Giftige Wild- und Gartenpflanzen H – R
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Schwarzer Nachtschatten & Bittersüsser Nachtschatten<br />
Solanum nigrum & Solanum dulcamara <strong>–</strong> Toxizitätsgrad: stark giftig<br />
Beschreibung Nachtschatten<br />
Schwarzer Nachtschatten<br />
Bis 75 cm hoch, einjährig.<br />
Blütezeit: Juli-Oktober<br />
Blätter: dunkelgrün, eiförmig, zugespitzt, gestielt<br />
Blüten: weiss mit gelben Staubblättern<br />
Früchte: grüne, im reifen Stadium schwarze Beeren.<br />
Bittersüsser Nachtschatten<br />
Bis 2 m langer <strong>und</strong> kletternder Halbstrauch<br />
Blütezeit: Juni-September<br />
Blätter: wechselständig, eiförmig, zugespitzt<br />
Blüten: violett mit gelben Staubblättern<br />
Früchte: rote, hängende, eiförmige Beeren.<br />
<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />
Die ganze Pflanze, vor allem die unreifen, grünen Beeren.<br />
Hauptwirkstoffe<br />
Alkaloidgemisch mit den Hauptkomponenten Solanin, Solasodin, Solamargin, Solanigrin u.a., höchster Gehalt in<br />
Samen unreifer Früchte. Nitratgehalte von bis zu 2.5% (Stängel). Durch Silierung wird sowohl der Nitratgehalt<br />
gesenkt. Solanin wird weder durch Trocknen noch Kochen abgebaut. Der Abbau in der Silage ist nicht gesichert.<br />
Beim Dämpfen oder Kochen tritt es ins Dämpfe- bzw. Kochwasser über, somit kann der Solaningehalt durch<br />
Verwerfen des Dämpfe- bzw. Kochwassers reduziert werden.<br />
Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />
Der höchste Giftgehalt, es handelt sich vorwiegend um Solanin, ist in den unreifen Samen zu finden. Diese stellen<br />
insbesondere für Kinder eine Gefahr dar. Die Menge von 6 - 8 Beeren löst die ersten Vergiftungserscheinungen<br />
aus. Es kommt zu Erbrechen, Magen- <strong>und</strong> Darmbeschwerden mit Durchfällen, Kratzen im M<strong>und</strong> <strong>und</strong> im Rachen<br />
sowie Pupillenerweiterung <strong>und</strong> Hautausschlägen. Bei starker Vergiftung kommt es zu Lähmungen, bis hin zum<br />
Tod durch Atemlähmung.<br />
Veterinärtoxikologie<br />
Nachtschatten ist giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, evtl. H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel <strong>und</strong> Nagetiere wie<br />
Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong> Hörnchen.<br />
Vergiftungssymptome sind Schleimhautentzündungen, Erbrechen, Durchfall, Hautausschläge, Atemnot,<br />
Pupillenerweiterung, Benommenheit, kalte Extremitäten, Herzrasen, Bewegungsstörungen, Zittern, Lähmungen<br />
<strong>und</strong> Tod durch Herzstillstand.