Teil 1 - FFH Arten und Lebensraumtypen (PDF 6.174 KB)
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN<br />
UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
NATURVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG TEIL 1<br />
4 LEBENSRAUMTYPEN DES ANHANGS I DER <strong>FFH</strong>-<br />
RICHTLINIE<br />
4.1 SÜßWASSERLEBENSRÄUME<br />
4.1.1 3130 SCHLAMMFLUREN STEHENDER GEWÄSSER<br />
Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae<br />
<strong>und</strong>/oder Isoeto-Nanojuncetea<br />
Abbildung 3:<br />
<strong>FFH</strong>-Lebensraumtyp 3130 (Quelle: www.natura2000.munlv.nrw.de)<br />
Als weitere Kurzbezeichnung wird der Begriff „Zwergbinsen- <strong>und</strong><br />
Strandlingsgesellschaften“ verwendet.<br />
4.1.1.1 Kurzbeschreibung<br />
Der Lebensraumtyp umfasst Ufer- <strong>und</strong> Schlammbodenfluren von zeitweilig mit Wasser<br />
überdeckten Standorten sowie auch kurzlebige Gesellschaften auf wechselfeuchten Böden.<br />
Durch schwankende Wasserstände erfahren die Standorte einen Wechsel von drei Phasen:<br />
in der litoralen Phase sind die Standorte oft bis zu 2 Meter überschwemmt. Nach dem<br />
Rückzug des Wassers ist der Boden in der limosen Phase vollständig wassergesättigt <strong>und</strong><br />
trocknet schließlich in der terrestrischen Phase aus. Parallel zu diesen Phasen schwanken<br />
auch die Nährstoffverhältnisse der Standorte. Während der anaeroben Litoralphase werden<br />
Stickstoff-Verbindungen fixiert, welche in der terrestrischen Phase oxidiert <strong>und</strong><br />
pflanzenverfügbar werden, wodurch plötzliche Eutrophierungseffekte einsetzen. Hingegen<br />
kommt es während der litoralen Phase zu einer Freisetzung der im Schlamm geb<strong>und</strong>enen<br />
Phosphate.<br />
Die Gesellschaften finden sich auch auf anthropogenen Standorten wie Wasserlacken,<br />
Panzer- <strong>und</strong> anderen Fahrzeugspuren sowie abgelassenen Fischteichen. Charakteristisch ist<br />
hier das Trockenfallen des Bodens im Spätsommer. Für das Vorkommen von Schlammfluren<br />
ist das Auftreten von regelmäßigen Störungen, die sowohl natürliche als auch anthropogene<br />
Ursachen haben können, von großer Wichtigkeit, da die Bestände sonst von<br />
höherwüchsigen Gesellschaften verdrängt werden. Schlammfluren sind vielfach sehr<br />
kleinflächig ausgebildet, oft werden nur wenige Quadratmeter von diesem Lebensraumtyp<br />
eingenommen.<br />
Der Lebensraumtyp wird in zwei Subtypen unterteilt:<br />
PROJEKTWERBER: via donau<br />
VERFASSER: AVL, TB Reckendorfer<br />
Februar 2006 Seite 20