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Zur Idee einer globalen Friedensordnung - DSS

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38<br />

III<br />

Erste grundlegende Voraussetzung zur Entschärfung der heutigen <strong>globalen</strong><br />

Konfliktpotentiale ist die massenhafte Verbreitung der Erkenntnis, daß die<br />

Fortsetzung der bisher von den G7-Staaten verfolgten Politik, die für die<br />

gegenwärtige Weltwirtschaftsordnung charakteristische Verteilung der<br />

Ressourcen unseres Planeten mit allen Mitteln zu verewigen, unvermeidlich<br />

in die globale Katastrophe führt. Dieses Gefahrenbewußtsein muß so<br />

realistisch und komplex werden, daß es diese Katastrophenkonsequenz nicht<br />

mehr verdrängt und - dadurch motiviert - das politische Kräfteverhältnis vor<br />

allem in den G7-Staaten so verändern hilft, daß der Weg in eine gerechtere<br />

Weltwirtschaftsordnung frei wird, die das menschenwürdige Überleben der<br />

ganzen menschlichen Gattung zu sichern vermag. Dieses Gefahrenbewußtsein<br />

verdrängt nicht den Tatbestand, daß spätestens mit dem zweiten<br />

Golfkrieg, in dem es das Ziel der USA war, „ihre Vormachtstellung in der<br />

Region zu stärken und enorme geopolitische Vorteile durch die Kontrolle<br />

der Erdölvorkommen bis ins nächste Jahrtausend zu erzielen“,(26) die „Ära<br />

der Ressourcenkriege“ begonnen hat.(27)<br />

Dieses Gefahrenbewußtsein muß - was angesichts der intensiven Manipulierung<br />

der öffentlichen Meinung in allen Ländern des reichen Nordens<br />

besonders schwierig ist - ein Feindbild überwinden, das die Bedrohung des<br />

Weltfriedens und damit auch die Gefahr <strong>einer</strong> <strong>globalen</strong> Katastrophe von den<br />

Armen dieser Erde ausgehen sieht. Tatsächlich geht diese Gefahr von jenen<br />

Mächten aus, die nach dem Strategiekonzept der „Wars of Low Intensity“(28)<br />

entschlossen sind, ihre Streitkräfte überall dort intervenieren zu lassen, wo<br />

die Verfügbarkeit und Kontrolle der von ihnen geplünderten Weltressourcen<br />

gefährdet erscheint, und die deshalb auch entschlossen sind - koste es, was<br />

es wolle - ihr Monopol an Kernwaffen und die verbrecherische Anmaßung<br />

des Ersteinsatzes dieser Massenvernichtungsmittel aufrechtzuerhalten.<br />

Deshalb muß dieses Gefahrenbewußtsein auch auf möglichst genauen<br />

Kenntnissen darüber beruhen, welche Auf- und Umrüstungsprozesse in eben<br />

diesen Ländern gegenwärtig laufen. In aller Kürze sei hier auf drei Beispiele<br />

dessen verwiesen, was ich damit meine.<br />

Erstes Beispiel: Am 1. Dezember 1994 hat US-Präsident Clinton eine<br />

Erklärung zur künftigen Militärpolitik der USA abgegeben, über die die einschlägigen<br />

Massenmedien sich in bemerkenswerter Weise ausgeschwiegen<br />

haben. In dieser Erklärung erinnert er zunächst daran, daß er den US-

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