German Across the Curriculum:
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Die neuen Stimmen der sechziger und siebziger Jahre waren Sipho Sepamla,<br />
Madlenkosi Langa, Ingoapele Madingoane, Jennifer David, Fhazel Johenesse,<br />
Christopher van Wyk, Essop Patel, Donald Parenzee, James Ma<strong>the</strong>ws, and Gladys<br />
Thomas. Immerhin gab es aber auch einige weiße politische Dichter gegen die Apar<strong>the</strong>id,<br />
die wichtigsten sind Wopko Jensma, Jeremy Cronin, Keith Gottschalk, Ari Sitas, Kelwyn<br />
Sole, Antjie Krog, and Ingrid de Kok.<br />
In den späten siebziger und frühen achtziger Jahren veränderte sich die Stimmung.<br />
Gewerkschaften organisierten illegale Streiks, die Schüler von Soweto begannen ihre<br />
Revolte (1976), es entstand die demokratische Massenbewegung, die sich offen als<br />
United Democratic Front etablierte. Serote veröffentlichte seinen Gedichtband No Baby<br />
Must Weep. 16 Danach konnte die Dichtung die Unterdrückten nicht mehr einfach als<br />
Opfer darstellen. Protestdichtung verwandelte sich in Widerstandsdichtung. Nach dem<br />
16. Juni 1976 sagten die Leute: Genug, unsere Geduld hat ein Ende. Und Pascal Gwala<br />
verkündigte: “Unsere Geschichte als Schwarze / wird nicht in den Klassenzimmern<br />
geschrieben / auf glatten weißen Tafeln / Unsere Geschichte wird geschrieben / an den<br />
Toren der Fabriken / dem Amt für Arbeitslose / in den ausgetrockneten Warteschlangen<br />
sterbender Münder / Unsere Geschichte wird unsere Freuden / unsere Sorgen / unsere<br />
Angst beschreiben / in drittklassige Toiletten geschmiert / Unsere Geschichte besteht aus<br />
verzerrten Gestalten / und bitteren Slogans / die unsere Ghettowände verzieren / wo<br />
Blumen nicht in Frieden wachsen konnten.” 17 Die Wahrheit dieser Dichtung ist nicht nur<br />
in einer Emotion, nicht nur in einer geschickten Verwendung der Sprache, sondern in<br />
erster Linie in einer Lebensweise und einer Art zu denken.<br />
In den achtziger Jahren waren wir Teilnehmer und Beobachter dieser populären Kultur<br />
im Westkap, aber auch im übrigen Südafrika, als Mitglieder und Amtsträger des<br />
Congress of South African Writers. 18 Musik (z.B. traditionelle Xhosa-Lieder, der Jazz<br />
von Basil ‘Manenberg’ Coetzee und der adaptierte Rock ‘n Roll der Oaklands Band),<br />
Tanz aus den Townships aber auch der Mavis Smallberg Dance Group, die Gedichte von<br />
Sandile Dikeni, Keith Gottschalk, Jeremy Cronin, James Mat<strong>the</strong>ws, Nise Mlange,<br />
Mongane Serote, Pascal Gwala, Sipho Sepamla, Madlenkosi Langa und Peter Horn, aber<br />
auch die traditionellen imbongi, die Preissinger der einheimischen mündlichen Literatur,<br />
die Dramen verschiedener lokaler Theatergruppen funktionierten im Kontext von<br />
Gewerkschaftsdemonstrationen und von politischen Veranstaltungen der Vereinigen<br />
Demokratischen Front. 19<br />
16 Njabulo Ndebele, Life-Sustaining Poetry of a Fighting People. In Staffrider Vol. 5,<br />
1983, No. 3, S.44f; Wally Mongane Serote, No Baby must Weep. Johannesburg: Ad.<br />
Donker 1975.<br />
17 Gwala, No More Lullabies, S. 44<br />
18 Zwei Anthologien dieser Kultur sind Ampie Coetzee and Hein Willemse, Iqabane Labantu.<br />
Poetry in <strong>the</strong> emergency. Poësie in die noodtoestand. Johannesburg: Taurus 1989 und Anette<br />
Horn u.a., Like a house on fire. Johannesburg: COSAW Publishing<br />
19 Alfred Temba Qabula, Mi S’dumo Hlatshwayo, Nise Malange, Black Mamba Rising. South<br />
African Worker Poets in Struggle. Durban 1986, S. 1-7. Vgl. Ian Steadman, „Culture and<br />
Context: Notes on Performance in South Africa.” In: Critical Arts. A Journal for Media Studies.<br />
Bd. 2 (1981), Nr. 1, S. 1ff. Ian Steadman, „Performance Research: A select bibliography. In: