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20 Jahre Familienhilfe - Dezember 2011 - Familienhilfe Polyposis ...

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28<br />

„Prävention der FAP“ durch vorgeburtliche Diagnostik?<br />

Waltraut Friedl<br />

Bei dieser Frage muss man sich gleich<br />

zwei weitere Fragen stellen:<br />

Die eine Frage ist, ob eine vorgeburtliche<br />

Diagnostik (Pränataldiagnostik)<br />

technisch überhaupt möglich<br />

ist. Die Antwort auf diese Frage ist<br />

heute für die FAP einfach: Die Kenntnis<br />

der APC-Mutation bei einem FAP-<br />

Patienten ermöglicht grundsätzlich<br />

eine Pränataldiagnostik, das bedeutet,<br />

dass man vorgeburtlich kindliches<br />

Gewebe auf das Vorliegen der bekannten<br />

Mutation untersucht. Die<br />

Konsequenz dieser Untersuchung<br />

wäre jedoch ein Schwangerschaftsabbruch<br />

bei einem betroffenen Feten.<br />

Und spätestens bei dieser Überlegung<br />

muss man sich der zweiten<br />

Frage stellen: Will ich das überhaupt?<br />

Ist denn ein Schwangerschaftsabbruch<br />

für mich grundsätzlich vertretbar?<br />

Diese Frage kann nur jeder Einzelne<br />

für sich selbst beantworten und seine<br />

Entscheidung treffen.<br />

Wegen der vielschichtigen Problematik<br />

einer vorgeburtlichen Diagnostik<br />

wird diese nur nach eingehender<br />

humangenetischer Beratung und auf<br />

Wunsch der Schwangeren durchgeführt,<br />

entsprechend der hierfür geltenden<br />

Richtlinien der Deutschen Gesellschaft<br />

für Humangenetik. Unsere<br />

Erfahrung am Institut für Humangenetik<br />

Bonn hat gezeigt, dass die Pränataldiagnostik<br />

bei spätmanifesten<br />

Erkrankungen nur selten in Anspruch<br />

genommen wird. Im Laufe von fast<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n der molekulargenetischen<br />

Diagnostik bei FAP wurde zwar gelegentlich<br />

nach der Möglichkeit einer<br />

vorgeburtlichen Diagnostik gefragt,<br />

aber nach ausführlicher Information<br />

und Beratung wurde sie letztlich nur<br />

bei einer einzigen Familie tatsächlich<br />

gewünscht.<br />

Ist die Präimplantationsdiagnostik (PID)<br />

die Prävention der Zukunft?<br />

Elke Holinski-Feder und<br />

Waltraut Friedl<br />

Zunächst eine kurze Information über<br />

die Präimplantationsdiagnostik (PID).<br />

Bei der PID werden zwei Verfahren<br />

(Polkörperdiagnostik und Trophoektodermbiopsie)<br />

unterschieden.<br />

Zum einen die Polkörperdiagnostik,<br />

bei der einer Eizelle der Polkörper

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