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IV - JScholarship

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A.<br />

Bürgerliches Recht.<br />

I. Allgemeines.<br />

§ 1-<br />

Eur das sakrale Element des Eechtes gilt, was früher erwähnt wurde.<br />

Die wichtigsten Verträge werden beschworen bei den G-öttern und beim<br />

König; ausnahmsweise bloß bei dem einen oder andern; auch bei einer Stadt<br />

z. B. der Stadt Sippar. In der allerältesten Zeit wird von Göttern nur Samas angerufen,<br />

von der Zeit des Sumu-la-el an regelmäßig auch Marduk, der Hauptgott von<br />

Babylon; neben Samas kommt auch seine Gemahlin Aja vor. Mitunter werden<br />

noch andere Götter erwähnt, z. B. der Gott Numusda (1151) und Uras (1133<br />

unter Sabium). Beschworen werden die EamiHenverträge in den meisten Eällen,<br />

ebenso die Teilungen, ebenso Kauf, Tausch und Schenkung, doch überall mit<br />

Ausnahmen; nicht beschworen wird Miete und Pacht, nicht beschworen werden<br />

Darlehensverträge und abstrakte Verträge; dagegen wird beispielsweise die<br />

Schuldübernahme bei 1101 auf Samas und Aja beeidigt.<br />

In einer Urkunde aus der kassitischen Periode 1150 findet sich noch die<br />

Drohung, daß der Eidesbrüchige heißen Asphalt auf den Kopf gegossen<br />

bekommt. Vgl. auch 458, 459 und unten S. 122.<br />

II. Personen- und Familienrecht.<br />

1. Personenrecht.<br />

§ 2.<br />

Auch in diesen Urkunden treten die Frauen in Schuldverhältnissen sehr<br />

stark hervor'), und vor allem sind es Priesterinneu, namentlich die Samas-<br />

Priesterinnen; ja man kann behaupten, daß die Geschäfte dieser so zahlreich<br />

sind, daß sie fast die Geschäfte der Männer an Zahl und Bedeutung überragen.<br />

So treten die Erauen in Schuldverhältnissen auf in 1101: bei der Schuldübernahme<br />

ist die Schiddübertragerin und die Schuldübernehmerin eine Erau. Vor allem aber<br />

sind die Erauen Verkäuferinnen, namentlich die Samas-Priesterinnen, so 1136,<br />

1138, 1140, 1153, auch Hierodulen, so 1201; sie sind Vermieterinnen, so die<br />

') Über die Frauen als Grandeigentümerinnen vgl. auch die Ürbarien 1407, 1408, 1409.

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