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6 Den wallonischen Landwirten wird bereits seit einigen Jahren die Möglich- keit geboten am Schutz und an der Verbesserung der Fauna der Agrare- benen beizutragen, indem angemessene Pfl anzenartenmischungen auf Brachland gesät werden. Die Pfl anzendecken im Brachland-Fauna, die den Tieren Nahrung und Schutz bieten, dürfen zum kritischen Zeitpunkt der Fortpfl anzung und der Brutzeit weder gemäht, noch gehäckselt werden. Brache-Fauna Die BracheFauna ermöglicht die Fortpfl anzung bedrohter Vogelarten, wie die Feldlerche, das Rebhuhn, die Wachtel oder die Grauammer. Hier ist ein Rebhuhnküken zu sehen. Die 20.000 ha Brache, die es in der Wallonischen Region geben, bieten die Gelegenheit zur Weiterentwicklung der Biovielfalt in den Großfl ächenkulturen, wo mehrere Tierarten in einer ungünstigen Erhaltungssituation leben, so das Rebhuhn, die Feldlerche, die Wachtel, die Grauammer, der Hase und verschiedene Bodenbrüter. Die Erhaltung oder die Wiederherstellung ihres Bestands bedeutet, dass die Aufnahmekapazität ihres Lebensraums erhöht werden muss, was mit einer angemessenen Bewirtschaftung der Brache, die eine Pfl anzendecke mit schützender Wirkung, eine zeitlich angemessene und alternierende pfl anzliche (Körner) und eiweißhaltige (Insekten) Nahrung liefert, möglich ist. Die gesetzliche Pfl icht gewisse Bodendecken einer klassischen Brache vor Fruchtbildung zu pfl egen, d. h. zu mähen oder zu häckseln, ist für bestäubende Insekten sowie für sich fortpfl anzende Tiere und die Jungtiere der Tierarten, die darin leben, zur Todesfalle. Diese Arbeiten werden oftmals von Mai bis Juli, genauer gesagt während Photo : Léon Bourdouxhe der Blütezeit, der Zeit der Fortpfl anzung und des Nestbaus ausgeführt. Während des kritischen Fortpfl anzungszeitraumes gibt es zur Mahdpfl icht Ausnahmen; die im Jahr 2000 eingeführte Option Brache-Fauna ist eine dieser Ausnahmen. Brache-Fauna: zahlreiche Vorteile Die Ansiedlung von Brachland-Fauna bietet dem Landwirt die Möglichkeit, seine „Rechte auf Brache“ zu aktivieren. Für die Fauna und die Natur allgemein bietet sie diverse Vorteile: eine aufgelockerte Pfl anzendecke, wo die Fauna dank einer Einsaat, die nicht so dicht ist wie im Normalfall eindringen und sich bewegen kann. Diese Decke bietet den Tieren Schutz vor Unwetter und Raubtieren. Sie bietet vielfältige Nahrung und Fortpfl anzungsstandorte; zwischen dem 1. April und dem 31. Oktober ist die Pfl anzendecke weder zu häckseln, noch mechanisch zu mähen, ohne der Erhaltung der Parzellen in gutem agrarwirtschaftlichem Zustand zu schaden; die zwingende Vernichtung der Pfl anzendecke (über der Erde und Wurzeln), mit Hilfe mechanischer oder chemischer Mittel wird erst zu Ende des Verpfl ichtungszeitraumes praktiziert (5-Jahresvertrag oder durch Nachtrag erneuerbaren Jahresvertrag), frühestens zum 1. November; die erhöhte Vielfalt von Tier- und Pfl anzensorten ist eine Pollen- und Nektarquelle für zahlreiche bestäubende Insekten; größere landschaftliche Vielfalt, insbesondere durch die Wiederansiedlung blühender Sorten in Monokulturen; Ein Mittel um die Auswaschung von Nitraten zu bekämpfen besteht darin Herbstsaaten (Knaulgras, Schwingel) den Vorrang zu geben und eine winterfeste Pfl anzendecke zu erhalten; Es gilt das Ganze ohne Mehrkosten für den Erzeuger durchzuführen. Dies wird erzielt durch weniger Arbeit (kein Häckseln, keine Pfl ege für gut angelegte Langzeitbrachen) und mit der möglichen Hilfe eines Jägers bzw. der Jäger oder einer Umweltschutzvereinigung beim Kauf des Saatguts. Entwicklungsmöglichkeiten in der WR. Weitreichende Vereinfachung der Verfahren Die Brache-Fauna, die im Jahre 2000 in der Wallonischen Region eingeführt worden ist, machte 2004 ungefähr 160 ha aus, im Jahr 2005 325 ha. Sie bietet jedoch viel mehr Möglichkeiten. Für den Landwirt ist die Teilnahme an der Regelung der Brache-Fauna stark vereinfacht worden. Ein Dokument, das bei den Außendiensten der GD Landwirtschaft angefragt werden kann, ist zusammen mit der jährlichen Flächenerklärung zurückzusenden. Zudem sieht die Regelung nunmehr seit 2004 vor, Brachen von 10 M. Breite und einer Fläche von mindestens 10 Ar anzulegen (zuvor 20 M., 30 Ar), was eine weitere Zerstückelung der landwirtschaftlichen Parzellenaufteilung ermöglichen, und den für die wesentliche Entwicklung der Biovielfalt wichtigen „Rand“-effekt erhöhen dürfte. Die Brache-Fauna kann zur Verbesserung des Netzes landwirtschaftlich genutzter Flächen mit anderen Brachen und Agrarumweltmaßnahmen, hauptsächlich Wendefl ächen und gestaltete Parzellenstreifen, L e s n o u v e l l e s F R ü j a h R – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 6
Landwirtschaftlicher Betreiber Landwirtschaftlicher Betreiber Landwirtschaftlicher Betreiber kombiniert werden - was der gesamten Fauna zugute kommt. Dank der von der Abteilung Pfl anzenproduktion des CRA-W Gembloux in Zusammenhang mit dem Übereinkommen WR 1 und der asbl Faune et Biotopes (asbl Fauna und Biotope) durchgeführten Versuche ist es möglich, diverse neue Mischungen anzubieten, die der Erhaltung des guten agrarwissenschaftlichen Zustands der Böden und der Aufnahme der wildlebenden Tiere besser angepasst ist. Neben der Kombination Knaulgras- Rohrschwingel-Leguminose und der Kombination Knaulgras-Luzerne werden für mehrjährige Brachen nun sechs neue Mischungen angeboten und zwar für Brachen von kürzerer Dauer. Es handelt sich dabei um Futterpfl anzen- und Schutzdecken, unabhängig davon, ob sie sich aus Sommergetreide (Hafer, Futterweizen, Tritikale) zusammen mit Buchweizen, Futterkohl oder Ölrettich, Wicke oder Hahnenkamm, Lein, Leindotter, Hirse oder Phazelie (Buschelschön) zusammensetzen. Sie können – je nach den ausgesuchten Mischungen – ein bis zwei Jahre vor Ort bleiben. Dies trifft z. B. für Futterkohl zu. Diese in der Brache-Fauna genehmigten Mischungen, deren Bestandteile nicht getrennt geerntet werden können, werden in einer Liste angegeben, die zu den bestehenden Listen hinzukommt. Anfrage des Vertragsformulars oder ehrenwörtliche Erklärung in Zusammenhang mit der Brache-Fauna“ Jäger Naturschutzvereinigung Jagdrat Vervollständigen und unterzeichnen den Vertrag mit, indem sie die Rubriken ausfüllen Betreffende Fläche, Anzahl ha und Liste der Parzellen, Zeitraum für Pfl ege der Decke (weder Häckseln, noch mechanischer Schnitt der Decke zwischen dem 1. April und dem 31/10), Die Vertragsdauer (ein bis fünf Jahre), Frostzeitraum (mindestens bis zum 1. Nov. bis spätestens 15. Dez.) Sendet dem Außendienst der GD Landwirtschaft zu Das Original des Formulars „Vertrag oder ehrenwörtliche Erklärung“ vervollständigt und bei Bedarf mit-unterzeichnet, Eine Kopie der amtlich bestätigten Jagdgenehmigung des Mitunterzeichners, der Mitgliedskarte einer Naturschutzvereinigung bzw. eines Jagdrates, Zu GLEICHER ZEIT wie die herkömmliche „Flächenerklärung“, in der die Brache-Fauna Parzellen stehen Kode Kultur 851 ‘X’ – Hauptbestimmung, vervollständigt durch ‘F’ – zweite Bestimmung Brache-Fauna: zu befolgender Schritt Ist der Landwirt selbst auch Jäger (auf den betreffenden Grundstücken) verpfl ichtet er sich mittels einer ehrenwörtlichen Erklärung dazu, die Ansiedlungsmodalitäten, die spezifi schen Verpfl ichtungen in Sachen Pfl ege und Vernichtung in Zusammenhang mit dieser Brachland-Regelung sowie die während der Mahd zu treffenden Vorkehrungen einzuhalten. Ist er kein Jäger, übernimmt er in Bezug zum Vertrag mit einem Inhaber einer Jagderlaubnis, mit einer Umweltschutzvereinigung oder einem Jagdrat die gleichen Verpfl ichtungen. Im Dokument der GD Landwirtschaft sind die beiden Möglichkeiten vorgesehen. L e s n o u v e l l e s F R ü j a h R – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 6 Pflanzen Die acht empfohlenen Mischungen kg / ha (empfohlene Dosis) Mehrjährige Brachen (ab 5 Jahre) Rohrschwingel + gemeines Knaulgras + Rotklee 7 + 7 + 4 bis 6 oder Luzerne oder Steinklee gemeines Knaulgras+ Luzerne 6 + 10 Ein- oder zweijährige Brachen Sommergetreide + Buchweizen + Futterkohl 25 + 10 + 3 Sommergetreide + Buchweizen + Futterkohl + Lein (oder Phazelie oder Wicke) Technische Karteien einiger Mischungen Brache-Fauna Technische Karteien, die acht empfohlenen Mischungen entsprechen, geben jeweils Ratschläge in Sachen Aussaat, Ansiedlung und Pfl ege an. Sie geben ihren Nutzen, ihre Lebensdauer genau an und auch inwiefern sie sich für eine einjährige oder mehrjährige Brache eignen. Sie geben ebenfalls die wichtigsten Eigenschaften der Bestandteile der Decke an. Kartei 3 wird als Beispiel vorgelegt. Empfohlene Mischungen und Dosierungen Praktische Ratschläge: Wie alle Kulturen müssen die Pfl anzendecken auf Brache sorgfältig angebaut werden, damit ein schneller und regelmäßiger Saataufgang gewährleistet ist und somit mit Wildkräuter wirksam zu konkurrieren. Bei der Frühjahrsaussaat ist dies sehr wichtig. Die Technik der “spontanen Einsaat” vor Anbau anzuwenden, heißt wirksam mit Wildkräutern zu konkurrieren und die spätere Verunreinigung der Parzelle in Grenzen zu halten. Die Pfl ege von Langzeitbrachen-Fauna mit alternierenden Streifen begünstigt den „Rand“-effekt und macht es möglich in ein und derselben Parzelle, gleichzeitig unterschiedliche Entwicklungsstadien der Decke zu haben. Es ist nützlich ungemähte Streifen zu lassen. In diesem Sommer werden Versuchsfelder besichtigt. Diese Besichtigungen werden in den landwirtschaftlichen Zeitungen und Fachzeitungen bekannt gegeben. > 25 + 10 + 3 + 10 (oder 2 oder 10) Hirse + Lein + Futterkohl + Phazelie 7 + 10 + 5 + 1 Sommergetreide + Futterrettich + Futterkohl 25 + 2 + 2 Sommergetreide + Hahnenkamm oder Wicke + Lein 50 + 13 + 7 Sommergetreide + Leindotter + Lein 43 + 4 + 14 1 Ministerium der Wallonischen Region, Generaldirektion der Naturressourcen und der Umwelt, Division Natur und Forste.
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