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36<br />

< Bilder der Vergangenheit (geeignetes historisches<br />

Bildmaterial z. B. aus dem Geschichts buch) in<br />

Kombination mit text von Walter Benjamin (Der<br />

Begriff der Geschichte, ii, iV, Vi, Vii), Zu sammen-<br />

hang von „Wirklichkeit“ und „Vergangenheit“<br />

(Geschichte im nachhinein wahrneh men und<br />

deuten)<br />

< Zur erinnerungskultur: denkmäler und ihre<br />

inschriften (z. B. auch in meiner Stadt) – was<br />

stellen sie dar, wie stellen sie es dar und wie wird<br />

dies von Menschen wahr genommen? (ggf. in<br />

Kombination zur letzten rede von Hans Jonas<br />

in udine 1993)<br />

< Bilder, die „um die Welt“ gehen: Warum? inwiefern<br />

prägen sie Geschichte? Geschichts philo-<br />

sophische implikationen in künstlerischen dar-<br />

stellungen: Was kön nen Bilder über Ge genwart,<br />

Vergangenheit und Zukunft „erzählen“? erzählen<br />

sie von dem, was wirklich war, oder geben sie<br />

etwas vor? Vasenbilder, reliefs, histori sche Ge-<br />

bäude aus der antike, mittelalterliche Kunst<br />

und architektur, Zukunfts darstellungen etc. Hier<br />

sind auch historische reklamebilder im Vergleich<br />

zur moder nen Werbung interessant (z. B. hin-<br />

sichtlich der Frage danach, was zeitgemäß, was<br />

Zeitgeist ist).<br />

< Orte des erinnerns, wie Museen, Plätze etc.<br />

Bildmaterial zu alten darstellungen von Mu seen<br />

im Vergleich zu modernen Museumskonzeptio-<br />

nen, ggf. in Kombination mit text ausschnitten<br />

von Foucault (Heterotopien)<br />

Anthropologie<br />

1. Themenbereiche der Anthropologie<br />

die Frage nach dem, was den Menschen ausmacht,<br />

die Frage nach seinen ihm eigenen Mög lichkeiten,<br />

seinen träumen, die er von sich hat, seinen nöten,<br />

aber auch seinen abgrün den und seiner Fragwürdigkeit,<br />

ist ein thema, das ihn schon immer in allen<br />

Kultu ren beglei tet: in Mythen, in den religionen,<br />

in der literatur, aber auch in der Philosophie wird<br />

die Frage nach dem Menschen gestellt. Konstanten<br />

menschlichen Selbstverständnisses zei gen sich in<br />

seiner Geschichte. „Gnothi seauton – Erkenne dich<br />

selbst!“ konnte der antike Be sucher auf einer Säule<br />

in der Vorhalle des tempels des apollon in delphi<br />

lesen, jener grie chischen licht- und Vernunftgott-<br />

heit, die dem chaos „maß-gebend“ und gebietend<br />

ent gegentritt.<br />

der zweite (etwa 900 v. chr. entstandene) Schöpfungsmythos<br />

des Jahwisten im Buch Genesis der Bibel<br />

erzählt davon, dass der Mensch das göttliche Verbot<br />

missachtet, vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen. die<br />

Verheißung der Schlange („Ihr werdet sein wie Gott“)<br />

geht in erfüllung. Gott selbst an erkennt die Gottähnlichkeit<br />

von adam und eva: „Seht, die Menschen sind<br />

geworden wie wir. Sie erkennen Gut und Böse.“ die<br />

Gottähnlichkeit – Mo tiv auch des ersten, aber jüngeren<br />

Schöp fungsmythos der Priesterschrift, der den<br />

Menschen als „Ebenbild“ Gottes deutet – erscheint<br />

als Konsequenz der tat jener Grenzüberschreitung,<br />

die dem Menschen allererst sein antlitz ver leiht,<br />

bezahlt aber mit dem Preis der Verbannung aus dem<br />

Paradies. Mit ihr – in nacktheit und den Widrigkeiten<br />

einer feindseligen natur aus gesetzt – beginnt die<br />

Geschichte des Menschen. der erste Brudermord<br />

steht an deren Be ginn.<br />

„Ungeheuer ist viel, und nichts ungeheurer als der<br />

Mensch“, heißt es im chorlied aus der Antigone des<br />

Sophokles. in Goethes Faust stellt Mephisto im dialog<br />

mit dem Herrn (Johann Wolfgang Goethe: Faust,<br />

Prolog im Himmel) je nes attribut, das – so die Meinung<br />

des abendländischen anthropozentrismus – das<br />

Menschliche des Menschen über haupt erst konsti-<br />

anthropologie

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