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Giftige Wild- und Gartenpflanzen H – R

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Herbstzeitlose; Zeitlose; Giftkrokus; Herbstblume; Herbstlilie<br />

Colchicum autumnale - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig<br />

Beschreibung Herbstzeitlose<br />

Ausdauernde Pflanze, bis 40 cm hoch.<br />

Blütezeit: September-Oktober<br />

Fruchtreife: April-Juni<br />

Blätter: breitlanzettlich, 25-40 cm lang, ähnlich Tulpenblättern, erscheinen im Frühjahr mit der Frucht<br />

Blüten: lilarosa, mit 6 Pergonblättern, 5-20 cm hoch<br />

Früchte: eine länglich-eiförmige Kapsel mit zahlreichen Samen<br />

Samen: Bis 3 mm dick, fast kugelig, hart; Oberfläche braun, matt, körnig-höckerig; geruchlos, Geschmack bitter<br />

<strong>und</strong> scharf<br />

Wurzel: zwiebelförmige Knolle.<br />

<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />

Alle Pflanzenteile, besonders Blüten <strong>und</strong> Samen; Vergiftungen kommen hauptsächlich im Frühling durch die<br />

Blätter <strong>und</strong> Samen vor.<br />

Hauptwirkstoffe<br />

Über 20 Alkaloide, Hauptwirkstoffe Colchicin, Colchicein, Colchicosid, Demecolcin; Alkaloidgehalt stark<br />

schwankend (0.1-2.0%; Samen 0.5-1.2%, frische Blüten 1.2-2.0%, frische Blätter bis zu 0.15-0.4%, Knollen 0.1-<br />

0.6%). Mit der Reife nimmt der Alkaloidgehalt zu, während er mit zunehmender Höhenlage des Standorts<br />

abnimmt. Beim Trocknen (Heu), Lagern oder Kochen bleibt die Giftwirkung erhalten.<br />

Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />

Die Herbstzeitlose enthält das Gift Colchicin, das Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Vergiftungen mit der Pflanze<br />

sind nicht selten. Da die Herbstzeitlose häufig auf Weiden wächst, ist sie bei der Heuernte für Kinder eine<br />

besondere Gefahr, wenn sie mit der Pflanze spielen. Als tödliche Dosis gelten 2 - 5 g der Samen (10 - 20 mg der<br />

Giftstoffe). Die ersten Symptome einer Vergiftung beginnen nach 2 - 6 St<strong>und</strong>en. Zuerst kommt es zu<br />

Schluckbeschwerden <strong>und</strong> zu Kratzen <strong>und</strong> Brennen im M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Rachenbereich. Es stellen sich Erbrechen,<br />

Krämpfe <strong>und</strong> auch blutige Durchfälle ein. Weiterhin erfolgt Kreislaufschädigung, die sich durch Abfallen der<br />

Körpertemperatur, sowie des Blutdrucks bemerkbar macht. Nach 1 - 2 Tagen tritt dann der Tod durch<br />

Atemlähmung ein. Der Patient ist bis zuletzt bei vollem Bewusstsein. Vergiftungen entstehen durch Verwechslung<br />

der Blätter mit <strong>Wild</strong>salat oder der Zwiebelknolle mit der Küchenzwiebel.<br />

Veterinärtoxikologie<br />

Die Herbstzeitlose ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel <strong>und</strong> Nager wie<br />

Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong> Hörnchen.<br />

Vergiftungssymptome treten nach etwa 2 <strong>–</strong> 48 Std. ein. Diese sind Speichelfluss, Zähneknirschen, Erbrechen,<br />

gelblich-brauner, grünlich-schleimiger oder blutiger Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwäche, Kolik, Apathie,<br />

schwankender Gang, Unruhe, Zittern, Taumeln Milchversiegen, Kreislaufstörungen bis Kollaps, erhöhte<br />

Temperatur, Schweissausbruch, Lähmungen. Der Tod kann nach 1-3 (bis 7) tägiger Dauer durch Atemlähmung<br />

eintreten.

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