06.10.2013 Aufrufe

IV - JScholarship

IV - JScholarship

IV - JScholarship

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 119 -<br />

auf solche Weise freigegebenen Sklavinnen kommen in das Kloster und werden den<br />

Göttern geweilit, die eine der Istar und die andere dem Samas und der Aja.<br />

Der Säugungsvertrag 1091 ist nur in der Art eigentümlich, daß das<br />

Kind der Amme und einem Manne übergeben wird, vielleiclit einer Hierodule<br />

und ihrem Bruder; oder einer sonstigen. Amme und ihrem Manne.<br />

;-i. Familienvermögensrecht, Auseinandersetzungen.<br />

^ ^'<br />

Die Teilungsverträge folgen dem gewöhnlichen Schema; statt „vom<br />

Mimd bis zum Golde" (LH S. 232) ist in 1095, aber auch in allen anderen<br />

Stellen, zu lesen: „vom leeren Stroh bis zum Golde"- Jetzt ist die Klausel<br />

leicht verständlich: es soll alles und jedes ausnahmslos geteilt sein, das wertvollste<br />

wie das wertloseste')- Die Teilung kann zur Grundlage haben, daß<br />

der Vater seinen Söhnen oder einem seiner Söhne das Vermögen übergibt,<br />

so 1160, so auch 1096: der Vater hatte hier mit dem einen Sohn schon abgeteilt<br />

und teüt nun auch mit dem andern; oder es sind die Miterben, die<br />

teilen, so Brüder und Bruderskinder; so 1092 (Brüder), so 1095: wo, wie in<br />

anderen Urkunden ein Eepräsentationsrecht zugunsten der Bruderskinder<br />

vorzuliegen scheint (vgl. HI S. 228, <strong>IV</strong> S. 88):<br />

a b c f g<br />

Geteilt wird unter a, b, c, f und g; d ist gestorben.<br />

III. Sachenrecht.<br />

1. Scheidemauern, Sachgemeinschaften, Grunddienstbarkeiten.<br />

_ § 7- _<br />

Von der Scheidemauer wird schon in den ältesten Zeiten gesprochen;<br />

sie wird beispielsweise erwähnt 1140, sie ist aber schon Gegenstand der Vereinbarung<br />

1097 zur Zeit des Abil-Sin. Es kam öfter vor, daß der eine die<br />

Scheidemauer baute, der andere die Auslagen ganz oder teilweise ersetzte.<br />

') Philologisch ist über die Redewendung istu pS adi imräsi zu bemerken: Wir haben<br />

hier nicht, wie bisher angenommen, das Wort pü „der Mund" vor uns. Dagegen spricht schon<br />

das häufige bi-e im Grenetiv, wofür man bi-i erwarten sollte, da pü auf *piju, nicht *paju zurückgeht.<br />

Vgl. für bi-e CT n 4:9; 22:21; VI 42b:8; VIII l'':5; 4a:5; MAP 102:9; 103:9;<br />

104: 9; VS VIU 12 : 22 usw. Einmal finden wir bi-e-im Vö IX 143 :11, einmal bi-i MAP 106 : 5,<br />

einmal bi Ol' VIII 25a: 26, einmal me-e CT VIII 16«: 26 (ine verschrieben für pil), und einmal<br />

KA CT VIII 180:9. Letzteres zwingt jedoch nicht, an j9t't „Mund" zu denken, da es entweder<br />

eine'Ideogrammverwechslung sein kann oder ebenso zu beurteilen ist, wie die Schreibung<br />

na-T&.k.-is-ti für na-pi-is-ti VS VIII 18 (VAT 1473) Siegel. Nun existiert aber noch ein<br />

Wort pü, welches „leeres Stroh", „Spreu" o. ä. bedeutet, vgl. Gilg. Epos VI 104.<br />

111 und JENSENS Bemerkungen zur Stelle, ferner MTJSS-ABNOLD, S. 789; dieses Wort bildet auch<br />

den Grenetiv ß^. Dieses ist an7,unehmen; also vom Stroh bis zum Golde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!