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186 V. DAS KINO IN STAAT UND GEMEINDE
Schulkino gegründet werden soll, oder ob die Stadtgemeinde gldch
auch ein Unterhaftungskino, ein »Musterkino«, wie es heißt, zu haben
wünscht Im ersteren Falle tritt sie dem Bbb als außerordentiiches, im
letzteren als ordentiiches Mitglied bd. Der Vertrauensmann für das
Schulkino setzt sich zum Zweck der Gründung eines solchen mit dem
Leiter der Betriebsstelle in Stettin, Direktor der Urania Schnalle, in
Verbindung, der zum Zweck örtlicher Beratung bereft ist, sich auf
Wunsch persönlich einzufinden. Außerdem muß er mit dem Leiter
des Stettiner Schulfilmarchivs, Lyzeallehrer Reepel, in Verbindung treten,
der den Verkauf und die Veridhung der Schulfilme unter sich hat Falls
die Einrichtung eines Unterhaltungskinos oder einer »Bilderbühne«, also
der Beitritt der Gemeinde als ordentliches Mitglied in Betracht gezogen
wird, muß der Büderbühnenausschuß sich entscheiden, ob die Gemeinde
selbst eine solche einrichten und verwalten will, oder ob ein Verein
oder mehrere Vereine (z. B. Kunstverein, Dürerbund, Goethebund,
Volksbildungsverein, Verein für Wohlfahrtspflege, Lehrerverein usw.)
damit zu betrauen sind. Ferner muß Entscheidung getroffen werden,
ob ein Neubau oder der Ankauf bzw. die Miefung eines der schon bestehenden
Privatkinos oder irgend eines anderen Gebäudes gewünscht
wird. Eine weitere Möglichkeit wäre die, daß die Stadt mit einem
zuveriässigen Unternehmer, etwa einem ansässigen Kinobesitzer, einen
Vertrag abschlösse, in wdchem Falle dieser sich allerdings auf die Reformgrund
säfze, so wie sie in Stettin angenommen sind, verpflichten
müßte. Isf alles dies entschieden und die Organisation vollendet, so
tritt die neugegründete Bilderbühne der »Befriebsgemeinschaft
ordentlicher Mitglieder des Bilderbühnenbundes deutscher
Städte« bei, wodurch sie sich die regelmäßige Versorgung
mft Filmen sichert. Dabd ist ein wöchentiicher Wechsd des Programms
vorgesehen. Die Programme bzw. Eriäuterungen, die mit den
Filmen zusammen von Stettin aus regelmäßig an die dnzdnen Bühnen
verschickt werden, sind so zusammengestellt und abgefaßt, daß ihre
Vorführung höchstens zwei Stunden dauert Der Bbb schließt ausländische
Filme nicht grundsätzlich aus. Er wird sie so lange vertrdben,
wie die ausländische Industrie auf dem betreffenden Gebide
bessere Filme liefert als die deutsche. Doch hofft er, daß die deutschen
Filmgesdlschaften mit der Zeft alle notwendigen Filme in guter Qualität
herstdien werden, so daß man schließlich des ausländischen Imports
ganz entraten kann.
Die Entwicklung des Bbb ist nicht sehr rasch vonstatten gegangen.
Mögen nun die Ausgaben beim Eintritt und die Jahresbeiträge manchen
Gemeinden zu hoch erschienen sein, oder mag die Schwerfälligkeit der
Organisation hier und da abgeschreckt haben, Tatsache ist, daß gegen-