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und totschlag, doch nur, indem Er an sich selber solchen mord und totschlag gefallenl‰sst.<br />
ADJUTANT: daran wollen wir nicht glauben<br />
JOHANNES: und verfallt auf solchen aberglauben!<br />
ADJUTANT: wo der wahre glaube, wo der fatale unglaube - das muss sich bald entscheiden<br />
JOHANNES: durch den, dem zuletzt der endsieg zuf‰llt,<br />
ADJUTANT: also uns. alsdann wird sicherweisen, wie rechtens wir handelten, entsprechend un-<br />
serer erkenntnis: erst wenn diese fremden wegsind, ist die welt uns nicht mehr verfremdet, sind wir<br />
wirklich zuhause im paradiesischen.doch bevor wir diesen endsieg nicht endg¸ltig errungen,<br />
bekommen wir die sucht nicht los, nach sinn zu suchen<br />
JOHANNES: wehe, wir finden ihn in der sucht, zb. der des tˆtens<br />
ADJUTANT: der reichsf¸hrer erhebtsich vom stuhl - ist immer noch totenstill. er will jetzt nicht mit<br />
uns reden. lassen wir ihm seine ruhe. vorhang also zu!<br />
4. AKT, 15. Szene<br />
ADJUTANT:: reichsf¸hrer, lˆsung anstehender probleme duldet keinen aufschub<br />
HIMMER: vordringlich w‰re?<br />
ADJUTANT: die entsorgung z‰hlt zu den grˆssten sorgen all unserer vielen sorgen.<br />
HIMMLER: die berge von leichen, sie wollen nicht weichen! aber verschwinden m¸ssen sie, un-<br />
bedingt, damit kein rest bleibt von diesen vielzuvielen ¸berresten.<br />
JOHANNES: der volksmund spricht von unseren verstorbenen leibern als von unseren 'sterblichen<br />
¸berresten', und will sie geehrt wissen, um ihrer unsterblichen seele willen<br />
HIMMLER: ausgetilgte verbrecher ehrenzuwollen ist selber ein verbrechen - sie m¸ssen vernichtet<br />
werden, bis auf den letzten ¸berrest<br />
JOHANNES: gel‰nge es Dir auch, alle sterblichen ¸berreste zu verstecken, indem Du sie ver-<br />
nichten kˆnntest - ihre unsterbliche geistseele ist nicht zu nichten<br />
HIMMLER: deren unsterbliches?<br />
JOHANNES: deren seele nach ausgleichender gerechtigkeit verlangt, daher den irdischen richter<br />
selber gerichtet sehen mˆchte<br />
HIMMLER: vom ungeziefer wird nichts ¸berleben<br />
JOHANNES: kannst Du nicht einmal alle sterblichen h¸llen und deren vernichtungsfabriken tilgen,<br />
ist das zeichen daf¸r, wie deren unsterbliches untilgbar und im weiterleben nach ausgleichender<br />
gerechtigkeit verlangt - und auch von Dir selber wird einmal<br />
HIMMLER: einmal? dereinst?<br />
JOHANNES: demn‰chst also wird auch Dein sterblicher ¸berrest verbleiben. wenn h‰scher k‰-<br />
men, diese so zu vertilgen, wie du diese da, hie wie da gilt unsterblichkeit - und w‰rest Du dessen<br />
eingedenk, Du w¸rdest Dich sp‰testens jetzt absentieren m¸ssen von deinem vernichtungswerk.<br />
gedenke: vollendet im jenseits wird's offenbar, was wahrer glaube und abergl‰ubischer aberwitz -<br />
aber auch, wieweit wir verdienstlich bei unserem glauben und wieweit schuldig ob unseres<br />
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