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Bundestagsabgeordneter Volker Kauder zur Sommertour 2013:

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Der Europaabgeordnete KREISTEIL<br />

Dr. Andreas Schwab, Europaabgeordneter für Südbaden:<br />

Berufsanerkennung: EU-Einigung<br />

sichert deutsches Modell!<br />

Krankenpfleger und Handwerk werden<br />

als Berufe der dualen Ausbildung europaweit<br />

anerkannt / Einigung zwischen Europaparlament<br />

und Rat erzielt.<br />

Die neuen EU-Regeln <strong>zur</strong> Anerkennung<br />

von Berufsqualifikationen sind unter Dach<br />

und Fach. Am 12. Juni einigten sich die Unterhändler<br />

von Europaparlament und den<br />

nationalen Regierungen auf die neue<br />

Richtlinie. Die Ausbildung von Krankenpflegern<br />

in Deutschland wird nun europaweit<br />

anerkannt. Das ist der Durchbruch für<br />

die Anerkennung der dualen Ausbildung<br />

auf EU-Ebene. Damit wird dieses erfolgreiche<br />

Modell nun erstmals europaweit offiziell<br />

gleichberechtigt mit der Fachhochschulausbildung<br />

anerkannt.<br />

Künftig gibt es für die Anerkennung des<br />

Berufs der Krankenpflegerin und des Krankenpflegers<br />

zwei Möglichkeiten: Eine<br />

zwölfjährige allgemeine Schulbildung plus<br />

eine akademische Ausbildung oder eine<br />

mindestens 10-jährige allgemeine Schulbildung<br />

plus einer berufsfachschulischen<br />

Ausbildung. Beide Wege müssen dabei am<br />

Ende festgelegte Kernqualifikationen beinhalten.<br />

Damit ist die bewährte Ausbildung<br />

von Krankenschwestern und Krankenpflegern<br />

in Deutschland europaweit<br />

anerkannt!<br />

Die EU-Kommission hatte ursprünglich<br />

eine Mindestschulbildung von zwölf Jahren<br />

vorgeschlagen, was aber ein Abitur als<br />

Zugangsvoraussetzung für den Krankenpflegerberuf<br />

bedeutet hätte. Der Fachkräftemangel<br />

im Gesundheitsbereich ist in<br />

Deutschland schon heute ein Problem. Mit<br />

dem ursprünglich geforderten Abitur-<br />

Zwang würde gut jedem zweiten jungen<br />

Schulabgänger in Deutschland der Weg in<br />

Rottweil 7-8/<strong>2013</strong> >>> Seite 7<br />

den Pflegeberuf versperrt. Nun bleibt es in<br />

Deutschland bei der bewährten Voraussetzung<br />

Realschulabschluss.<br />

Parlament und Rat müssen die Einigung<br />

nun noch formal billigen. Die neue EU-<br />

Richtlinie wird voraussichtlich Anfang<br />

2014 in Kraft treten. Im Ergebnis wird hierdurch<br />

die Mobilität im EU-Binnenmarkt<br />

deutlich verbessert und das kommt auch<br />

dem Wirtschaftswachstum insgesamt zugute.<br />

Dass dabei die bewährten Ausbildungsberufe<br />

in Deutschland gestärkt wurden,<br />

ist eine sehr gute Nachricht!<br />

Sammelklagen: Rahmen in der EU<br />

muss klar begrenzt werden!<br />

Die Europäische Kommission hat am 11.<br />

Juni eine Empfehlung mit Rahmenvorgaben<br />

für Sammelklagen an die Mitgliedstaaten<br />

gerichtet. Parallel hierzu hat EU-Wettbewerbskommissar<br />

Almunia einen Richtlinienvorschlag<br />

zu Schadensersatzklagen<br />

bei Verletzung des EU-Wettbewerbsrechts<br />

veröffentlicht. Die Kommission hat hier<br />

zunächst das einzig Richtige getan und<br />

ihre Empfehlung auf den europäischen<br />

Verfassungstraditionen aufgebaut: Strafschadensersatzzahlungen,Erfolgshonorare<br />

und Offenlegungspflichten sind in den<br />

USA bekannte „Folterinstrumente“, die in<br />

Europa nichts verloren haben. Uns muss es<br />

vielmehr um einen fairen und objektiven<br />

Schadensausgleich und nicht um Konjunkturprogramme<br />

für klagewillige Anwälte<br />

gehen!<br />

Wenn wir aber für Verbraucher und Unternehmen<br />

den Zugang zum Recht sinnvoll<br />

vereinfachen wollen, dann müssen wir den<br />

Rahmen für Sammelklagen in Europa klar<br />

eingrenzen und verbindlich abstecken. Der<br />

nun vorgelegte Vorschlag <strong>zur</strong> Regelung<br />

von Schadensersatzklagen im EU-Wettbewerbsrecht<br />

erstreckt sich erfreulicherweise<br />

ausdrücklich nicht auf Sammelklagen.<br />

Es kommt hier aber entscheidend darauf<br />

an, dass Sammelklagen nach US-amerikanischem<br />

Vorbild nicht doch noch am Ende<br />

durch die Hintertür eingeführt werden.<br />

Hierauf werden wir weiterhin ein wachsames<br />

Auge haben. In der jetzigen Wirtschaftskrise<br />

in Europa würde uns der Aufbau<br />

einer Klageindustrie wie in den Vereinigten<br />

Staaten gerade noch fehlen.<br />

Bürokratieabbau:<br />

Kein jährlicher Auto-TÜV!<br />

Im Verkehrssausschuss des Europäischen<br />

Parlaments haben wir am 30. Mai das überarbeitete<br />

Verkehrssicherheitspaket erfolgreich<br />

verabschiedet. Darin lehnen wir eine<br />

jährliche Überprüfung von Autos, die älter<br />

als sechs Jahre sind oder von Autos ab einem<br />

Kilometerstand von 160.000, entschieden<br />

ab. Festgelegt wird dagegen ein<br />

Mindestniveau für technische Normen im<br />

Hinblick auf die Überprüfung selbst. Außerdem<br />

haben wir uns für europaweit einheitliche<br />

Standards bei technischen Unterwegskontrollen<br />

ausgesprochen. Insgesamt<br />

kann auf diese Weise im Transitland<br />

Deutschland die Verkehrssicherheit aller<br />

Verkehrsteilnehmer entscheidend verbessert<br />

werden. Eine Erhöhung des bürokratischen<br />

Aufwands ohne einen zusätzlichen<br />

Sicherheitsgewinn konnten wir dagegen<br />

erfolgreich stoppen.

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