Diplomarbeit
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Uuuuuaaah! Was steht denn da — hopp! „Hier gibt es Drachen? Stop!“ Diese<br />
Menschen sind doch vermessen, jetzt muß ich solches Zeug noch fressen! (KS 51)<br />
Er frisst im Königreich alle Untertanen, der König betont, dass es bereits 32 Bauern gewesen<br />
sind, seine besten Steuerzahler (KS 50). Als der Drache schließlich sogar die Königstochter<br />
verschlingt, muss dringend eingegriffen werden, und so liegt es wieder an Kasperl, das Böse<br />
zu vernichten. Der Drache ist offenbar der stärkste Gegner Kasperls, da der erbitterte Kampf<br />
zwischen den beiden lange dauert, und auch Kasperl beinahe gefressen wird.<br />
Für den Drachen gilt Ähnliches wie für das Einhorn, da er gute Arbeitskräfte und sogar die<br />
Königstochter verschlingt, muss er bestraft werden. Allerdings besteht für den Drachen wohl<br />
keine Verwendung als Haus- oder Nutztier, weshalb Kasperl ihn auch tötet und nicht nur<br />
einfängt.<br />
Der Drache findet sich auch auf Abbildung 15, er hat einen kleinen, schuppigen Körper und<br />
spitze Zähne, und erinnert so eher an ein Krokodil.<br />
Auffallend ist, dass Beruf und sozialer Stand fast aller Figuren durch ihren Namen<br />
gekennzeichnet sind, sie erhalten dadurch nur wenig Individualität und sind eher Typen als<br />
Persönlichkeiten.<br />
Zu den Figuren lässt sich abschließend sagen, dass Kasperl die signifikanteste Persönlichkeit<br />
auf Seiten des Guten ist. Ihm zur Seite stehen Vertreter des Gesetzes oder Aristokraten, die<br />
selbst überfordert sind, und Bauern, die sich ebenfalls Hilfe suchend an ihn wenden. Seine<br />
Gegner sind mythologische Tiere, Vertreter der Hölle wie Hexen, Zauberer und Teufel,<br />
außerdem Geister und menschliche Laster. Sie alle haben gemeinsam, dass sie die Menschen<br />
schädigen, entweder durch das Stehlen materieller Dinge, der Arbeitskraft oder des Willens.<br />
Außerdem widersetzen sie sich der weltlichen Macht oder ignorieren kirchliche Gebote.<br />
Aus diesen Gründen muss das Böse unschädlich gemacht werden, und Kasperl gelingt dies<br />
problemlos in allen sieben Stücken.<br />
5.2.6. Strukturanalyse<br />
Die sieben Kasperlstücke sind strukturell sehr ähnlich aufgebaut, was aus der strengen<br />
Unterscheidung von Gut und Böse resultiert. Die Grundstruktur ist wie folgt anzunehmen: Ein<br />
Problem tritt auf, das von niemandem als von Kasperl gelöst werden kann. Durch Glück und<br />
Zufall wird er in das Geschehen verwickelt, beweist Mut und Klugheit, besiegt das Böse und<br />
erhält eine Belohnung. Dieses Grundschema findet sich in den ersten drei Kasperlstücken,<br />
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