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SPECTRUM - Universität Kaiserslautern

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Fb Elektrotechnik und Informationstechnik:<br />

1. energietechnisches kolloquium<br />

Am 23. November 2012 fand das 1.<br />

Energietechnische Kolloquium des Fachbereichs<br />

Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

in Verbindung mit der Antrittsvorlesung<br />

von Prof. Dr.-Ing. Wolfram<br />

Wellßow (Lehrstuhl „Energiesysteme und<br />

Energiemanagement“) in den Räumen<br />

des Fraunhofer-Instituts IESE statt, zu der<br />

mehr als einhundert Gäste aus der Industrie<br />

sowie von befreundeten Hochschulen<br />

empfangen werden konnten.<br />

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten<br />

der Technischen <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong>,<br />

Prof. Dr. Helmut J. Schmidt,<br />

und den Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik<br />

und Informationstechnik, Prof.<br />

Dr.-Ing. Norbert Wehn, folgten die Gastvorträge<br />

von Vertretern aus der Wirtschaft.<br />

Dipl.-Ing. Joachim Vanzetta, Leiter Systemführung<br />

Netze der Amprion GmbH<br />

und ehemaliger Absolvent der TU <strong>Kaiserslautern</strong>,<br />

hielt einen hochaktuellen Vortrag<br />

zum Thema „Herausforderungen Übertragungsnetzbetrieb<br />

- Analyse der Netzsituation<br />

nach der Energiewende“. Ein Thema,<br />

das derzeit auch in den Medien präsent<br />

ist. Anschließend hat Dipl.-Ing. Peter<br />

Hauffe, Leiter Innovation und Technologie<br />

der Pfalzwerke AG, in seinem Vortrag „Der<br />

lange Weg zum Smart Grid“ die Energiewende<br />

aus der Sicht eines regionalen Verteilungsnetzbetreibers<br />

beleuchtet.<br />

Der Abschluss des wissenschaftlichen<br />

Teils des Kolloquiums bildete die Antrittsvorlesung<br />

von Professor Wolfram Wellßow<br />

mit dem Titel „Forschung und Lehre in<br />

Zeiten der Energiewende: von Mythen und<br />

Wahrheiten“. Nach einer lebhaften Diskussionsrunde<br />

klang der Abend bei einem<br />

gemeinsamen Imbiss aus.<br />

Die Vorträge stehen für Interessierte auf der<br />

Homepage des Lehrstuhls für „Energiesysteme<br />

und Energiemanagement“ unter www.eit.uni-kl.<br />

de/esem/aktuelles/ zum Download bereit.<br />

Ju<br />

Europäische Wirtschaf ts- und Finanzkrise:<br />

Wie l ange noch?<br />

Am 30. Oktober 2012 fand die erste europapolitische<br />

Podiumsdiskussion an der<br />

TU <strong>Kaiserslautern</strong> statt. Eingeladen hatten<br />

das Europa Direkt Informationszentrum<br />

<strong>Kaiserslautern</strong> und das europäische Studierendenforum<br />

AEGEE. Im Vordergrund<br />

stand die europäische Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise.<br />

Eingeladen waren zwei Experten, um mögliche<br />

Lösungswege aus der Krise darzustellen.<br />

Professor Dr. Ansgar Belke von<br />

der <strong>Universität</strong> Duisburg-Essen, seit 2009<br />

Forschungsdirektor am Deutschen Institut<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW), analysierte<br />

die andauernde Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise anhand makroökonomischer<br />

Faktoren. Belke betonte dabei, dass der<br />

Fokus auf die Leistungsbilanz der Eurozone<br />

insgesamt gerichtet werden müsse. Diese<br />

sei nach wie vor ausgeglichen, womit<br />

hinreichend Ressourcen zur Bewältigung<br />

der Finanzprobleme vorhanden seien.<br />

Das Kernproblem liege laut Belke in einem<br />

Investorenstreik der nördlichen gegenüber<br />

den südlichen Euroländer, der vor allem<br />

von mangelndem Vertrauen in die Regierungspolitik<br />

und Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Die Experten Frank Burgdörfer, Team Europe der Europäischen Kommission, und Jean-Monnet-Professor<br />

Dr. Ansgar Belke, u.a. Forschungsdirektor für Internationale Makroökonomie am Deutschen Institut<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW).<br />

Südländer gekennzeichnet ist. Um den<br />

Euro nicht zu gefährden, werde schnellstmöglich<br />

ein langfristiges Programm zum<br />

Schuldenabbau der südlichen Euroländern<br />

benötigt, um das verlore Vertrauen wiederherzustellen.<br />

Dipl.-Politologe Frank Burgdörfer, Sachverständiger<br />

des Team Europe der Europäischen<br />

Kommission, beschrieb die Krise<br />

aus politikwissenschaftlicher Perspektive.<br />

Das plötzliche Versagen bewährter Handlungsstrategien<br />

führe zu Interessenskonflikten<br />

unter den Ländern der Eurozone<br />

und der Europäische Union. Es gelte nun<br />

im Rahmen der jetzigen Krise eine Konsolidierungspolitik<br />

anzustreben, die durch<br />

Reformen erneute unkontrollierbare Entwicklungen<br />

verhindern solle. Weiterhin<br />

müssten den kriselnden Euroländern finanzielle<br />

Hilfen in Form des Europäischen<br />

Stabilisierungsmechanismus (ESM) zur<br />

Verfügung gestellt werden – verbunden mit<br />

vertraglichen Richtlinien, die eine Wiederholung<br />

gefährlicher Szenarien verhindern.<br />

In einer abschließenden Fragerunde unter<br />

der Leitung von Dr. Marcus Höreth,<br />

Privatdozent des Fachgebiets Politikwissenschaft<br />

I der TU <strong>Kaiserslautern</strong>, wies<br />

Belke darauf hin, wie schwer es selbst der<br />

deutschen Regierung fällt, den passenden<br />

„Package-Handel“ auf europäischer Ebene<br />

auszuhandeln. Burgdörfer empfahl den<br />

Euroländern, sich auf eine gemeinsame<br />

Problembeschreibung zu einigen, um darauf<br />

aufbauend jene Handlungsfähigkeit<br />

zu entwickeln, um die politische Krise zu<br />

überwinden.<br />

Sebastian Cronauer<br />

40<br />

uni spectrum

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