Interaktion von Masernviren mit Dendritischen Zellen - OPUS ...
Interaktion von Masernviren mit Dendritischen Zellen - OPUS ...
Interaktion von Masernviren mit Dendritischen Zellen - OPUS ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diskussion 149<br />
haben. Wäre die Infektion bzw. die Expression der MV-Glykoproteine auf der<br />
Oberfläche der infizierten DC oder die Oxidative Mitogenese alleine für die<br />
Veränderung verantwortlich, müsste eine ähnlich verlängerte Kontaktzeit in<br />
einem weiteren Ansatz auftreten. Die Oxidative Mitogenese wird zur<br />
polykonalen T-Zellaktivierung eingesetzt, welche Veränderungen sich dadurch<br />
für die Expression bzw. Aktivierung <strong>von</strong> Adhäsionsmolekülen, wie<br />
beispielsweise LFA-1, ergeben ist bisher nicht bekannt. Da LFA-1 sowohl auf T-<br />
<strong>Zellen</strong> als auch auf DC exprimiert wird, ist eine veränderte LFA-1 Expression<br />
oder Aktivierung auch durch eine Infektion <strong>mit</strong> MV möglich. Eine veränderte<br />
LFA-1 Expression nach einer Infektion <strong>mit</strong> MV wurde bisher für verschiedene<br />
<strong>Zellen</strong> bzw. Zelllinien beschrieben (Attibele et al., 1993; Nanan et al., 1999).<br />
Eine Untersuchung der LFA-1-Expression sowie des Aktivierungszustands auf<br />
MV-infizierten DC und den eingesetzten durch Oxidative Mitogenese<br />
behandelten T-<strong>Zellen</strong>, wäre eine weitere Möglichkeit, die verlängerten<br />
Kontaktzeiten zwischen MV-infizierten DC und den modifizierten T-<strong>Zellen</strong> weiter<br />
zu untersuchen.<br />
Möglicherweise haben <strong>von</strong> DC produzierte Chemokine ebenfalls Einfluss auf<br />
die Dauer <strong>von</strong> DC/T-Zellkontakten (Wong and Fish, 2003). Bereits bekannt ist,<br />
dass die durch Chemokine induzierte Signalleitung die Affinität des<br />
Adhäsionsmoleküls LFA-1 verändert und dadurch die Bindung an ICAM-1<br />
verstärkt wird (Tybulewicz, 2002).<br />
Inwieweit die <strong>Interaktion</strong> <strong>von</strong> MV <strong>mit</strong> DC-SIGN die Kontaktzeit zwischen DC und<br />
T-<strong>Zellen</strong> beeinflusst, kann anhand der vorliegenden Ergebnisse nicht beurteilt<br />
werden. Es gibt jedoch Hinweise, dass auch die Bindung <strong>von</strong> DC-SIGN<br />
Liganden (z.B. das HIV-Protein gp120) die Akkumulation <strong>von</strong> LFA-1 auf der DC<br />
an der DC-T-Zellkontaktstelle bewirkt (van Gisbergen et al., 2005). Ob eine<br />
Oxidative Mitogenese der T-<strong>Zellen</strong> Einfluss auf Expression und Aktivierung <strong>von</strong><br />
Adhäsionsmolekülen wie LFA-1 oder ICAM-1 hat und dadurch die Kontaktdauer<br />
beeinflusst wird, ist bisher nicht bekannt.<br />
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass Proteine die an der Auflösung <strong>von</strong> Zell-<br />
Zell-Kontakten beteiligt sind durch die Infektion <strong>mit</strong> MV beeinflusst werden.