Download PDF - 041 Kulturmagazin
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aktuell<br />
damit debatten die demokratie beleben<br />
Als portal für die kantonalen wahlen konzipiert, entwickelt sich lu-wahlen.ch<br />
zu einer langfristig präsenten polit-plattform. Mehr als 80'000 Zugriffe seit dem<br />
8. Februar 2011 zeugen vom breiten interesse an einem podium, das es so bisher<br />
nicht gab.<br />
erfunden und gegründet hat lu-wahlen.ch der freischaffende<br />
Journalist herbert fischer (60), früherer redaktor der «lnn»,<br />
der «berner Zeitung» und chefredaktor der «Zuger Presse». «Demokratie<br />
braucht Dialoge und Debatten» titelte er zum start des<br />
Projekts über dessen absicht, «das ganze Meinungsspektrum»<br />
abzubilden und «das internet-Portal für Wahlen und abstimmungen<br />
im Kanton luzern» werden zu wollen. «um die ganze<br />
breite unserer Übungsanlage zu dokumentieren», konnten bei<br />
der ersten anwendung von lu-wahlen.ch, den Wahlen vom 10.<br />
april und vom 15. Mai, je sechs<br />
Kandidierende aus cVP, fDP, Grünen,<br />
Grünliberalen, sVP und sP Kolumnenplätze<br />
buchen. Mit unbeschränktem<br />
Zugang und zu einem<br />
Preis von 500 franken.<br />
Die auswahl erfolgte durch fischer<br />
mit dem Ziel, dass maximal<br />
die hälfte aus der stadt stammen,<br />
höchstens die hälfte über 40 Jahre<br />
ist, prozentual mindestens so viele<br />
frauen mitmachen wie gesamthaft<br />
kandidieren und mindestens zwei<br />
neukandidierende pro Partei dabei sind. «Das haben wir fast erreicht.<br />
Von der fDP machten allerdings nicht sechs, sondern nur<br />
drei Kandidaten mit: ich musste von ihr mindestens zwanzig absagen<br />
einstecken», sagt fischer und hofft, «dass diese Partei erkennt,<br />
wie wichtig auch für sie im herbst eine überzeugende<br />
Präsenz mit profilierten Köpfen ist.»<br />
Zufrieden: Journalist und blogger herbert fischer.<br />
schreibmüde Bürgerliche, vitale sozis und grüne<br />
Überhaupt die bürgerlichen: «sie beklagen zwar reihum<br />
ebenfalls laut und bitter die reale Mediensituation, greifen aber<br />
weitaus weniger in die tasten als sozis und Grüne. und das, obschon<br />
ich ab und zu mit rundmails auf mögliche themen hinweise,<br />
zu denen sie sicher etwas zu sagen hätten», so herbert fischer.<br />
«aber ich denke, dass sich das bald ändert, denn die themen<br />
bei den eidgenössischen herbstwahlen sind emotionaler<br />
und polarisieren weitaus mehr.» fischer, der von 1970 bis 1981<br />
aktives sP-Mitglied war und sich als «parteilosen sozialliberalen»<br />
bezeichnet, versucht deshalb hin und wieder in seiner rubrik<br />
«Zwischenruf» reaktionen zu provozieren.<br />
eben hat die Website den 80'000. Zugriff verzeichnet. 50'000<br />
waren es alleine seit dem 11. april, dem tag nach den Kantonsratswahlen.<br />
Der redaktor ist zufrieden: «ohne ein wirkliches<br />
Werbebudget haben wir allein mit<br />
dem Verteilen von Visitenkarten<br />
und dank facebook und rundmails<br />
so viele leute auf unsere seite lotsen<br />
können.» Zum Vergleich: Die 2010<br />
gegründete «ob- und nidwaldenzeitung»<br />
(onZ) kommt monatlich auf<br />
25'000 besucher. bereits im Juli<br />
werden die ersten Kolumnen für die<br />
national- und ständeratswahlen im<br />
oktober aufgeschaltet. themen mit<br />
besonderem Gewicht und regelmässigen<br />
beiträgen werden zu Dossiers<br />
zusammengefasst. «auch, was alles<br />
eigens für lu-wahlen.ch an Wahlkommentaren geschrieben worden<br />
ist. Viele der bisherigen Komplimente bezogen sich darauf»,<br />
so fischer.<br />
nach den Kommunalwahlen 2012 soll lu-wahlen.ch eine<br />
schwarze null schreiben. Dafür sind weitere Gelder für die Kolumnenplätze,<br />
Mittel des trägervereins lu-wahlen.ch, spenden<br />
von Personen und institutionen sowie langfristige inserateeinnahmen<br />
budgetiert. Die bisherigen leistungen fischers und des<br />
Webdesigners und Programmierers finanzieren teils Private<br />
durch Darlehen an den trägerverein.<br />
Ivan Schnyder, Bild Maya Jörg<br />
www.lu-wahlen.ch<br />
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