Bundestagsabgeordneter Volker Kauder zur Sommertour 2013:
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Blickpunkt Energie KREISTEIL<br />
Energieexperte Paul Nemeth erläutert Energiekonzept der CDU-Landtagsfraktion<br />
Junge Union im Kreis Rottweil für den behutsamen,<br />
stetigen und marktfähigen Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
* Der Boom in Sachen Biogasanlagen ist<br />
vorbei. Vermutlich wird es im Kreis<br />
Rottweil keine weiteren neuen Anlagen<br />
mehr geben. Die bestehenden aber leisten<br />
gute und nützliche Arbeit.<br />
* Das Erneuerbare-Energiengesetz (EEG)<br />
bietet zu viele Fehlanreize. Es muss neu<br />
ausgerichtet werden.<br />
* Die grün-rote Landesregierung schafft<br />
es nicht, die Energiewende anzuwenden.<br />
Bisher sind nur ganz wenige neue<br />
Windräder errichtet worden.<br />
Soweit nur drei von zahlreichen Erkenntnissen,<br />
die die Teilnehmer der zweigeteilten<br />
Veranstaltung des Kreisverbandes der<br />
Jungen Union in Zimmern bei der Biogasanlage<br />
von Matthias Teufel bzw. später im<br />
Vesperstüble auf dem Hochwald mit nach<br />
Hause nehmen konnten.<br />
Als Gast beleuchtete der energiepolitische<br />
Sprecher der CDU-Landtagsfraktion,<br />
der Böblinger Landtagsabgeordnete Paul<br />
Nemeth, die Situation rund um die Energiewende,<br />
eine der ganz großen Herausforderungen,<br />
aber auch Chancen der deutschen<br />
Politik.<br />
Der 48-Jährige hat das viel beachtete<br />
Energiekonzept der CDU-Landtagsfraktion<br />
erarbeitet und in einer 52-seitigen Broschüre<br />
die politischen Erfordernisse dargelegt,<br />
die , die notwendig sind, dass Baden-Württemberg<br />
als Industriestandort<br />
wettbewerbsfähig bleibt. So nannte er<br />
auch bei dem sehr intensiven Gespräch im<br />
„Vesperstüble“ die Versorgungssicherheit,<br />
bezahlbare Energiepreise, klimafreundliche<br />
Energieerzeugung und gesellschaftliche<br />
Akzeptanz als die gleichwertigen Säulen<br />
einer modernen Energiepolitik.<br />
Kernkraft ist out, die Zukunft gehört den<br />
erneuerbaren Energien. So die klare Ansage<br />
gleich zu Beginn des mehrstündigen<br />
Treffens, das mit der Besichtigung der Biogasanlage<br />
in Zimmern einen Bereich im<br />
Fokus hatte und dessen Werdegang vom<br />
Jahr 2004 bis heute Matthias Teufel schilderte.<br />
Bei der Nutzung von Biogas will<br />
Paul Nemeth darauf achten, dass dieses in<br />
erster Linie <strong>zur</strong> Kraft-Wärme-Kopplung<br />
und weniger zu Heizzwecken in privaten<br />
Haushalten verwendet werden soll, „so<br />
dass es deutlich effizienter genutzt werden<br />
kann.“ Klar war, dass in dem Bereich<br />
das Ende der Fahnenstange weitgehend<br />
erreicht ist. Wegen der Speichermöglichkeit<br />
nachwachsender Rohstoffe ist jedoch<br />
die Bioenergie mit am besten geeignet,<br />
fossile Energieträger zu ersetzen - so Paul<br />
Nemeth: „Im Verbund mit Windkraft und<br />
Fotovoltaik kann damit eine noch bessere<br />
Regelbarkeit erzielt werden, indem durch<br />
die gezielte Zuschaltung von Biogaskraftwerken<br />
Schwankungen bei Wind- und Sonnenstrom<br />
ausgeglichen werden.“<br />
Gerade auf Stromschwankungen, auf<br />
Fehlanreize, auf die Problematik von Über-<br />
ERGÄNZUNG<br />
Die Pressesprecherin<br />
der Jungen Union<br />
im Kreis und im Bezirk,<br />
Carmen Jäger, ergänzt:<br />
Paul Nemeth lobte die guten Möglichkeiten<br />
der Biogasanlagen, da diese auf<br />
der Gewinnerseite gegenüber Wind- und<br />
Sonnenenergie seien. Teufel unterstrich<br />
diese Aussage, seine Aussicht auf die Zukunft<br />
ist das Produzieren der Energie<br />
nach Bedarf, dies sei nur mit einer Biogasanlage<br />
möglich.<br />
Schon jetzt gebe es große Probleme für<br />
die Netzbetreiber, wenn z.B. an Feiertagen<br />
durch Photovoltaik viel mehr Energie<br />
in die Netze eingespeist wird, als verbraucht<br />
wird. Laut Nemeth lautet der<br />
Leitspruch beim EEG „produzieren und<br />
kassieren“.<br />
Aus Nemeths Sicht könne die Energiewende<br />
scheitern, wenn mittelfristig keine<br />
neuen Leitungen und Speicher kämen.<br />
Auch müsste die Energieeffizienz verbessert<br />
werden. „Wir brauchen Technik, damit<br />
die Energiewende gelingt - ich bin ein<br />
Technologiefreund“, so Nemeth. Damit<br />
die Energiewende gelinge, brauche es die<br />
CDU, da die Grünen sowie die SPD eher<br />
technologiefeindlich seien.<br />
kapazitäten bis hin zu der Notwendigkeit,<br />
Energie ins Ausland zu verschenken und<br />
dann wieder einzukaufen, auf Subventionen,<br />
die unserem marktwirtschaftlichen<br />
Denken widersprechen, wies der JU-Kreisvorsitzende<br />
Johannes Blepp in seinem Ein-<br />
Bei der Biogasanlage von Matthias Teufel in Zimmern: Erläuterungen und Diskussionen -<br />
Chancen und Grenzen der Bioenergie.<br />
gangsstatement zum Beginn der Gesprächsrunde<br />
hin.<br />
Punkte, die Paul Nemeth gerne aufnahm<br />
und als energiepolitischer Sprecher der<br />
CDU- Landtagsfraktion („dieses Amt ist<br />
ähnlich wenig vergnügungssteuerpflichtig<br />
wie das des gesundheitspolitischen Sprechers<br />
von Stefan Teufel“, der neben ihm<br />
Platz genommen hatte) und die planwirtschaftlichen<br />
Elemente in der Energiegewinnung<br />
durch die Hinwendung <strong>zur</strong><br />
marktfähigen Energieerzeugung, zum<br />
Wettbewerb ersetzen will. „Energiepolitik<br />
ist auch Wirtschaftspolitik“, sagte Nemeth,<br />
der einen „gesunden Strommix“ anstrebt.<br />
Gerade für Baden-Württemberg<br />
sieht der Böblinger Landtagsabgeordnete<br />
große Chancen, dass „unsere Forschungseinrichtungen<br />
und unsere Wirtschaft die<br />
Produkte und Dienstleistungen entwikkeln,<br />
die die Welt von morgen für eine zukunftssichere<br />
Energieversorgung<br />
braucht.“ Und weiter: „Wir brauchen eine<br />
technikfreundliche Gesellschaft, die auf<br />
diesem Wege mitgeht. Dann können wir<br />
die Energiewende zum Exportschlager machen.“<br />
Mit einem Gesamtsystem, zu dem die<br />
Strompreisbremse genauso gehört wie<br />
eine verbesserte Energieeffizienz, ausgebaute<br />
Netze und Speicher.<br />
Nicht jedoch mit der Politik der grünroten<br />
Landesregierung, bei der der Umweltminister<br />
die Energiewende nicht schaffe<br />
Rottweil 7-8/<strong>2013</strong> >>> Seite 11