Zur Idee einer globalen Friedensordnung - DSS

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16 Schlegel/Görres, Frankfurt a.M. 1979, S. 34 (Anm. 31); Dörsam, Peter: Zum ewigen Frieden 1795-1995, Heidenau 1995, S. 130; Gerhard, Volker: Immanuel Kants Entwurf „Zum ewigen Frieden“, Darmstadt 1995, S. 82, 91, 233; Höffe, Otfried (Hrsg.): Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden, Berlin 1995, S. 270; Krumpel, Heinz: „Kategorischer Imperativ und Friedensidee“, in: Ley, Hermann(u.a.): Zum Kantverständnis unserer Zeit, Berlin 1975, S. 430; Thom, Martina: „Traktat Zum ewigen Frieden“, in: Bock, Helmut (Hrsg.): Krieg oder Frieden im Wandel der Geschichte, Berlin 1989, S. 98; Mori, Massimo: Krieg und Frieden in der klassischen deutschen Philosophie“, in: Jonas, Hans / Steiner, Helmut (Hrsg.): Machtpolitischer Realismus und pazifistische Utopie, Frankfurt a.M. 1989, S. 54 f. (34) Vgl. Kant (Anm. 7), S. 173, 309, 338. (35) Vgl. Butros-Ghali, Butros: UNorganisierte Welt. Plädoyer für die große Reform der Vereinten Nationen, Stuttgart 1993, S. 55-95: „Eine globale Friedensordnung. Präventive Diplomatie, Friedensstiftung, Friedensbewahrung“; Graefrath, Bernd: „Die ‘Neue Weltordnung’ und die UNO“, in: Sitzungsberichte der Leibnitz-Sozietät, Bd. 2, Jg. 1995, Heft 1/2, S. 101-118 (Hinweis auf Kants „Ewigen Frieden“, S. 108). (36) Bierce, Ambrose G.: The Devil’s Dictionary, New York 1958, S. 98. (37) Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Grundlinien der Philosophie des Rechts, Berlin 1981, S. 370. (38) Bloch, Ernst: „Widerstand und Friede“, in: Batscha, Zwi (Hrsg.): Materialien zu Kants Rechtsphilosophie, Frankfurt a.M. 1976, S. 372. Vgl. Reuvers, Hans-Bert: Philosophie des Friedens gegen friedlose Wirklichkeit, Köln 1983, S. 214. (39) Habermas, Jürgen: „Kants Idee des Ewigen Friedens - aus dem historischen Abstand von 200 Jahren“, in: Kritische Justiz 28(1995), S. 301ff. Vgl. die differenzierende Urteilskraft bei Höffe, Otfried (Anm. 33), S. 245 ff. (40) Kant (Anm. 7), S. 317, 207. (41) Kant, ebd., S. 309. (42) Kant, ebd., S. 283. Autor: Prof. Dr. Hermann Klenner, Berlin Jurist, Ehrenpräsident der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie
Wolfgang S c h e l e r Fortschritt des Friedens in Idee und Wirklichkeit Nach dem ermutigend friedlichen Ende des Kampfes zweier Welten, der die Weltvernichtungsdrohung enthielt, gab es hochgesteckte Friedenserwartungen. Nun machen wir die deprimierende Erfahrung neuer Kriege und brutaler Waffengewalt. Noch immer ist der Wille mächtig, politische Interessen mit militärischer Gewalt durchzusetzen und dafür den Frieden zu opfern. Die Zeichen der Zeit deuten nicht in die Richtung einer globalen Friedensordnung, die den Krieg ausschließt. Glaubt man den Wortführern der staatsoffiziellen Sicherheitspolitik, so müssen wir alle Hoffnung auf eine Welt ohne Krieg und die Hoffnung auf einen Frieden ohne Fähigkeit zur Kriegführung fahren lassen. Die gesellschaftliche Grundstimmung schlägt um in Resignation, wenn nicht schlimmer in neue Heilserwartung von überlegener Waffengewalt, versehen mit moralischer Weihe. Den Aktiven der Friedensbewegung ist die Gewißheit abhanden gekommen, daß gerade jetzt die Zeit reif sei, einen wirklichen, ungefährdeten Frieden einzurichten. Das Gefühl, den Zeitgeist, das Engagement vieler Menschen und die Logik der politischen Entwicklung auf ihrer Seite zu haben, ist einer tiefen Verunsicherung der Friedensfreunde gewichen. Angesichts der Rückfälligkeit, die wir vor Augen haben, taucht die Frage auf, ob es überhaupt einen Fortschritt des Friedens gibt. Der ewige Frieden, diese große Idee der Aufklärung und der bürgerlichen Revolution, die Kant zu einem Konzept für die internationale Ordnung der bürgerlichen Gesellschaft ausgeformt hat - war sie bloß eine heroische Illusion? Hat sie sich nicht als ohnmächtig vor der Wirklichkeit permanent wiederkehrender Kriege erwiesen? Ist die menschliche Gesellschaft in den zweihundert Jahren, die seit Kants Entwurf vergangen sind, dem ewigen Frieden nähergekommen? Wenn ja, worin besteht der Fortschritt des Friedens? Welche Bedingungen haben ihn erzeugt, und auf welchen Grundlagen beruht er? Wenn nein, ist der Gedanke an einen ewigen Frieden vielleicht eine falsche, unrealistische Vorstellung, die man angesichts geschichtlicher und derzeitiger Erfahrungen aufgeben muß? Gibt es in unseren Tagen Voraussetzungen und Chancen, das Ziel endlich zu erreichen? Auf welchem Wege ist das möglich? Sind die Friedensideen gänzlich wirkungslos geblieben? Haben sie nur eine Entwicklung im Geiste genommen, ohne praktisch zu werden? Welche Wirkung 17
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