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ADJUTANT: nicht knieweich-, sondern unserer weltgeschichtlichen mission gerechtzuwerfen<br />
JOHANNES: beifall - welch ein fall von dabeisein!<br />
ADJUTANT: pah, welch ein trauerfall, dass der (zeigt auf Johannes) nun wieder dabei ist<br />
JOHANNES: bei diesem beifallsklatschen da, diesen todesschreien dort. Christus hat es gesagt<br />
HIMMLER: unmahsgeblich genug - was sagte der?<br />
JOHANNES: rechenschaft sei abzulegen ¸ber jedes wort, das wir ‰ussern.<br />
HIMMLER: nun ja<br />
JOHANNES: f¸r jedes wort des redners ist rechenschaft zu geben, f¸r jede reaktion auf seine<br />
reden ebenfalls.<br />
ADJUTANT: reagieren wir also sinngem‰ss auf diese reaktion des beifalls auf des f¸hrers worte,<br />
reagieren wir entsprechend beif‰llig.<br />
HIMMLER: wie's sichgehˆrt. pah, sooft ich diese beifallsst¸rme f¸r die predigten des f¸hrers schon<br />
gehˆrt, ich muss sie unbedingt immer wieder hˆren. ja, sooft ich wanke und schwanke<br />
ADJUTANT (auf Johannes weisend): wie's dem da gef‰llt<br />
HIMMLER: erweistsich diese treuebekundung des volkes als balsam f¸r die seelenwunde, die der<br />
da (zeigt auf Johannes) mir zuzuf¸gen bestrebt<br />
ADJUTANT: erweisensich diese orkane an beifall als bollwerk gegen dessen j¸disch-christliches<br />
zersetzungswerk und dessen infames gewissensskrupelantentum<br />
HIMMLER (w‰hrend der beifallssturm erneut anschwillt): wie heisst es doch? volkes stimme ist<br />
gottes stimme<br />
JOHANNES: nur allzuoft nur die stimme des gottes dieser welt, des gˆtzen. nicht immer stimmt<br />
diese stimme<br />
HIMMLER: Du kannst sie wahrhaftig nicht ¸berstimmen<br />
ADJUTANT: ¸bereinstimmend wie dessen stimme (zeigt auf Johannes) ist lediglich mit die min-<br />
derheit des volkes. die mehrheit stimmt uns zu<br />
HIMMLER: beif‰llig genug. hˆr doch hin!<br />
ADJUTANT: mehrheit entscheidet<br />
HIMMLER: auch wenn's um leichenberge von millionen und abermillionen menschenkinder geht.<br />
also Du machst mich nicht schwach, einzelg‰nger, der Du bist. - gewiss, wenn ich persˆnlich<br />
auftrete in der ˆffentlichkeit, werde ich nur scheu verehrt, nicht frenetisch umjubelt wie der f¸hrer<br />
und andere unserer nazigrˆssen<br />
ADJUTANT: aber dieser direkte beifall f¸r den f¸hrer gilt indirekt auch uns im allgemeinen, un-<br />
serem reichsf¸hrer im besonderen; wir sind Adolf Hitlers rechte hand - kopf und herz und hand, die<br />
sind untrennbar eins<br />
HIMMLER: eines kˆrpers, ja - pah, der da (zeigt auf Johannes), der sich aufplustert als mein<br />
gewissen, hat mich mit seinen bissen, mit den sog. gewissensbissen lange genug gekw‰lt. doch<br />
das hat sein gutes, zwingt mich zur aus-einander-setzung, die klarstellt, wie ich es ebenfalls<br />
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