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Die Liturgie als Locus theologicus

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anderen Methoden, deren sich das kirchliche Lehramt bedient” .<br />

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3<br />

<strong>Die</strong> Autorität der <strong>Liturgie</strong> ist in erster Linie die Autorität des Lehramtes. <strong>Die</strong> <strong>Liturgie</strong> ist nicht<br />

ein “locus <strong>theologicus</strong>” unter anderen “loci theologici”, sie steht vielmehr für die Tradition in<br />

ihrer tiefsten Gestalt, “elle représente la tradition la plus intime de l’Église”, stellt der belgische<br />

9<br />

Theologe Paul de Clerck fest . Im <strong>Liturgie</strong>beweis begegnet uns daher die reinste und stärkste<br />

Form des Traditionsbeweises. <strong>Die</strong> <strong>Liturgie</strong> ist die Trägerin der kirchlichen<br />

Offenbarungstradition mehr <strong>als</strong> andere Gestalten der Überlieferung es sind. In der <strong>Liturgie</strong> hat<br />

10<br />

sich der Glaube der kat-holischen Kirche gleichsam kristallisiert . In gewisser Weise kann man<br />

11<br />

sagen, dass die Kirche sich mehr noch mit ihrer <strong>Liturgie</strong> identifiziert <strong>als</strong> mit ihrer Theologie .<br />

In der <strong>Liturgie</strong> wird die Kirche sichtbar <strong>als</strong> “gottbestellte und geisterfüllte Hüterin der<br />

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Wahrheit” .<br />

Im <strong>Liturgie</strong>beweis wirken zwei Faktoren zusammen, das Lehramt, das die Tradition aktiv über-<br />

liefert, und der Heilige Geist, der die Kirche vor Irrtum schützt. Der <strong>Liturgie</strong>beweis hat die<br />

innere Kontinuität der Kirche zur Voraussetzung und steht im Kontext der Sukzession der<br />

Bischöfe. Wie im Geheimnis der Kirche wirken auch in der <strong>Liturgie</strong> Göttliches und<br />

Menschliches zusammen. Wo immer sich die <strong>Liturgie</strong> <strong>als</strong> Ausdruck des kirchlichen Glaubens<br />

13<br />

erweist, ist der <strong>Liturgie</strong>beweis so sicher wie die Glaubensunfehlbarkeit der Kirche .<br />

<strong>Die</strong> innige Beziehung zwischen der Theologie <strong>als</strong> Glaubenswissenschaft und der <strong>Liturgie</strong> bringt<br />

8<br />

Walter Dürig, Zur Interpretation des Axioms “Legem credendi statuat lex supplicandi”, in: Anton<br />

Ziegenaus, Philipp Schäfer, Franz Courth, Hrsg., Veritati catholicae. Festschrift für Leo Scheffczyk,<br />

Aschaffenburg 1985, 235 f.<br />

9<br />

Paul de Clerck, La liturgie comme lieu théologique, in: Ders., Hrsg., La liturgie, lieu théologique, Paris<br />

1999, 134.<br />

122.<br />

10<br />

Karl Federer, <strong>Liturgie</strong> und Glaube. Eine theologiegeschichtliche Untersuchung, Freiburg/Schweiz 1950.<br />

11<br />

Paul de Clerck, La liturgie comme lieu théologique, in: Ders., Hrsg., La liturgie, lieu théologique, Paris<br />

1999, 134.<br />

18.<br />

125.<br />

12<br />

Karl Federer, <strong>Liturgie</strong> und Glaube. Eine theologiegeschichtliche Untersuchung, Freiburg/Schweiz 1950,<br />

13<br />

Karl Federer, <strong>Liturgie</strong> und Glaube. Eine theologiegeschichtliche Untersuchung, Freiburg/Schweiz 1950,

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