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Himmler

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JOHANNES: wobei der anfall von ohnmacht noch die eigentliche, die wahre idealit‰t.<br />

HIMMLER: die ich Dir als meinem schlechteren selbst zu verdanken habe<br />

JOHANNES: die unritterlichen gralsraubritter sind noch nicht vˆllig gewissenlos<br />

HIMMLER: um Gottes willen, hirnteile der erschossenen bespritzen meinen mantel<br />

JOHANNES: (w‰hrend unentwegt sch¸sse knallen): das kopfwerkzeug wird zerschossen, die<br />

geistseele nicht. die likwidierten schweben zurzeit mit ihrem astralkˆrper ¸ber ihre leichen; die<br />

entleibten sehen herab auf ihre zerschossenen leiber und deren henker. es gibt liebe, leider auch<br />

hass ¸bers grab hinaus.<br />

HIMMLER (wie in trance) kerl, was fl¸sterst du mir da zu?<br />

JOHANNES: was hier geschieht, ist himmel-schreiend. wer verantwortlich f¸r diese hˆlle auf erden<br />

l‰uftgefahr ewiger hˆlle nach dem weiterleben ¸ber diese grube hinaus. ein alttestamentarisches<br />

schriftwort sagt: wer anderen eine grube gr‰bt, f‰llt selbst hinein, das gilt vor allem f¸r eine grube,<br />

wie diese hier, f¸r diesen graben, der den sprung zur ¸berwelt darstellt.<br />

HIMMLER: der redet ja auf mich ein, als h‰tten wir volle pressefreiheit, nicht die mindeste zensur -<br />

na ja, es hˆrt niemand mit, was wir uns zu sagen haben, so ganz unter uns. das heisst mein<br />

adlatus hˆrt auch noch mit, was Du hier zu kwatschen hast; hoffentlich wird der nicht nochmal von<br />

Dir infiziert. - "es ist der fluch des grossen, dass er ¸ber leichen schreiten muss".<br />

ADJUTANT: hˆrt, hˆrt!<br />

JOHANNES: Heinrich, Deine nerven spielen nicht mit angesichts dieser zerspritzten gehirne - so<br />

ist erst recht Deine seele ersch¸ttert, hˆr auf mich, hˆr also auf mit diesem mordhandwerk, um<br />

himmels willen, um Deiner seele willen hˆr auf!<br />

HIMMLER: mir ist immer noch schlecht<br />

JOHANNES: von soviel schlechtigkeit<br />

HIMMLER: mehr als einer meiner mannen verrichtet sein handwerk besser als ich, eiskalt, wie der<br />

zuwerkegeht. Gott mein zeuge, ein triebt‰ter bin ich nicht<br />

JOHANNES: so z¸gellos ein triebunt‰ter, er ist vergleichsweise harmlos imvergleich zu Deines-<br />

gleichen, der der ohnmacht nahe, weil er mitansehen muss, wie's bestellt mit massentˆtung, die<br />

ungeist und abergl‰ubisch-aberwitzig gewordene seele inszenieren.<br />

HIMMLER: meine seele ist lauteren idealismus.<br />

JOHANNES: der hohe geist in seiner rationalit‰t kann dem leben todfeind werden, die irregeleitete<br />

seele in ihrer tiefen religiosit‰t kann dem leben nicht minder tˆdlich, urheber unerhˆrten<br />

massenmordens werden - geist und seele im zusammenspiel, wie verderbt die sind, wie ‰hnlich<br />

den trieblosen teufeln!.<br />

HIMMLER: unsere ideale m¸ssen uns zu solchen realisten werdenlassen - auch wenn der trieb<br />

dagegen ist. geist und seele m¸ssen den trieb sichunterwerfen. aus idealen beziehen wir kraft und<br />

st‰rke, selbst zum tˆten<br />

JOHANNES: aus prinzip n‰hert er sich dem zustand seines engels, der zum teufel abartete. mein<br />

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