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lucerne festiVal<br />
durchs gehirn eines schlafenden<br />
das Lucerne Festival im Sommer bringt mit den projekten «visioNight11»<br />
und «Hidden Signs» popkultur und Kunst ins programm.<br />
«Visionight11» bringt die Zusammenarbeit<br />
zwischen dem lucerne festival<br />
und den Kunsthochschulen basel,<br />
bern, Zürich und luzern in eine zweite<br />
runde – und die Musik ins spiel.<br />
«im vergangenen Jahr haben wir mit<br />
dem filmwettbewerb zum thema<br />
eros gute erfahrungen gemacht. Der<br />
einbezug der Musik fehlte in der ausschreibung<br />
jedoch noch», sagt inés<br />
Maloigne, Marketing lucerne festival.<br />
«schliesslich gehört es zur Kernaufgabe<br />
unseres ideenpools Young<br />
thinktank, eine junge Generation mit<br />
klassischer Musik in Kontakt zu bringen.»<br />
ein Phänomen der Popkultur<br />
eröffnet dieses Jahr einen Zugang<br />
zum lucerne festival: Visuals. bewegte<br />
bilder, wie sie heutzutage DJsets<br />
um eine Komponente ergänzen.<br />
13 interdisziplinäre teams aus Kunst- und Musikstudierenden<br />
haben Konzepte für einen audiovisuellen beitrag zum festivalthema<br />
nacht eingereicht. fünf dieser teams werden ihre ideen<br />
an der «Visionight11» am 12. august umsetzen und dabei<br />
entweder ton oder bild live einspielen. «Das Publikum wird<br />
akustisch und visuell miterleben, wie die stadt auf den Menschen<br />
einfluss nimmt», sagt Patrick Portmann, animationsstudent<br />
an der hochschule luzern – Design und Kunst, der mit seinem<br />
team nun an der Performance arbeitet. «reale instrumente,<br />
elektronisch bearbeitete Klänge und live verarbeitete Videoaufnahmen<br />
der künstlich beleuchteten stadt werden die Zuschauer<br />
durch das Gehirn eines schlafenden führen.»<br />
auf die studierendenbeiträge folgt an der «Visionight11» das<br />
nachtleben. und wiederum hat eine mit klassischen elementen<br />
vermengte Popkultur das sagen: Das deutsche brandt brauer<br />
frick ensemble spielt ab Mitternacht techno und Minimal – in<br />
einer live-formation und mit echten instrumenten.<br />
an der schnittstelle von elektronik und Klassik: das brandt brauer frick ensemble.<br />
schlaflos<br />
im Gegensatz zur «Visionight» begleiten das Projekt «hidden<br />
signs» und dessen visuell-akustische note das ganze lucerne<br />
festival. Musikerin, Komponistin und Medienkünstlerin charlotte<br />
hug macht in vier teilprojekten eine Kehrseite der nacht<br />
hör- und sichtbar: Wie erlebt man die nacht ohne schlaf? hug<br />
hat sich für ihre transdisziplinären inszenierungen aktueller erkenntnisse<br />
der neurologie und schlafforschung bedient – hat<br />
zudem selbst 40 tage lang unter schlafentzug gearbeitet, gezeichnet<br />
und komponiert. Das resultat sind musikalisch-visuelle<br />
rauminstallationen und Performances, die sich entlang sogenannter<br />
son-icons entwickeln. «son-icons machen Musik sichtbar»,<br />
sagt die Künstlerin. «Wenn ich son-icons zeichne und spuren<br />
hinterlasse, kann ich Musik berühren.»<br />
Zeit, um hugs visuelle interpretation und umsetzung des<br />
akustischen zu ergründen, bleibt dem Publikum genug: ihre<br />
rauminstallation «insomnia» im Kunstmuseum luzern ist von<br />
august bis november durchgehend zugänglich. Zudem tritt die<br />
Medienkünstlerin und Musikerin im rahmen der teilprojekte<br />
«corpus nox», «nachtplasmen» und «sliways to Galaxies» mit<br />
dem stellari string Quartet, dem ensemble der lucerne festival<br />
academy und solo auf. Die von hug erforschten «aggregatzustände<br />
der nacht», so der deutsche untertitel von «hidden<br />
signs», werden auch bei den Konzerten visuell angeleitet und<br />
umrahmt. Das auge hört am kommenden lucerne festival garantiert<br />
mit.<br />
Martina Egli<br />
Visionight11: fr 12. august, 22 uhr, luzerner saal kkl<br />
charlotte hug: hidden signs – rauminstallation insomnia:<br />
13. august bis 6. november, kunstmuseum luzern.<br />
Vernissage: fr 12. august, 18 uhr<br />
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