Himmler

JOHANNES: das die welt erlˆste
HIMMLER: hm, sind das da nicht englische truppen, die hier nach Norddeutschland einmar-
schierten?
GENERAL: vornehmlich Briten, ja
HIMMLER: hm, noch kˆnnte ich mein heil versuchen bei jenen Vollgermanen, die die Engl‰nder
sind, die menschen kostbarsten blutes.
GENERAL: Du lieber himmel, ich weiss nicht, ob die uns mit offenen armen empfangen - na ja, die
gralssage, die kommt ja von denen her. - (nimmt ein fernrohr): reichsf¸hrer, da kommen noch
andere truppen anmarschiert
HIMMLER: welchen landes?
GENERAL: Nordamerikaner
JOHANNES: es ist soweit, deutsche auswanderer werden r¸ckwanderer aus den USA - mit einem
Pf‰lzer, mit general Eisenhower an der spitze
GENERAL (f‰hrtsich durchs haar): pah, reichsf¸hrer, unsere tr‰ume erf¸llensich - freilich nicht so
traumhaft schˆn wie ertr‰umt.
JOHANNES: auswanderer kehren zur¸ck ins mutterland, massenweise, ganze armeen - der f¸hrer
wollte sie eingewiesen wissen ins eroberte Ostland.
GENERAL: na ja, gestern las ich in der zeitung (schwenkt eine): die truppen der Westm‰chte tra-
fensich mit denen der Ostm‰chte: Deutsch-Amerikaner und Russen liegensich in den armen. o,
wie des f¸hrers und seines reichsf¸hrer visionen sicherf¸llen! wie grausam!
JOHANNES: solche schabernacksd‰moni!
GENERAL: wer den schaden hat, braucht f¸r den spott nicht zu sorgen
JOHANNES: und der teufel ist der grˆsste spˆtter.
GENERAL: wir filosofieren, ja wir teologisieren hier herum - aber was unseren fluchtweg anbe-
langt, wissen wir weder aus noch ein.
JOHANNES: der reichsf¸hrer verfolgte die von seinem f¸hrer verdammten bis aufs blut
GENERAL: um zuletzt von Hitler selber verdammtzuwerden
JOHANNES: und nun wie Kain hilflos auf der flucht begriffenzusein.
GENERAL: wie das ausland vor den Juden seine tore verschloss, so nun auch vor uns Nazis a la
Himmler. wohin sichwenden, wo sichverstecken? hm, haben herr reichsf¸hrer so etwas wie angst?
HIMMLER: na ja
GENERAL: als wir unbeschr‰nkt m‰chtig schienen, hatten wir keine angst
JOHANNES: eure opfer umsomehr - nun seid Ihr selber opfer eurer fr¸heren macht und furchtlo-
sigkeit. so furchtlos zuvor, so ‰ngstlich jetzt, nicht wahr, wenn Ihr ehrlich seid?
GENERAL: na ja, wir brachten anderen das f¸rchten bei - jetzt sind wir selber die ‰ngstlichsten.
JOHANNES: halten wir es nicht mit der Gottesfurcht, ist unsere angst nur allzuberechtigt
HIMMLER: unter uns gesagt - angst kann man schon haben vor soviel ohnmacht
105