Giftige Wild- und Gartenpflanzen H – R
Giftige Wild- und Gartenpflanzen H – R
Giftige Wild- und Gartenpflanzen H – R
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Pfaffenhut; Pfaffenhütchen; Pfaffenkäpplein; Pfaffenröschen<br />
Euonymus europaeus <strong>–</strong> Toxizitätsgrad: stark giftig<br />
Beschreibung Pfaffenhut<br />
1-3 m hoher Strauch oder Baum.<br />
Blütezeit: Mai-Juni<br />
Früchte: September-Oktober<br />
Blätter: kreuzweise gegenständig, färben sich im Herbst leuchtend rot<br />
Blüten: gelbgrün, klein, 8-10 mm, in doldenartigen Blütenständen<br />
Früchte: karminrosa Kapsel, die in 4 Klappen aufspringt <strong>und</strong> 4 von einem orangefarbigen Mantel (Arillus)<br />
vollständig umgebende Samen erkennen lässt, Früchte ähneln der Kopfbedeckung der katholischen Geistlichen<br />
Zweige: jüngere Zweige grün, oft durch Korkleisten vierkantig, ältere grau.<br />
<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />
Alle Pflanzenteile, besonders die Früchte.<br />
Hauptwirkstoffe<br />
Steroidglycoside vom Cardenolid-Typ (Evonosid, Evobiosid, Evomonosid), Alkaloid (Evonin), Lectine, Triterpene;<br />
Wirksamkeit bleibt im Heu erhalten.<br />
Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />
Alle Teile der Pflanze, vor allem aber die Samen enthalten das Alkaloid Evonin sowie in kleinen Mengen das<br />
herzwirksame Evonosid. Insbesondere Kinder sind gefährdet, wenn sie die verlockend aussehenden Früchte<br />
essen. Die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigen sich erst nach etwa 15 St<strong>und</strong>en. Es kommt zu Übelkeit,<br />
Reizungen von Magen- <strong>und</strong> Darm, teilweise verb<strong>und</strong>en mit blutigem Durchfall. Ferner treten Kreislaufstörungen<br />
<strong>und</strong> auch Krämpfe auf. Als tödliche Dosis gelten 30 - 40 Früchte. Die Giftstoffe können auch Schädigungen von<br />
Leber <strong>und</strong> Niere herbeiführen.<br />
Veterinärtoxikologie<br />
Der Pfaffenhut ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziegen, Katzen, evtl. H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Ziervögel <strong>und</strong><br />
Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong><br />
Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Kolik, Krämpfe, Kreislaufstörungen,<br />
Bauchfellentzündung <strong>und</strong> Herzrasen. Tod innerhalb weniger Tagen nach Fressen von Zweigspitzen möglich.