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BüHNe<br />

Vorwärts, Voralpentheater!<br />

da geht was: Für die vierte Saison bietet das voralpentheater erstmals<br />

workshops auch für erwachsene und mehrere produktionen. was lange<br />

ausgesponnen ist, manifestiert sich allmählich.<br />

es war 1997, als reto ambauen und ferdinand<br />

Maeder einen theateraustausch Willisau–Moskau<br />

initiierten und in der russischen<br />

hauptstadt theatermodelle sahen,<br />

die sie spannend fanden. Das Moskauer<br />

theater nämlich bot dort Kindern und Jugendlichen<br />

die Möglichkeit, sich über Jahre<br />

kontinuierlich mit theater auseinanderzusetzen.<br />

Über zehn Jahre sollten bis zur umsetzung<br />

in der Zentralschweiz vergehen. Das<br />

schwierigste war die raumsuche, wie reto<br />

ambauen erzählt: «Wir waren seit 2000<br />

daran, passende bezahlbare räume zu finden,<br />

was sich als beinahe unmöglich erwies.»<br />

schliesslich hat man sich beim bauprojekt<br />

der spielleute eingeklinkt. Der bereits<br />

angeplante theaterpavillon wurde um<br />

ein Geschoss erweitert, der Verein «Voralpentheater»<br />

– als zweite baupartei des Pavillons<br />

– gegründet.<br />

im herbst 2008 konnte man endlich mit einem Workshopangebot<br />

für Kinder starten. Von anfang an war aber die idee,<br />

dass die Plattform durchlässig wird für theaterschaffende verschiedenster<br />

bereiche und altersgruppen. so wurden in den<br />

Jahren die angebote für Kinder und Jugendliche stetig ausgebaut<br />

und heuer ist es eine breite Palette. als novum kommen<br />

neben erwachsenen-Workshops auch aufführungen dazu.<br />

erwin koch als autor<br />

Die Projektleitung, der neben reto ambauen auch ferdinand<br />

Maeder und trudi schmid angehören, ist überzeugt: Wenn Menschen<br />

aus verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen realitäten<br />

neben- und miteinander arbeiten, können für Mitwirkende<br />

und Publikum interessante aussagen auf die bühne gebracht<br />

werden.<br />

Was das genau heisst, wird man in der nächsten saison in den<br />

ersten eigenproduktionen des Voralpentheaters sehen. eine zum<br />

thema «loslassen» beispielsweise, über den alltäglichen umgang<br />

mit dem tod. Verpflichten konnte man u. a. für den text den<br />

Journalisten und schriftsteller erwin Koch, für die Gesprächsleitung<br />

den Philosophen roland neyerlin und für die fotoinstallation<br />

Georg anderhub.<br />

ein sommernachtstraum: Workshop im Voralpentheater. bild: zvg/ingo höhn<br />

aus der PhZ-theatergruppe entwuchs das theater nawal<br />

(arabisch Geschenk, Gabe, Gunst), das im Januar das stück «eine<br />

odyssee» von ad de bont aufführen wird. Darin wird, im Gegensatz<br />

zum homerschen Vorbild, die irrfahrt nicht bloss aus der<br />

Perspektive des odysseus erzählt, sondern kaleidoskopartig auch<br />

aus jener der wartenden Penelope und des sohns telemachos.<br />

im april schliesslich folgt eine Zusammenarbeit mit dem luzerner<br />

theater im rahmen der «Playstation», die für einmal das<br />

uG verlassen und im theaterpavillon Platz nehmen wird. Jugendliche<br />

ab 16 Jahren spielen «superhero» des neuseeländischen<br />

schriftstellers anthony Mccarten.<br />

ein bereits dichtes Programm, das in den nächsten Jahren<br />

weiter ausgebaut werden soll. ambauen: «in einem nächsten<br />

schritt streben wir eine nationale und internationale Vernetzung<br />

an, damit wir in Zukunft austauschprojekte durchführen können.<br />

Wie jenes in Moskau, das uns auf die idee des Voralpentheaters<br />

brachte.» sprichts und hastet sogleich an die nächste Projektsitzung.<br />

Da geht was. Definitiv.<br />

Ivan Schnyder<br />

www.voralpentheater.ch<br />

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