An den vier Beispielen der politischen Vereinnahmung von Kasperlstücken wird deutlich, wie anfällig ein solches Medium, das einen derartig großen Einfluss auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausüben kann, für die verschiedensten Tendenzen ist, seien es nun politische oder andere Einflussgruppen. Unter diesen Prämissen gelesen, entfalten viele anfangs harmloslustige Kasperlstücke unterschwellige Tendenzen, die nicht zu übersehen sind. 42
4. DAS KOMISCHE UND DIE KOMIK In diesem Abschnitt soll ein kurzer Überblick über das Komische und die Komik gegeben werden. Hierbei wird auf Ausführungen zur allgemeinen Geschichte der Komödie verzichtet, da bereits auf die Entstehung des Puppentheaters und seiner Lustigen Figuren sehr ausführlich eingegangen wurde. Auch die Komiktheorie wird nicht in ihrer Ganzheit dargestellt, zumal der Hauptfokus dieser Arbeit auf der Analyse der Kasperlstücke Karl Springenschmids liegen soll. Aus diesem Grund sollen an dieser Stelle hauptsächlich die verschiedenen Formen und Techniken der Komik näher erläutert werden, außerdem darf ein Exkurs über die Komik und das Lachen bei Kindern nicht außer Acht gelassen werden, da es sich bei den zu analysierenden Stücken explizit um Kasperlstücke für Kinder handelt. Dennoch soll an dieser Stelle ein Versuch einer Definition der Komik nicht fehlen. Das „Metzler Literatur Lexikon“ betont zwar die große Anzahl und Diversität der verschiedenen vorhandenen Strukturformeln und Definitionen, gibt aber eine Kurzdefinition dessen, was den anderen Begriffbestimmungen gemeinsam ist: Das Komische wird grundsätzlich „begriffen als Konflikt widersprüchlicher Prinzipien“ 237 . Die beiden Prinzipien, zwischen welchen der Konflikt entsteht, sollen möglichst ungleichwertig sein, wobei sich der Konflikt am schwächeren Prinzip entzündet und durch eine „der unangemessenen Provokation angemessenen Entgegnung“ 238 des stärkeren Prinzips gelöst wird. 239 Steinlein 240 präzisiert dieses allgemeine Schema, er betont, dass der Konflikt durch eine Abweichung von der Norm entsteht, und dass der Rezipient bzw. die Rezipientin sich dadurch nicht zu stark betroffen oder bedroht fühlen soll, da sonst keine Komik entsteht. 241 Letzteres bezeichnet Helmut von Ahnen als Harmlosigkeit, welche die Grundlage des Komischen ist. 242 Allgemein lässt sich über die Komik sagen, dass sie von ihrem Kontext abhängig ist. Kontext fasst hier sowohl zeitliche und örtliche Umstände, kulturelle und soziale Hintergründe, als 237 Irmgard SCHWEIKLE: Das Komische. In: Metzler Literatur Lexikon. Begriffe und Definitionen. Hrsg. von Günther und Irmgard SCHWEIKLE. 2., überarb. Aufl. Stuttgart: Metzler 1990, S. 243-244, hier S. 243. 238 Ebda. 239 Vgl. hierzu auch Helmut von AHNEN: Das Komische auf der Bühne. Versuch einer Systematik. München: Utz 2006. ( = Münchener Universitätsschriften Theaterwissenschaft. 6.) S. 46f. 240 Rüdiger STEINLEIN: Kinderliteratur und Lachkultur. Literarhistorische und theoretische Anmerkungen zu Komik und Lachen im Kinderbuch. In: Hans-Heino EWERS (Hrsg.): Komik im Kinderbuch. Erscheinungsformen des Komischen in der Kinder- und Jugendliteratur. Weinheim / München: Juventa 1992 ( = Jugendliteratur – Theorie und Praxis.) S. 11-32. 241 Vgl. ebda., S. 12. 242 Vgl. AHNEN, Komisches auf der Bühne, S. 14. 43
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GRENZ, Dagmar: Entwicklung als Beke
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SCHEIT, Gerhard: Hanswurst und der
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