20 Jahre Familienhilfe - Dezember 2011 - Familienhilfe Polyposis ...
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der MUTYH-assoziierten <strong>Polyposis</strong><br />
(MAP) ist für die humangenetische<br />
Beratung der Familien von Bedeutung:<br />
Kinder dieser Patienten haben<br />
im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung<br />
nur ein geringfügig erhöhtes Erkrankungsrisiko,<br />
und daher ergeben<br />
sich für Familien mit MAP ganz andere<br />
Vorsorgeempfehlungen als für<br />
die FAP.<br />
Reiner Caspari<br />
Die FAP ist eine erbliche und eine<br />
durch heute gut bekannte Gendefekte<br />
im APC-Gen verursachte Krankheit.<br />
Es ist natürlich klar, dass sich die Diagnostik<br />
dieser Erkrankung in den<br />
letzten <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n enorm verbessert<br />
hat, weil ja überhaupt erst seit dieser<br />
Zeit molekulargenetische Untersuchungsmöglichkeiten<br />
existieren, die<br />
sich zudem auch noch rasant verbessern.<br />
Diese Fortschritte hier alle darzustellen<br />
wäre Aufgabe eines Genetikers,<br />
würde aber wohl auch den Text<br />
sprengen. Leider sieht es bei der Entwicklung<br />
der Therapie meines Erachtens<br />
nicht ganz so gut aus. Zwar<br />
haben sich die Operationsmethoden in<br />
den letzten <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n auch deutlich<br />
verbessert, was selbstverständlich für<br />
die Betroffenen eine enorme Bedeutung<br />
hat. Leider sind prophylaktische<br />
Operationen zur Verhinderung einer<br />
Krebsentstehung aber unverändert<br />
praktisch immer notwendig, und die<br />
Erwartungen, dass aus der Kenntnis<br />
des Gendefekts das Verständnis resultiert,<br />
wie es zur Entartung der Zellen<br />
kommt, und sich daraus möglicherweise<br />
wieder medikamentöse Therapieansätze<br />
entwickeln könnten, hat<br />
sich noch überhaupt nicht erfüllt.<br />
Gibt es eine „Prävention der FAP“?<br />
Waltraut Friedl<br />
Zunächst sollte der Begriff der Prävention<br />
definiert werden, zuerst allgemein<br />
und dann bezüglich der FAP.<br />
Allgemein kann man für etwas Prävention<br />
betreiben, indem man –<br />
durch ein bestimmtes Verhalten – das<br />
Auftreten eines bestimmten Effekts<br />
verhindern (ihm „zuvorkommen“)<br />
kann. In der Medizin gibt es verschiedene<br />
Krankheiten, deren Auftreten<br />
z.B. durch gesunde Ernährung, Sonnenlicht,<br />
Hygienemaßnahmen verhindert<br />
werden kann. Beispiele sind<br />
Skorbut, Rachitis, Infektionskrankheiten.