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Die Liturgie als Locus theologicus

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47-62.<br />

19<br />

83<br />

Glauben der Gläubigen . Hinter dem Gottesdienst der Kirche steht für Augustinus die<br />

Autorität der Gesamtkirche, die geisterfüllt ist und die durch die allgemeine Verbreitung und<br />

84<br />

Übereinstimmung ihrer <strong>Liturgie</strong> de-ren apostolischen Ursprung bezeugt . Mit besonderem<br />

Nachdruck hebt auch Vinzenz von Lerin (+ vor 450), ein Zeitgenosse des Augustinus, diesen<br />

Gedanken hervor, die Übereinstimmung oder die Katholizität der Überlieferung. <strong>Die</strong> Prüfsteine<br />

der Wahrheit der Überlieferung sind für ihn die “universitas”, die “antiquitas” und die<br />

85<br />

“consensio” .<br />

Für Hieronymus (+ 419) ist ein liturgischer Brauch, der in der ganzen Kirche übereinstimmend<br />

besteht, gleichbebeutend mit einem ausdrücklichen Zeugnis der Bibel. Wie Prosper von<br />

Aquitanien den <strong>Liturgie</strong>beweis neben die Entscheidungen des Apostolischen Stuhles gestellt<br />

86<br />

hat, so stellt ihn Hieronymus neben den Schriftbeweis . In diesem Sinne betrachtet Hieronymus<br />

den Ritus der Firmung <strong>als</strong> apostolische Tradition. Er stellt fest: “Allein, wenn auch das Zeugnis<br />

der Schrift nicht vorhanden wäre, dann ist dennoch die Übereinstimmung des ganzen Erdkreises<br />

87<br />

gleichbedeutend mit einer Vorschrift (der Apostel)” .<br />

Theologisch steht Augustinus unter dem Einfluss seines Lehrers Ambrosius von Mailand (+<br />

397), tiefgehend ist für ihn aber auch der Einfluss der Kirchenvätern seiner Heimat. Durch<br />

Optatus von Mileve (+ gegen Ende des 4. Jahrhunderts), Cyprian (+ 258) und Tertullian (+ nach<br />

220) führt seine geistige Ahnenreihe zurück zu Irenäus von Lyon (+ um 202) und zu Justin (+<br />

88<br />

um 165) und durch sie bis zu den apostolischen Vätern . Das gilt trotz der Unterschiede im<br />

einzelnen. So betont Optatus im Zusammenhang mit dem <strong>Liturgie</strong>beweis stärker <strong>als</strong> Augustinus<br />

124.<br />

83<br />

Karl Federer, <strong>Liturgie</strong> und Glaube. Eine theologiegeschichtliche Untersuchung, Freiburg/Schweiz 1950.<br />

84<br />

Karl Federer, <strong>Liturgie</strong> und Glaube. Eine theologiegeschichtliche Untersuchung, Freiburg/Schweiz 1950,<br />

85<br />

Commonitorium 2 und 23: PL 50, 639; PL 50, 667.<br />

86<br />

Walter Dürig, Zur Interpretation des Axioms “Legem credendi statuat lex supplicandi”, in: Anton<br />

Ziegenaus, Philipp Schäfer, Franz Courth, Hrsg., Veritati catholicae. Festschrift für Leo Scheffczyk,<br />

Aschaffenburg 1985, 228 f.<br />

87<br />

Dialogus contra Luciferanos, c. 8: PL 23,163.<br />

88<br />

Karl Federer, <strong>Liturgie</strong> und Glaube. Eine theologiegeschichtliche Untersuchung, Freiburg/Schweiz 1950.<br />

42 f. 123.

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