Download PDF - 041 Kulturmagazin
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HINGEHÖRT<br />
natalia huser<br />
kuratorin<br />
«Der Kunstbetrieb ist<br />
schnelllebig, manchmal<br />
auch etwas turbulent.»<br />
natalia huser arbeitet seit zwei Monaten<br />
als Kuratorin für die Kunstplattform akku<br />
in emmen. für die Zürcher Kunsthistorikerin<br />
ist es ein traumjob. «Der Wunsch,<br />
als Vermittlerin von Gegenwartskunst zu<br />
arbeiten, ist während einer befristeten<br />
anstellung im Museum zu allerheiligen<br />
in schaffhausen gewachsen. Dieses Ziel<br />
habe ich in den letzten zwei Jahren nicht<br />
aus den augen verloren. ich habe als freischaffende<br />
Kunstjournalistin gearbeitet,<br />
Podien organisiert und war projektbezogen<br />
an verschiedenen orten kuratorisch<br />
und als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
tätig. im Kunst-arbeitsmarkt sind die Wege<br />
nicht linear. Man muss geduldig sein<br />
und darauf vertrauen, dass es gut kommt.<br />
umso schöner, hat es mit der stelle in emmen<br />
geklappt. hier geniesse ich einen beachtlichen<br />
freiraum bei der Gestaltung<br />
der arbeit und kann vielseitige erfahrungen<br />
sammeln.<br />
Klar bin ich mit der Zürcher Kunstszene<br />
besser vertraut als mit den Verhältnissen<br />
in der Zentralschweiz. aber mittlerweile<br />
durchmischen sich die szenen,<br />
geografische Grenzen spielen<br />
heute keine grosse rolle mehr, ausser<br />
vielleicht in unseren Köpfen.<br />
bisher erlebe ich den luzerner<br />
Kunstbetrieb als sehr lebendig, ungezwungen<br />
und kontaktfreudig.<br />
Wenn ich irgendwo als Kuratorin<br />
auftrete, sind sich die leute oft gar<br />
nicht bewusst, dass es in emmen<br />
seit einem Jahr eine Plattform für<br />
zeitgenössische Kunst aus der innerschweiz<br />
gibt. hier besteht punkto<br />
Öffentlichkeitsarbeit sicher noch<br />
nachholbedarf. auch wenn das akku-Programm<br />
bereits bis Januar<br />
2012 festgelegt ist, bleibt meine arbeit intensiv.<br />
eine Kuratorin arbeitet immer an<br />
verschiedenen Projekten gleichzeitig. im<br />
Moment schreibe ich den text<br />
zum ausstellungskatalog für die<br />
nächste grössere ausstellung mit<br />
dem Künstler alois lichtsteiner<br />
und entwickle bereits ideen für<br />
weitere Projekte im kommenden<br />
Jahr.<br />
Der schönste teil meiner arbeit<br />
ist der direkte Kontakt mit den Kunstschaffenden,<br />
sei es in ihren ateliers oder<br />
an Kunst-Veranstaltungen. ich bin ständig<br />
auf der suche nach interessanten Kunst-<br />
Positionen, besuche sehr oft ausstellungen<br />
und versuche meinen blick zu schärfen.<br />
Was hat Qualität, was Potenzial, was<br />
kommt für meine arbeit infrage? in erster<br />
linie muss mich ein Kunstwerk emotional<br />
berühren. Danach braucht es einen längeren<br />
reifeprozess bis zur konkreten umsetzung<br />
einer idee. Der Kunstbetrieb ist<br />
schnelllebig, manchmal auch etwas turbulent.<br />
umso wichtiger ist es für mich, in<br />
meinem Job authentisch zu bleiben, eine<br />
gewisse Gelassenheit auszustrahlen und<br />
den sinn für humor nicht zu verlieren.»<br />
Urs Emmenegger, Bild Marco Sieber (Mixer)<br />
Nächste Ausstellung: Alois Lichtsteiner: Weisse<br />
Nacht. 27. August bis 30. Oktober. Vernissage:<br />
FR 26. August, 19 Uhr. www.akku-emmen.ch<br />
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