SPECTRUM - Universität Kaiserslautern
SPECTRUM - Universität Kaiserslautern
SPECTRUM - Universität Kaiserslautern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
titelthema... forschung... lehre und studium... magazin... stadt und land...<br />
wirkungen des Einwohnerverlustes zu<br />
begegnen – oft das Maß an Flexibilität<br />
entscheidend ist für den Erfolg von Strategien.<br />
Auch mit kleinen, unkonventionellen<br />
Schritten lässt sich schnell auf bestimmte<br />
Entwicklungen reagieren. Als positiv für<br />
das Abfedern von Abwärtsspiralen und<br />
Schrumpfungsprozessen wurde sowohl<br />
von deutscher als auch amerikanischer<br />
Seite die Rolle ortsansässiger <strong>Universität</strong>en<br />
gewertet. Demgegenüber war für die<br />
deutschen Teilnehmer die teilweise desolate<br />
Situation der amerikanischen Städte<br />
vielfach neu, und die Teilnehmer konstatierten,<br />
dass es teilweise ‚a new type of<br />
citizen‘ bedarf, um schrumpfende Städte<br />
tragfähig zu erhalten.<br />
Um der Öffentlichkeit die Thematik näher<br />
zu bringen, fand im Vorfeld des Workshops<br />
eine gemeinsame Veranstaltung von Atlantischer<br />
Akademie Rheinland-Pfalz und<br />
dem Fachgebiet Internationale Planungssysteme<br />
statt, bei der die amerikanischen<br />
Teilnehmer die Möglichkeit hatten, mit<br />
den Bürgern aus Stadt und Region <strong>Kaiserslautern</strong><br />
das Thema „Schrumpfende<br />
Städte“ zu diskutieren.<br />
René Fleschurz<br />
Prof. Dr. Karina Pallagst<br />
Professor Hans Hasse mit dfg-Reinhart<br />
Koselleck-Projekt ausgezeichnet<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse, Leiter des Lehrstuhls<br />
für Thermodynamik am Fachbereich<br />
Maschinenbau und Verfahrenstechnik der<br />
Technischen <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong>, ist<br />
durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) mit der renommiertesten<br />
personenbezogenen Projektförderung<br />
ausgezeichnet worden, die diese vergibt.<br />
Seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet<br />
der molekularen Thermodynamik werden<br />
in den nächsten fünf Jahren im Rahmen<br />
des „Reinhart Koselleck-Programms“ der<br />
DFG mit insgesamt einer Million Euro gefördert.<br />
Ziel des Reinhart Koselleck-Projekts von<br />
Professor Hans Hasse ist es, molekulare<br />
Simulationen für die Ingenieurwissenschaften<br />
und damit zur Lösung praktischer<br />
Probleme anwendbar zu machen. Dies ist<br />
heute schon für Systeme aus einfachen<br />
Molekülen möglich, nicht zuletzt aufgrund<br />
der erfolgreichen Vorarbeiten der Gruppe<br />
von Professor Hasse auf diesem Gebiet.<br />
In dem neuen Reinhart Koselleck-Projekt<br />
soll jetzt eine Erweiterung auf komplexe<br />
Moleküle erfolgen. Hasse erläutert: „Wir<br />
gehen heute in der Verfahrenstechnik<br />
mit zunehmend komplexeren Stoffen<br />
um, beispielsweise in der Biotechnologie,<br />
Pharmatechnologie und der Feinchemie.<br />
Das Verhalten solcher Stoffe lässt sich<br />
mit den bekannten phänomenologischen<br />
Methoden oft nur ungenügend beschreiben<br />
oder gar vorhersagen. Wir wollen mit<br />
unseren molekularen Simulationen auch<br />
Systeme mit solchen Stoffen quantitativ<br />
beschreiben können.“ Die dazu eingesetzte<br />
Simulationstechnik ist außerordentlich<br />
anspruchsvoll und setzt den Einsatz von<br />
Höchstleistungsrechnern voraus. Die Simulationen<br />
laufen parallel auf hunderten<br />
bis tausenden von Prozessoren. Die Gruppe<br />
von Professor Hasse nutzt dazu sowohl<br />
die neuen Rechner in <strong>Kaiserslautern</strong> und<br />
Mainz als auch Rechner in den Höchstleistungsrechenzentren<br />
in Karlsruhe und<br />
Stuttgart. Die Ergebnisse liefern auch Einblicke<br />
in das Verhalten der Stoffe auf der<br />
Nanoskala, die mit keiner anderen Methode<br />
zu gewinnen sind.<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse arbeitet schon<br />
seit vielen Jahren erfolgreich auf diesem<br />
Gebiet. Unter anderem hat er ein Schwerpunktprogramm<br />
der DFG auf dem Gebiet<br />
„Molekulare Modellierung und Simulation<br />
in der Verfahrenstechnik“ initiiert und<br />
als Sprecher geleitet. In zwei Sonderforschungsbereichen<br />
der DFG, deren Sprecher<br />
er war bzw. ist, spielen molekulare<br />
Methoden eine wesentliche Rolle. „Wir<br />
freuen uns sehr über die Bewilligung des<br />
Reinhart Koselleck-Projekts, das ist eine<br />
Anerkennung unserer Arbeit und ein großer<br />
Vertrauensbeweis, aber natürlich auch<br />
eine Verpflichtung“, so Hasse.<br />
Mit dem Reinhart Koselleck Programm<br />
eröffnet die DFG seit 2008 herausragend<br />
qualifizierten Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern die Möglichkeit,<br />
neue Ideen umzusetzen und stellt dafür<br />
für bis zu fünf Jahren eine hervorragende<br />
Ausstattung bereit. Reinhart Koselleck-<br />
Projekte stehen für Freiraum, Innovation<br />
und im positiven Sinne risikobehaftete<br />
Forschung. Da solche Vorhaben kaum<br />
planbar sind, reicht bei der Antragstellung<br />
eine kurze Skizze aus. Umso mehr müssen<br />
die Antragstellerinnen und Antragsteller<br />
über ihre Idee hinaus auch durch ihre<br />
bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten<br />
überzeugen.<br />
Die Ausschreibung im Reinhart Koselleck-<br />
Programm ist extrem kompetitiv. Professor<br />
Hans Hasse ist bundesweit der erste Wissenschaftler<br />
aus der Verfahrenstechnik,<br />
der mit einer Förderung im Reinhart Koselleck-Programm<br />
ausgezeichnet wurde. Die<br />
Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> ist<br />
in dem Reinhart Koselleck-Programm außerordentlich<br />
erfolgreich. Neben Professor<br />
Hans Hasse wurden in den letzten Jahren<br />
schon Professor Jan Aurich (FB Maschinenbau<br />
und Verfahrenstechnik) und Professor<br />
Ekkehard Neuhaus (FB Biologie)<br />
durch eine Förderung in dem Programm<br />
ausgezeichnet.<br />
Ju<br />
8<br />
uni spectrum