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Tiersektor Einführung eines Bekämpfungsplans gegen IBR hat sich als unentbehrlich erwiesen, um den Handel mit Rindern zu schützen. (Hier überdachter Markt in Ciney) Der Bekämpfungsplan, der die Ausrottung des Virus der viralen infek- tiösen Rhinotracheitis (IBR) – und somit der Krankheit – zum Ziel hat, stellt für die Zukunft der wallonischen Rinderproduktion eine wesentliche Investition dar, deren finanzieller Impakt die gesamten Halter (vor allem während der ersten Etappen des Plans) sicherlich treffen wird. Aus diesem Grund haben die regionalen Behörden ein Budget bereitgestellt, um dem Sektor, der die Bekämpfung in Angriff nehmen muss, finanziell unter die Arme zu greifen. IBR ist eine durch Viren verursachte Krankheit, die Rinder befällt. Typisch dafür sind Atemstörungen und Störungen der Fortpflanzungsorgane. Zahlreiche Nachbarländer haben bereits vor einigen Jahren Bekämpfungspläne zu dieser Krankheit eingeführt. Während unsere Nachbarn nunmehr damit beginnen die Früchte ihrer Mühen zu ernten, könnte die Trägheit, die unser Land in dieser Angelegenheit bisher an den Tag gelegt hat, der gesamten Rinderfleischproduktion teuer zu stehen kommen. Deshalb haben die gesamten landwirtschaftlichen, wissenschaftlichen und tierärztlichen Organisationen miteinander Rücksprache gehalten, um einen wirksamen Bekämpfungsplan auf die Beine zu stel- Die WR unterstützt Kampf gegen das len, der an die in unserem Land geltenden Zuchtbedingungen angepasst ist. Es steht jedem frei sich an diesem Bekämpfungsplan zu beteiligen. Er ist somit während eines fünfjährigen Zeitraumes in erster Linie individuell. Nach Ablauf dieser Frist ist die Teilnahme für alle Rinderbestände Pflicht, sodann wird die Bekämpfung der IBR zu einer „kollektiven Sache“. Virusbiologie Photo : Arsia Die epidemiologische Besonderheit des IBR-Virus besteht darin, dass es sein ADN in das ADN der Zellen eines beliebigen Rindes, das es infizieren kann, integrieren kann. Anders gesagt, jedes infizierte Rind wird auf Lebenszeit zum „latenten Träger“ des IBR-Virus, selbst noch nach vollständiger Genesung und nachdem die klinischen Zeichen verklungen sind. Treten verschiedene Stresssituationen (Abkalben, Transport, Zusammentreiben, usw.) auf, kann das Virus seinen latenten Zustand verlassen. Während dieser „Aufwachphase“, der sog. „viralen Reaktivierung“, scheidet das Rind das Virus wiederum in variablen und oftmals ausreichenden Mengen (nicht immer) aus, um seine Artgenossen anzustecken. Es ist erwiesen, dass wiederholtes Impfen eines latenten Trägers die Möglichkeit bot, die Ausscheidung des Virus in Grenzen zu halten, ja sogar zu vermeiden, und das Rind für seinen Artgenossen nicht ansteckend (unschädlich) zu machen. Die Impfung eines Tieres hingegen hindert das Virus nicht daran, anlässlich einer Ansteckung im latenten Zustand zu bestehen. In den Beständen gelten Rinder, die anlässlich von Ankäufen eingeführt bzw. am Ende von Tierwettbewerben erneut eingeführt werden, als Hauptquelle für die Ausbreitung des Virus. Die Ansteckungsgefahr eines Bestands über die Kontakte, die auf der Weide erfolgen, ist theoretisch gesehen möglich, aber viel seltener als allgemein angenommen. Bekämpfungsstrategien In einem verseuchten Rinderbestand hängt die Bekämpfungsstrategie von dem Anteil der Tiere ab, die das Virus tragen. Ein Rinderbestand gilt ab dem Augenblick als verseucht (d. h. nicht unversehrt), wo sich herausstellt, dass auch nur ein einziges Rind das Virus latent trägt. In Rinderbeständen, wo es mehr als 10% Träger gibt, besteht die beste Strategie darin, einen intensiven Impfungsplan vorzusehen. Die Impfung bietet die Möglichkeit, indem Träger des Virus „neutralisiert“, d. h. nicht ansteckend gemacht werden, wieder einen von IBR unversehrten Ersatzviehbestand zusammenzubringen, ohne Tiere zu schlachten oder Massnahmen zur Merzung zu ändern. Wird der Schwellenwert von 10% angesteckter Tiere unterschritten, geht man allgemein davon aus, dass die Merzung dieser Tiere wirtschaft- L e s n o u v e l l e s F R ü j a h R – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 6
den IBR-Virus Photo : Ulg, FMV, service de Virologie lich rentabler ist. Doch die Anwendung oder Fortführung des Impfungsplans bis zur Merzung des letzten Trägers ist ebenfalls möglich. In einem unversehrten Viehbestand besteht die Zertifizierung darin, zu garantieren, dass der Bestand kein Rind birgt, das latenter Träger ist. Für jeden Rinderbestand eine angemessene Strategie wählen Die Voretappe des Bekämpfungsplans besteht darin, die Wahrscheinlichkeit von IBR in einem Bestand einzuschätzen und zwar mit Hilfe eines „IBR-Bewertungstests“, der allgemein auch „Photo IBR“ des Betriebes genannt wird. Vom Ergebnis dieses Tests hängt nun ab, welche Bekämpfungsstrategie und/ oder Zertifizierungsstrategie für den Bestand zu empfehlen ist. Fällt der Bewertungstest in der Tat günstig aus, kann die Qualifikation „IBR unversehrt“ versucht werden, indem nunmehr serologische Tests durchgeführt werden. Zeigt der Bewertungstest hingegen auf, dass zu viele latente Träger des IBR-Virus vorhanden sind, ist ein intensiver Impfungsplan vonnöten, der sich auf mehrere Jahre hin erstreckt, bevor man erneut eine Qualifikation versucht. Die Wahrscheinlichkeit IBR in einem Rinderbestand zu bewerten, heißt, dass Antikörper anti-IBRgE gesucht werden, und zwar anhand von einer zufälligen Stichprobenerhebung unter den Tieren, die mehr als 24 Monate im Betrieb anwesend sind (Test mit Serum) oder aber anhand von 4 Milchproben von Milch aus dem Tankwagen in Zeitabständen von +/-1 Monat, wenn der Bestand Milch liefert (Test mit Milch aus dem Milchtankwagen). Jean-luc houtain, dmV, arsia Photo per Elektronenmikroskopie des bovinen Herpesvirus 1, Erreger der IBR. L e s n o u v e l l e s F R ü j a h R – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 6 Beteiligung der Wallonischen Region Die Wallonische Region hat beschlossen, sich finanziell zu beteiligen, um einen Anreiz für die Aufnahme der Bekämpfung von IBR zu bieten. Diese Beihilfe wird den Betreibern gewährt, die sich während der freiwilligen Zeitspanne für die Bekämpfung entscheiden. Sie hat sich somit zum Ziel gesetzt, vor Ablauf der Übergangs-Fünfjahresfrist eine massive Beteiligung zu fördern, denn nach Ablauf dieser Frist ist die Bekämpfung ohnehin Pflicht. Somit sind zwei unterschiedliche Teile abgedeckt. Teil 1: finanzielle Unterstützung für Analysen Um den Züchtern finanziell unter die Arme zu greifen, wird eine pauschale Beteiligung von 1 Euro je notwendige Analyse, entweder für den IBR-Bewertungstest, oder für Massnahmen zur Zertifizierung I3 oder I4 von den Unkosten abgezogen, die Arsia den teilnehmenden Betreibern in Rechnung stellt. Auf die Bearbeitungskosten der Analysen, d. h. pro Entnahmeserie, wird ebenfalls ein 1 Euro übernommen. Auf Grundlage dessen beträgt die individuelle Beihilfe für einen Rinderbestand mittlerer Größe ungefähr 25 Euro für das IBR-Photo und 135 Euro für die Erlangung eines unversehrten Statuts. Um die Betreiber nicht zu benachteiligen, die den neuen Bekämpfungsplan bereits freiwillig begonnen haben, wird die finanzielle Beteiligung für die seit 1. November 2005 bereits durchgeführten Analysen rückwirkend berechnet. Teil 2: Unterstützung für administrative Kontrolle Die Generaldirektion Landwirtschaft finanziert – um den Bekämpfungsplan wirksam zu unterstützen – die Ausarbeitung einer EDV- Software, die man der Sanitel-Datenbank beifügen kann. Dieses Modul bietet die Möglichkeit, das Statut der Viehbestände sowie die Kontrolle der Erwerbsphasen dieses Statuts zu speichern, die Impfungsdaten zu verwalten, je Rinderbestand Listen für die Impfung und je Tier individuelle Impfzertifikate aufzustellen. Die Eingabe der Informationen in das Modul wird ebenfalls teilweise unterstützt. Für die beiden ersten Wirtschaftsjahre, in denen das System funktioniert (Winter 2005-2006 und Winter 2006-2007) hat die GD Landwirtschaft einen Betrag von 343.550 Euro reserviert. Die tatsächliche Teilnahme der wallonischen Züchter an der freiwilligen Bekämpfung im Laufe der nächsten Wintersaison wird den Erfolg dieses Programms direkt aufzeigen. Weitere Informationen d. Winandy, directeur f.f., direktion Produktqualität ARSIA, service Epidémiologie et Administration de la Santé (Dienststelle Epidemiologie und Gesundheitspflege) Jean-Yves Houtain 0, av. A. Deponthière – 1 Loncin T. : 0 / 2 9.95.02 – @ : admin.sante@arsia.be – www.arsia.be Generaldirektion Landwirtschaft Division Forschung, Entwicklung und Qualität Direktion Produktqualität Damien Winandy, Directeur, f.f. Ilot Saint-Luc – 1 , chaussée de Louvain – 5000 Namur T. : 081 / 6 .9 .11 – @ : d.winandy@mrw.wallonie.be 5
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