Diplomarbeit

Karl Springenschmid: Siebenmal der Kasperl
FELDWEBEL: Unverschämt, was soll das sein?
Noch ein Wort und ich sperr Sie ein.
KASPERL: Bscht! Sag i und a Ruh möcht i, wann i mi aufhängen will.
FELDWEBEL: Was aufhängen? Aufhängen? So? Aber Sie haben ja den Strick um die
Mitte gebunden, wie wollen Sie sich da aufhängen?
KASPERL: Was?
FELDWEBEL: Man hängt sich doch beim Hals auf!
KASPERL: Beim Hals? Wo? Beim Hals, sagen S’? Ja, wenn i mi beim Hals aufhäng, da
krieg i ja ka Luft mehr! Wie soll da einer no schnaufen können?
FELDWEBEL: Na, du Kerl, du gefällst mir, und wenn du schon unbedingt sterben
willst, so weiß ich dir etwas Besseres. Wir haben einen Kampf gegen die
Räuberbande vor, die in diesem Walde haust. Es sind drei ganz gefährliche Räuber.
Da kannst du mittun, wenn du Mut hast.
KASPERL: Und krieg i da etwas zu essen?
FELDWEBEL: Zu essen, soviel du willst! Wurst mit Sauerkraut und Speckknödel — —
—
KASPERL: Aufhören, i fall um —
FELDWEBEL: Speckknödel und Kartoffelsalat und — — —
KASPERL: Aufhören, mir wird schlecht!
FELDWEBEL: Kartoffelsalat und Krapfen — — —
KASPERL: Kra—kra—krapfen? Richtige Krapfen?
Krapfen? oh, da bleib i nimmer do—o! Jetzt werd i ein Salat! Haltaus, Soldat! Juhui!
Jetzt fang i die Räuber alle drei! Jetzt is die Hungersnot vorbei.
(Beide marschieren ab.
Man hört in der Ferne dumpfe Stimmen singen):
Gibts ein schönres Leben als das Räuberleben
in dem tiefen, dunklen Tannenwald... wald... wald?
Da wird Schnaps gesoffen und ein Lied gepfoffen
in dem tiefen, dunklen Tannenwald... wald... wald.
(Die drei RÄUBER, schreckbar anzuschauen, treten auf.)
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DER SCHWERE HANS: Seid still, dort drüben liegt das Schloß!
DER KURZE MUCH: Mord und Teufel! Da sitzt morgen der rote Hahn drauf!
DER BLAUE PETER: Halt dein Maul, Much, jetzt heißts beraten. Ich bin dafür, daß wir
jetzt schlafen.
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