27.10.2013 Aufrufe

Die Liturgie als Locus theologicus

Die Liturgie als Locus theologicus

Die Liturgie als Locus theologicus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

unter Umständen schwierig ist, in concreto den verbindlichen Glauben aus den Aussagen der<br />

<strong>Liturgie</strong> zu erheben, wenn es etwa über allgemeine Glaubensaussagen hinausgeht, wie die<br />

4<br />

Notwendigkeit der Gnade und die Mittlerschaft des gött-lichen Logos , und dass sich zum<br />

anderen in der <strong>Liturgie</strong> die Heilige Schrift und die Tradition und das Lehramt gleichsam<br />

kristallisieren, dass die <strong>Liturgie</strong> ein umfassendes Kriterium des Glau-bens der Kirche ist. Im<br />

Gottesdienst der Kirche manifestieren sich die Überlieferung und das Lehramt der Kirche. <strong>Die</strong><br />

5<br />

<strong>Liturgie</strong> ist von Anfang an Bekenntnis des Glaubens . Wird der Glaube im Gebet der Kirche<br />

bekannt, muss man ihn auch aus der <strong>Liturgie</strong> erheben können.<br />

In der Dogmatischen Konstitution über die Göttliche Offenbarung erklärt das II. Vatikanische<br />

Konzil: “Was von den Aposteln überliefert wurde, umfaßt alles, was dem Volk Gottes hilft, ein<br />

heiliges Leben zu führen und den Glauben zu mehren. So führt die Kirche in Lehre, Leben und<br />

Kult durch die Zeiten weiter und übermittelt allen Geschlechtern alles, was sie selber ist, alles,<br />

6<br />

was sie glaubt” . <strong>Die</strong> Konstitution des II.Vatikanischen Konzils über die heilige <strong>Liturgie</strong> hebt<br />

diesen Aspekt hervor, wenn sie feststellt: “Obwohl die heilige <strong>Liturgie</strong> vor allem Anbetung der<br />

göttlichen Majestät ist, birgt sie doch auch viel Belehrung für das gläubige Volk in sich. Denn<br />

in der <strong>Liturgie</strong> spricht Gott zu seinem Volk; in ihr verkündet Christus noch immer die Frohe<br />

7<br />

Botschaft” .<strong>Die</strong> <strong>Liturgie</strong> hat, wie das Dokument vermerkt, auch eine belehrende Aufgabe, und<br />

sie ist eine Schule des Glaubens für die Kirche bzw. ein Mittel, um den Gläubigen ihr Gottes-<br />

und Weltbild einzuprägen, vor allem aber ist sie Verehrung Gottes, die religiöse<br />

Wissensvermittlung ist sekundär, primär geht es in der <strong>Liturgie</strong> um die Teilnahme und Teilhabe<br />

der Gläubigen an der Feier des Mysteriums. “<strong>Die</strong> religiöse Unterweisung durch die <strong>Liturgie</strong> ...<br />

geschieht daher weniger direkt, weniger begrifflich klar und weniger verstandesmäßig <strong>als</strong> in<br />

4<br />

Vgl. Josef Pascher, Theologische Erkenntnis aus der <strong>Liturgie</strong>, in: Josef Ratzinger, Heinrich Fries,<br />

Einsicht und Glaube. Festschrift für Gottlieb Söhngen, Freiburg 1962, 256.<br />

103.<br />

5<br />

Karl Federer, <strong>Liturgie</strong> und Glaube. Eine theologiegeschichtliche Untersuchung, Freiburg/Schweiz 1950,<br />

6<br />

Dei Verbum, Art. 8<br />

7<br />

Sacrosanctum Concilium, Art. 33.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!