VERKEHR UND FREMDENVERKEHR
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Neue Finanzierungsinstrumente für die europäische Verkehrsinfrastruktur und damit verbundene Leistungen<br />
Mit den getroffenen Festlegungen sollen stärkere Anreize für eine Beteiligung der Privatwirtschaft<br />
an den Investitionen gesetzt werden. Bisher erfolgte die Finanzierung vornehmlich über staatliche<br />
Investitionen und EU-Haushaltsmittel in Form von Zuschüssen und Darlehen des EIF und der EIB.<br />
In der Einschätzung des TEN-Risikokapitalprogramms vom Juni 2006 heißt es, dass fraglich ist, ob<br />
ein vergleichbarer Bedarf auch heute noch besteht. Die Risikokapitalfazilität war ohnehin von<br />
Anfang an nicht besonders gut durchdacht. Die Kriterien für die Förderfähigkeit von Projekten<br />
waren sehr eng gefasst und nur schwer einzuhalten. Alles in allem ist es nicht gelungen, mit der<br />
RKF die hochkarätigen Investoren zu gewinnen, die für die Projekte erforderlich waren.<br />
Kreditgarantieinstrument<br />
Das Kreditgarantieinstrument soll 2007 zum Tragen kommen, und zwar auf der Grundlage von<br />
Marktanalysen der EIB, die Folgendes ergaben:<br />
• Private Anleger sind nicht bereit, das Verkehrsmengenrisiko zu übernehmen.<br />
• Auch die Europäische Kommission will das Verkehrsmengenrisiko nicht tragen.<br />
• Finanzmarkt-Simulationen belegen, dass das Verkehrsmengenrisiko durch ein<br />
Finanzierungsinstrument verringert wird, das in der Anlaufphase die Leistung des<br />
Schuldendienstes garantiert.<br />
Das Instrument ist als Unterstützung für bestimmte Arten von ÖPP gedacht. Es soll durch<br />
Krediterleichterungen zu Investitionen des privaten Sektors in vorrangige TEN-Verkehrsprojekte<br />
anregen. Sein Sinn und Zweck besteht darin, unerwartete Engpässe bei den für den Schuldendienst<br />
verfügbaren Mitteln abzufedern. Es handelt sich dabei um eine Verpflichtung der EU zur<br />
Absicherung der Erfüllung nachrangiger Verbindlichkeiten während der Anlaufphase eines TEN-<br />
Projekts, also zwischen dem Abschluss der Bauarbeiten und der Stabilisierung der Liquidität.<br />
Zu den wichtigsten Vorzügen des Instruments gehört es, dass damit Anreize für privates Kapital<br />
geschaffen werden und die Mittel des Garantiefonds flexibel und projektübergreifend eingesetzt<br />
werden können, während Zuschüsse immer projektgebunden sind.<br />
Ein Vorhaben kommt für eine solche Bürgschaft in Frage, wenn es mit seiner Bonitätseinstufung in<br />
einen bestimmten Bereich fällt (BB bis BBB). Je höher das Rating (z. B. AAA gegenüber B), desto<br />
größer die Bankfähigkeit eines Projekts. Maßgeblich für die Bankfähigkeit ist die<br />
Schuldendienstquote, aus der hervorgeht, inwieweit der erwirtschaftete Cashflow den<br />
Anforderungen des Schuldendienstes entspricht. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick<br />
über den relevanten Teil der Bewertungsskala der Ratingagentur Standard & Poors, wobei die<br />
hervorgehobenen Reihen den Bonitätsbereich der Projekte ausmachen, die für das<br />
Garantieinstrument der EIB in Betracht kommen.<br />
Tabelle 2.1 Schuldendienstquote und langfristige Bonität<br />
Langfristige Bonität Schuldendienstquote<br />
A 3.0<br />
BBB 1.5<br />
BB 1.2<br />
B 1.0<br />
Quelle: EIB, Evaluierung von grenzüberschreitenden TEN-Projekten, 2006.<br />
Bei einem höheren Rating als BBB gilt ein Vorhaben als erstklassig (Investment Grade) und<br />
benötigt keine Bürgschaft. Durch zusätzliche Garantien würden sich angesichts der Risikomarge<br />
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