Inanspruchnahme des qualitätsgesicherten Mammographie ...
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1. Zusammenfassung<br />
Hintergrund und Zielsetzung<br />
2004 wurde das bevölkerungsbezogene und qualitätsgesicherte <strong>Mammographie</strong>-Screening<br />
Programm auf Grundlage der „Europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung <strong>des</strong><br />
<strong>Mammographie</strong>-Screenings“ in Deutschland bun<strong>des</strong>weit eingeführt. Das <strong>Mammographie</strong>-Screening<br />
Programm richtet sich an alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die im Zyklus von zwei Jahren<br />
schriftlich in eine sogenannte Screening-Einheit eingeladen werden. In Deutschland sind rund 10,5<br />
Mio. Frauen berechtigt, das <strong>Mammographie</strong>-Screening als Kassenleistung in Anspruch zu nehmen. 1<br />
Im Jahr 2008 wurde bereits eine erste Studie in 10 Bun<strong>des</strong>ländern zum Thema „<strong>Inanspruchnahme</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Mammographie</strong>-Screenings - Barrieren und erste Erfahrungen mit dem <strong>qualitätsgesicherten</strong><br />
Screening“ durchgeführt, mit dem Ziel Erkenntnisse über Verhalten, Einstellungen, Wissen und<br />
Erfahrungen der anspruchsberechtigten Frauen zu gewinnen. Seit 2009 haben alle 94 Screening-<br />
Einheiten ihre Tätigkeit aufgenommen, so dass das qualitätsgesicherte <strong>Mammographie</strong>-Screening<br />
Programm flächendeckend in allen 16 Bun<strong>des</strong>ländern implementiert werden konnte. Daher bestand<br />
4 Jahre nach Durchführung der ersten Erhebung der Wunsch, eine Follow-Up Studie in Form einer<br />
erneuten quantitativen Befragung durchzuführen, mit dem Ziel einer Aktualisierung der Daten, der<br />
Untersuchung potentieller Veränderungen im Vergleich zur ersten Erhebung und der Analyse von<br />
Unterschieden zwischen eingeladenen Teilnehmerinnen und Nicht-Teilnehmerinnen am<br />
<strong>qualitätsgesicherten</strong> <strong>Mammographie</strong>-Screening Programm.<br />
Methodisches Vorgehen<br />
Analog zur Erhebung aus dem Jahr 2008 bestand die quantitative Follow-Up Studie 2012 aus zwei<br />
Untersuchungsstufen. Als Vorphase der schriftlichen Erhebung wurde auf Basis öffentlich<br />
zugänglicher Verzeichnisse ein telefonisches Screening deutscher Haushalte durchgeführt mit dem<br />
Ziel, ein unverzerrtes Sample für die Aussendung der Fragebögen zu erhalten und erste Daten zur<br />
Einladungs- und Teilnahmerate bei einer repräsentativen Stichprobe zu ermitteln. Im Anschluss<br />
daran wurde den teilnahmebereiten Frauen ein 6-seitiger, strukturierter Fragebogen zugesandt. Der<br />
Fragebogen wurde im Vergleich zur ersten Untersuchung weitestgehend gleich gehalten, um eine<br />
Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Im Gegensatz zur Erhebung im Jahr 2008 wurde in<br />
der Follow-Up Studie jedoch keine Quotierung anhand <strong>des</strong> Teilnahmestatus vorgenommen.<br />
Der Fragebogen wurde an 13.517 Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren versendet, denen das<br />
qualitätsgesicherte <strong>Mammographie</strong>-Screening zumin<strong>des</strong>t dem Namen nach bekannt ist. 5.245 Frauen<br />
haben den Fragebogen ausgefüllt und zurückgesendet, damit lag die Rücklaufquote bei 38,8%. 582<br />
Fragebögen wurden aus der Auswertung ausgeschlossen, da das im Fragebogen angegebene Alter<br />
außerhalb der Altersgrenze von 50 bis 69 Jahren lag, die Frauen angegeben haben, an Brustkrebs<br />
erkrankt zu sein oder der beantwortete Fragebogenanteil unter 50% lag und damit anhand der<br />
Kriterien der American Association for Public Opinion Research (AAPOR) für postalische Erhebungen<br />
als unvollständig gilt. 2 Die letztendliche Analyse der Daten konnte auf Basis von n = 4.663 Fragebögen<br />
durchgeführt werden.<br />
Die statistische Datenanalyse erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS unter Einsatz von univariaten<br />
(Häufigkeitsverteilungen, Mittelwerte), bivariaten (Kreuztabellierungen) und multivariaten<br />
(Faktorenanalyse, Clusteranalyse) Analyseverfahren sowie Signifikanztests zur Untersuchung von<br />
Unterschieden zwischen Substichproben.<br />
1 Eurostat: Bevölkerung am 1. Januar nach Altersgruppen und Geschlecht, 2011<br />
2 American Association for Public Opinion Research (AAPOR): Standard Definitions – Final Dispositions of Case<br />
Co<strong>des</strong> and Outcome Rates for Surveys, 2011, S. 26<br />
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