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SPECTRUM - Universität Kaiserslautern

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campus und events... familie...<br />

gründungsbüro... menschen... kurz notiert...<br />

1/2013<br />

Wafer mit einem Prototyp für einen nicht-flüchtigen<br />

Speicher basierend auf dem magnetischen<br />

Tunnelwiderstandseffekt (TU <strong>Kaiserslautern</strong>, AG<br />

Magnetismus)<br />

Das GRMN ist eine von mehreren Maßnahmen,<br />

mit der sich die Großregion zu<br />

einer Modellregion für die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>Universität</strong>en und Wirtschaft<br />

sowie für die gezielte Verankerung eines<br />

beispielhaften Hochtechnologiebereichs in<br />

der Wirtschaft und auch in der Bevölkerung<br />

weiter entwickeln kann.<br />

Dr. Isabel Sattler (OPTIMAS),<br />

Minko Kostov (EU-Referat)<br />

Projet cofinancé par le Fonds européen de développement régional dans le cadre<br />

du programme INTERREG IVA Grande Région. L’Union européenne investit dans<br />

votre avenir<br />

Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen<br />

des Programms INTERREG IVA Großregion. Die Europäische Union investiert in Ihre<br />

Zukunft.<br />

bibliometrie:<br />

ein zweischneidiges Schwert<br />

Der Beitrag „Drei von Fünfundzwanzigtausend“<br />

des UniSpectrums 3/2012 berichtete,<br />

dass drei Veröffentlichungen, an<br />

denen Wissenschaftler der TU <strong>Kaiserslautern</strong><br />

beteiligt waren, gemäß der Datenbank<br />

„Web of Knowledge“ die „magische<br />

Schwelle von 1.000 Zitierungen erreicht<br />

und überschritten“ haben. Dies ist ein beachtenswerter<br />

Erfolg der Autoren und eine<br />

gute Nachricht für die <strong>Universität</strong>, denn<br />

bibliometrische Daten werden immer stärker<br />

zur Beurteilung von Wissenschaftlern<br />

und für das Ranking von Fachbereichen<br />

und ganzen Hochschulen herangezogen.<br />

Auch die Zuteilung von Forschungsgeldern<br />

wird mittlerweile in einigen Ländern von<br />

bibliometrischen Daten abhängig gemacht<br />

(z.B. in Italien) und vermutlich wird dies<br />

auch bei uns demnächst in die Diskussion<br />

kommen. Spätestens dann aber wird es<br />

wichtig, über die Objektivität und Genauigkeit<br />

der Messungen sowie über deren Aussagekraft<br />

und Relevanz nachzudenken.<br />

Insbesondere wird es wichtig, auch die<br />

problematischen Aspekte dieser scheinbar<br />

einfachen Form der Leistungsbewertung<br />

zu thematisieren. Dazu möchten wir in<br />

diesem Beitrag Anstöße geben.<br />

Objektivität. Es wäre schön, wenn man<br />

die Anzahl der Zitierungen einer Publikation<br />

objektiv ermitteln könnte. Dazu muss<br />

man sich einigen, was genau eine Publikation<br />

ist und was es bedeutet, dass eine<br />

Publikation eine andere zitiert. Schließlich<br />

braucht man Zugriff auf alle Publikationen<br />

(in allen Ländern und Sprachen).<br />

Diese Voraussetzungen sind leider nicht<br />

gegeben. Vergleichen wir dazu einmal exemplarisch<br />

die Zitationszahlen von sechs<br />

wissenschaftlichen Arbeiten gemäß zwei<br />

konkurrierenden Web-Quellen, nämlich<br />

gemäß dem „Web of Knowledge“ (http://<br />

apps.webofknowledge.com) und Google<br />

Scholar (http://scholar.google.com). Die<br />

folgende Tabelle listet dazu die Zitationszahlen<br />

der drei Arbeiten aus dem oben<br />

genannten Beitrag und von drei der meist<br />

zitierten Arbeiten von Professoren des<br />

Fachbereichs Informatik für beide Suchmaschinen<br />

am 4.12.2012 auf.<br />

Autor WoK Google<br />

Schrenk 1.811 2.467<br />

Fleischhauer 1.125 1.497<br />

Bergmann 1.061 1.354<br />

Reuter Nicht gef. 3.950<br />

Rombach 329 1.216<br />

Härder 91 1.013<br />

Auffällig ist zunächst einmal, dass die<br />

Zitationszahlen stark von der Quelle und<br />

deren Datenbasis abhängen. So berücksichtigt<br />

Google auch Fachbücher (wie die<br />

Arbeit von Prof. Reuter) und insbesondere<br />

auch die wichtigen Zitate, die in Büchern<br />

angegeben werden. Des Weiteren ist der<br />

Unterschied zwischen den Zitationszahlen<br />

der ersten drei naturwissenschaftlichen Arbeiten<br />

(Schrenk, Fleischhauer, Bergmann)<br />

erheblich geringer als der letzten drei informatischen<br />

Arbeiten (Reuter, Rombach,<br />

Härder). Die Vermutung liegt nahe, dass<br />

das Web of Knowledge viele der typischen<br />

Publikationsorgane der Informatik nicht<br />

berücksichtigt. Damit scheint sich zumindest<br />

ein Vergleich zwischen Fachbereichen<br />

zu verbieten. Aber auch innerhalb<br />

einer Disziplin muss man bei einem Vergleich<br />

genau hinschauen; denn die Anzahl<br />

der erfassten Publikationsorgane kann von<br />

Teilgebiet zu Teilgebiet recht unterschiedlich<br />

sein.<br />

Präzision. Darüber hinaus ergeben sich<br />

nennenswerte Ungenauigkeiten durch<br />

die Identifikation der Autoren über deren<br />

Namen, da der gleiche Name häufig unterschiedlich<br />

dargestellt wird beziehungsweise<br />

nicht eindeutig ist. Das Homonym-<br />

Problem lässt sich am Beispiel einer<br />

früheren Doktorandin des FB Informatik<br />

veranschaulichen: In der Computer Science<br />

Bibliography (DBLP, www.informatik.<br />

uni-trier.de/~ley/db/about/author.html)<br />

findet man bei der Suche nach Nan Zhang<br />

15 ähnliche Namen. Wählt man dann die<br />

genaue Zeichenfolge aus, erhält man „Nan<br />

Zhang 0001“ bis „Nan Zhang 0011“. Eine<br />

verfeinerte Suche unter Einbeziehung des<br />

Ortes hilft nicht immer weiter, da ein Autor<br />

oft mehrfach umzieht oder auch Namensund<br />

Ortsgleichheit auftreten können. Das<br />

zweite gravierende Problem ist die Suche<br />

nach Synonymen. Oft kann eine Suchmaschine<br />

nicht erkennen, dass es sich bei<br />

verschiedenen Schreibweisen eines Namens<br />

um denselben Autor handelt. Im<br />

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