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IV - JScholarship

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festgestellt werden soll, wie viel bebaut ist, und darnach der Mietzins berechnet<br />

wird, so 1178—1180 und 1186 (HI S. 244).<br />

Bei der Teilpacht zahlt der Pächter, wie bereits bekannt ist (III S. 246,<br />

<strong>IV</strong> S. 96), gewöhiüich '/g, so 1182£; ganz deutllcli ergibt sich dies namentlich<br />

aus 1183 und 1185: der Bewirtschafter bekommt '-/g, der Eigentümer '/g. In<br />

einem Falle 1184, wo auch von Sesam-Produktion die Eede ist, wird nur '/^ entrichtet.<br />

Sonst findet sich die Drittelabgabe auch bei der Gartenpacht (Datteln)<br />

1187, 1189.<br />

B.<br />

Prozeß.<br />

§ 13.<br />

Auch die vorliegenden Prozeßurkunden zeigen die Zuständigkeit geistlicher<br />

und weltlicher Eichter und das richterliche Kollegialsystem<br />

d. h. die Mitwirkung mehrerer Eichter. In 1194 urteilen die Ältesten der<br />

Stadt, in 1195 sind es 5 Eichter, die entscheiden, in 1197 mehrere Eichter, ein<br />

Militär an der Spitze, in 1201 unter Ammiditana der Bürgermeister und<br />

8 Eichter. Neben dem Eicliter wird auch der Marker erwähnt, etwa vergleichbar<br />

dem deutschen Frohnboten, der die Gewalt ausübt und die Strafe<br />

einzieht; so 1201 und 1196.<br />

Das Urteilsgelübde findet sich überall. Nachdem die Sache entschieden<br />

oder vergleichsweise erledigt ist, wird vor Zeugen erklärt, daß die Parteien, insbesondere<br />

der Kläger, nicht mehr auf die Sache zurückkommen werden, und<br />

diese Erklärung wird beschworen, so 1192, 1193, 1194, 1195, 1201.<br />

Ganz besonders interessant ist, daß uns in 1198 eine Terminliste, wir<br />

würden sagen, eine Prozeßrolle, wenn wir diesen Ausdruck auf die Tonurkunden<br />

anwenden dürften, erhalten geblieben ist. Hier findet sich unter Angabe<br />

der Parteien eine Eeihe anhängiger Prozesse verzeichnet, die teils bei dem<br />

Tore des Samas, teils im Tempel der Lstar, teils beim Kar von ASar-ebinim<br />

zu erledigen waren.<br />

Die Prozeßfähigkeit der Frau wird klar erwiesen; so prozessieren<br />

beispielsweise in 1195 mehrere Frauen, in 1201 eine Hierodule.<br />

Im übrigen ergeben die Urkunden, folgendes: in 1192 ist davon die<br />

Kode, daß die Eechtsnachfolgor des Verkäufers eine Eücktrittserklärung<br />

abgaben und die seinerzeit verkaufte Sache wieder zurückverlangten. Das<br />

Begehren wurde zurückgewiesen, weil alles in Ordnung war.<br />

Besseren Erfolg hat die Anfochtung in 1193. Es handelte sich um ausgetauschte<br />

Grundstücke, und der Grund der Anfechtung bestand darin, daß die<br />

Tauschobjekte falsch ausgemessen waren und infolgedessen die Kläger zu<br />

wenig erhalten hatten. Die Eeklamation wurde dadurch erledigt, daß ihnen<br />

die Gegenpartei 5 Sekel darauf zahlen mußte.

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