Interaktion von Masernviren mit Dendritischen Zellen - OPUS ...
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Einleitung 11<br />
Interleukin-2 (IL-2) gefunden und kurze Zeit nach dessen Abklingen und über<br />
einen längeren Zeitraum andauernd erhöhte IL-4 Werte (Griffin and Ward,<br />
1993).<br />
Das Ausbleiben der Tuberkulinreaktion nach oder während einer MV-Infektion<br />
brachte erste Hinweise für das Auftreten einer Immunsuppression. Dabei<br />
handelt es sich um eine Hypersensitivitätsreaktion vom Spättyp (DTH-Reaktion,<br />
delayed-type hypersensitivity), deren Ausbleiben für eine Störung der zellulären<br />
Immunität spricht. Weiterhin wurde die Reaktivierung <strong>von</strong> Tuberkulose nach<br />
einer MV-Infektion beobachtet (Tamashiro et al., 1987; <strong>von</strong> Pirquet, 1908). Die<br />
Immunsuppression ist gekennzeichnet durch eine reduzierte Anzahl an<br />
Monozyten, CD4 + - und CD8 + -T-<strong>Zellen</strong> und B-<strong>Zellen</strong> (Okada et al., 2000).<br />
Weiterhin konnte in in vitro Experimenten gezeigt werden, dass die Proliferation<br />
<strong>von</strong> Lymphozyten nach Stimulation <strong>mit</strong> Mitogenen supprimiert ist (Arneborn and<br />
Biberfeld, 1983; Hirsch et al., 1984). Bereits der Kontakt <strong>von</strong> PBL (peripheral<br />
blood lymphocytes) <strong>mit</strong> MV führt zu deren Arrest in der G0/G1-Phase des<br />
Zellzyklus (McChesney et al., 1988; Yanagi et al., 1992). Besondere Bedeutung<br />
haben die beiden MV-Glykoproteine F und H. Die Expression dieser beiden<br />
Proteine auf der Oberfläche infizierter oder transfizierter <strong>Zellen</strong> ist für die<br />
Inhibition der T-Zellproliferation verantwortlich. Der Kontakt zwischen nicht-<br />
infizierten <strong>Zellen</strong> und <strong>Zellen</strong>, die den MV-Glykoproteinkomplex exprimieren<br />
reicht aus, um die Inhibition der T-Zellproliferation zu induzieren und ist<br />
unabhängig <strong>von</strong> der Virusreplikation (Niewiesk et al., 1997; Schlender et al.,<br />
1996). Andere, zum Beispiel lösliche Faktoren, sind an der Inhibition dagegen<br />
nicht beteiligt (Weidmann et al., 2000). Später konnte gezeigt werden, dass es<br />
zu einer Deregulation am Zellzyklus beteiligter Proteine kommt (Engelking et<br />
al., 1999). In T-<strong>Zellen</strong> ist der Arrest im Zellzyklus auf die Inhibition der<br />
Proteinkinase B/Akt (Avota et al., 2001) zurückzuführen. Auch die Infektion <strong>von</strong><br />
<strong>Dendritischen</strong> <strong>Zellen</strong> (dendritic cells, DC) hat Auswirkungen auf die<br />
Immunantwort. Beispielsweise verlieren DC in vitro durch eine MV-Infektion und<br />
die Expression der MV-Glykoproteine die Fähigkeit, allogene T-<strong>Zellen</strong> zu<br />
stimulieren (Fugier-Vivier et al., 1997; Grosjean et al., 1997; Klagge et al., 2000;