German Across the Curriculum:
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D. Dingiswayo nimmt dieses Thema auf, wenn er schreibt: „Der kulturelle Kampf war<br />
immer ein integraler Bestandteil der Bemühungen der Unterdrückten im Kampf um die<br />
Demokratie und die nationale Befreiung.” 6 Die CASA Konferenz in Amsterdam (1987)<br />
bestätigte diese Auffassung: “Wir wissen, daß Kultur ein integraler Bestandteil des<br />
nationalen demokratischen Kampfes ist und behaupten daher, daß die Rolle der<br />
Kulturarbeiter untrennbar von dem allgemeinen Kampf gegen die Apar<strong>the</strong>id ist und dazu<br />
beiträgt, ein zukünftiges nichtrassistisches, nichtsexistisches, einheitliches und<br />
demokratisches Südafrika zu schaffen.”<br />
Die sechziger Jahre waren weitgehend Jahre des Schweigens. 1963 erließ die<br />
südafrikanische Regierung ein Zensurgesetz, demzufolge fast alle schwarzafrikanischen<br />
Dichter mit einem Schlag verboten wurden. 7 Mitte der sechziger Jahre begann ich (Peter<br />
Horn) Gedichte in englischer Sprache zu veröffentlichen und als Mi<strong>the</strong>rausgeber der<br />
Lyrikzeitschrift Ophir Gedichte von Oswald Mtshali, Wally Mongane Serote und Pascal<br />
[Mafika] Gwala zu publizieren. In den späten Sechzigern und frühen Siebzigern richtete<br />
sich die südafrikanische Protestlyrik hauptsächlich an die Unterdrücker, und an die<br />
weißen Liberalen, die allerdings in der südafrikanischen Politik als kleine Minderheit die<br />
waren, die am wenigsten Macht hatten, die Dinge zu verändern. Als wir die Herausgabe<br />
von Ophir 1976 einstellen mußten, war schwarze Lyrik längst wieder eine nicht mehr zu<br />
übersehende Kraft in der Literaturszene in Südafrika. 8 1978 erschien dann zum erstenmal<br />
die Zeitschrift Staffrider und in ihr ein ganzer Chor neuer Stimmen.<br />
Schriftsteller gegen die Apar<strong>the</strong>id. Berlin 1977; Nadime Gordimer, The Black Interpreters. Notes<br />
on African Writing. Johannesburg 1973; Ursula Barnett, A Vision of Order. A Study of Black<br />
South African Literature in English 1914-1980. London 1983; Dennis Brutus, „Liberation and<br />
Literature”; und Don Mattera, „Some points about <strong>the</strong> literature of liberation in present-day South<br />
Africa”. In: South African Literature. Liberation and <strong>the</strong> Art of Writing. Evangelische Akademie<br />
Bad Boll, S.13-16, S.17-22<br />
6<br />
D. Dingiswayo, „Culture and <strong>the</strong> national struggle” In: Spark. A Progressive Arts Project<br />
Publication. Kengray o.J. S. 2<br />
7<br />
Vgl. „Black Writers in South Africa. Jaki Seroke speaks to Miriam Tlali, Sipho Sepamla and<br />
Mothobi Mutloatse”. In: Ten Years of Staffrider 1978-1988. Edited by Andries Walter Oliphant<br />
and Ivan Vladislavic. Johannesburg: Ravan Press 1988, S. 303. 1966 waren die folgenden<br />
südafrikanischen Schriftsteller unter dem Suppression of Communism Act verboten: Mazisi<br />
Kunene, Todd Matshikiza, Bloke Modisane, Es’kia Mphahlele, Lewis Nkosi, Cosmo Pieterse,<br />
Can Themba, Alfred Hutchinson, Dennis Brutus und Alex la Guma.<br />
8<br />
Die genannten Dichter traten 1974 auf der Poetry South Africa Conference in Kapstadt<br />
auf. Vgl. Michael Chapman (ed.), Soweto Poetry. Johannesburg: McGraw-Hill 1982.<br />
Jeremy Cronin, „Ideology & Literary Studies in South Africa. The Case of Black English<br />
Language Poetry”. In: Zak van Straaten u.a., Ideological Beliefs and Research in <strong>the</strong><br />
Social Sciences. Cape Town: U.C.T. 1985, p. 139