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Inanspruchnahme des qualitätsgesicherten Mammographie ...

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6. Diskussion der Ergebnisse<br />

Das Ziel dieser Studie bestand darin, 4 Jahre nach der ersten Erhebung zum <strong>qualitätsgesicherten</strong><br />

<strong>Mammographie</strong>-Screening Programm im Jahr 2008 eine erneute Erhebung mit vergleichbarer<br />

Methodik durchzuführen, um unter Einbezug aller 16 Bun<strong>des</strong>länder untersuchen zu können,<br />

inwieweit sich Verhaltensweisen, Einstellungen, Wissen und Erfahrungen im Zusammenhang mit<br />

dem <strong>Mammographie</strong>-Screening Programm verändert haben. In die Analyse konnten die Daten von<br />

4.663 Frauen aus der Zielgruppe einbezogen werden.<br />

Im Folgenden wird diskutiert, inwieweit das qualitätsgesicherte <strong>Mammographie</strong>-Screening<br />

Programm von den anspruchsberechtigten Frauen akzeptiert wird und welche Faktoren Einfluss auf<br />

die Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme an dieser Maßnahme zur Früherkennung von<br />

Brustkrebs haben.<br />

6.1. Akzeptanz <strong>des</strong> <strong>qualitätsgesicherten</strong> <strong>Mammographie</strong>-Screening Programms<br />

Die Akzeptanz <strong>des</strong> <strong>qualitätsgesicherten</strong> <strong>Mammographie</strong>-Screening Programms bei der Zielgruppe<br />

lässt sich anhand der Daten zum Verhaltensaspekt Teilnahme sowie zu den Verhaltensintentionen<br />

der Teilnahme bei erneuter Einladung und der Weiterempfehlung bestimmen.<br />

Teilnahme am <strong>qualitätsgesicherten</strong> <strong>Mammographie</strong>-Screening Programm<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> telefonischen Haushaltsscreenings 2012 konnten eine Teilnahmerate von 81,3% und<br />

eine Versorgungsrate von 78,2% festgestellt werden. Im Jahr 2008 lagen die Werte zur<br />

Teilnahmerate noch bei 66,4% und zur Versorgungsrate bei 43,2%. Demzufolge ist davon<br />

auszugehen, dass grundsätzlich in den letzten 4 Jahren ein Anstieg in der Akzeptanz <strong>des</strong><br />

<strong>qualitätsgesicherten</strong> <strong>Mammographie</strong>-Screening Programms stattgefunden hat.<br />

Die Zahlen sind jedoch kritisch zu betrachten, da aufgrund der gewählten telefonischen Methodik in<br />

Kombination mit einem schriftlichen Fragebogen nicht alle Frauen der Zielpopulation erreicht<br />

werden konnten (siehe Abschnitt 2.4.). Aus den Daten <strong>des</strong> telefonischen Haushaltsscreenings geht<br />

hervor, dass ein Anteil von 21,6% der Haushalte, in denen ein telefonischer Kontakt stattfand, die<br />

Teilnahme an dieser Studie verweigert hat (siehe Abb. 2). Zudem ist die Bereitschaft zur Teilnahme<br />

an einer Studie zum Thema <strong>Mammographie</strong>-Screening von der Bereitschaft zur Auseinandersetzung<br />

mit dieser Thematik abhängig. Daher ist davon auszugehen, dass ein höherer Anteil von Frauen mit<br />

einer Hinwendung zum Thema <strong>Mammographie</strong>-Screening an dieser Studie teilgenommen hat.<br />

Die Daten zur Teilnahme- und Versorgungsrate in der Gesamtpopulation der anspruchsberechtigten<br />

Frauen können daher im Rahmen dieser Studie nur anhand von Referenzwerten abgeschätzt werden.<br />

Betrachtet man die Zahlen zur <strong>Inanspruchnahme</strong> <strong>des</strong> Hautkrebs-Screenings und <strong>des</strong> Früherkennungsprogramms<br />

zur Darmkrebsprävention, so haben in der Stichprobe 2012 48,1% der befragten Frauen<br />

angegeben, min<strong>des</strong>tens 1 Mal in den letzten 2 Jahren an einer Untersuchung im Rahmen <strong>des</strong><br />

Hautkrebs-Screening Programms teilgenommen zu haben, und 47,3%, eine Untersuchung zur<br />

Früherkennung von Darmkrebs in Anspruch genommen zu haben. Im Vergleich zu den Zahlen <strong>des</strong><br />

Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) liegt der erhobene Wert für die<br />

Teilnahmerate am Hautkrebs-Screening 18% über dem offiziellen Wert von 30% 39 und im Vergleich<br />

zu den Zahlen für Darmkrebsuntersuchungen liegt der erhobene Wert 27% über dem offiziellen Wert<br />

der Teilnahmerate von 20,1% bei Frauen im Alter von 55-74 Jahren 40 .<br />

39 Fischer, Marc; Kerek-Bodden, Hedy; Mukhtar, Abdel Moniem; Stillfried, Dominik Graf von: Plädoyer für ein<br />

kontinuierliches Fortbildungsprogramm, deutsches Ärzteblatt, 2010, A 1-7<br />

40 Schäfer, Maike; Altenhofen, Lutz; Stillfried, Dominik Graf von: Darmkrebsprävention: Teilnahmeraten<br />

stagnieren – mehr Information erforderlich, Deutsches Ärzteblatt, 2012, A 524-8<br />

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