Giftige Wild- und Gartenpflanzen H – R
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Hahnenfuss; Butterblume; Gift-Hahnenfuss; Scharfer Hahnenfuss; Knolliger Hahnenfuss<br />
Ranunculus sp. <strong>–</strong> Toxizitätsgrad: giftig<br />
Beschreibung Hahnenfuss<br />
Ranunculus acris (bis 1 m hoch)<br />
Blütezeit: Mai-September<br />
Blätter: handförmig, 5-7-teilig<br />
Blüten: gelb, 5-blättrig<br />
Stängel: stark verästelt<br />
Alle Ranunculus Arten sind giftig<br />
Scharfer Hahnenfuss Knollen-Hahnenfuss Brennender Hahnenfuss<br />
<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />
Die ganze Pflanze; Aufnahme in der Regel gering wegen des scharfen Geschmacks.<br />
Hauptwirkstoffe<br />
Verschiedene Arten der Gattung Ranunculus enthalten das Glucosid Ranunculin, das enzymatisch gespalten wird<br />
<strong>und</strong> dabei in das giftige Protoanemonin übergeht. Beim Trocknen der Pflanze verbinden sich zwei Moleküle<br />
Protoanemonin zu dem weniger aktiven Anemonin. Im Dürrfutter ist deshalb der Hahnenfuss nicht mehr toxisch.<br />
In der Silage ist der Ranunculingehalt mit 6 g/kg erst nach 2 Monaten im untoxischen Bereich. Der<br />
Protoanemonin-Gehalt ist während der Blüte am höchsten.<br />
Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />
Hahnenfuss enthält als wichtigsten Wirkstoff das Protoanemonin. Dieser Stoff wirkt stark reizend auf Haut <strong>und</strong><br />
Schleimhäute. Durch Pflücken von Hahnenfuss <strong>und</strong> auch durch Liegen auf den Pflanzen, z.B. beim Baden, kann<br />
es zur sogenannten Wiesendermatitis kommen. Haut, die mit dem Gift in Verbindung kommt rötet sich,<br />
brennender Schmerz <strong>und</strong> Blasen treten auf. Das Gift ist auch in der Lage durch die Haut in den Körper<br />
einzudringen. Bei innerer Aufnahme erfolgen Brennen im M<strong>und</strong> <strong>und</strong> im Rachen, Reizungen der Magen- <strong>und</strong><br />
Darmschleimhäute, Krämpfe <strong>und</strong> Durchfälle. Als weitere Folge der Vergiftung können auch Nierenentzündung<br />
<strong>und</strong>, in schweren Fällen, auch Störungen des Nervensystems <strong>und</strong> Lähmungen (Atemlähmung) auftreten.<br />
Veterinärtoxikologie<br />
Der Hahnenfuss ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel <strong>und</strong> Nager wie<br />
Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong> Hörnchen. In der Regel<br />
treten keine Symptome bis leichte Magen- Darmbeschwerden ein. Aufnahme grosser Menge kommt es zu<br />
folgenden Symptomen: Entzündung der M<strong>und</strong>schleimhäute, Speichelfluss, Husten, Schluckbeschwerden,<br />
Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Nasenausfluss, gerötete Schleimhaut <strong>und</strong> Lippen, Erbrechen, Durchfall,<br />
Kolik, Schüttelkrämpfe, Unruhe bis Tobsucht, Atembeschwerden, verminderter Herzschlag <strong>und</strong> selten Tod durch<br />
Atemlähmung.