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20 Jahre Familienhilfe - Dezember 2011 - Familienhilfe Polyposis ...

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<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Familienhilfe</strong> <strong>Polyposis</strong> coli e.V.<br />

Die Anfangszeit in Heidelberg<br />

Gabriela Möslein<br />

Kaum zu glauben, dass es jetzt<br />

schon <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> her ist…<br />

Damals, nämlich 1990, ging ich als<br />

frischgebackene Fachärztin für Chirurgie<br />

an die Universitätsklinik in<br />

Heidelberg, um das von mir initiierte<br />

Projekt „Aufbau eines Registers für<br />

FAP-Patienten“ umzusetzen.<br />

Damals war es noch kurz vor dem<br />

Zeitpunkt der Entdeckung des zur <strong>Polyposis</strong><br />

führenden APC-Gens, aber<br />

man konnte in großen Familien sogenannte<br />

Linkage-Studien durchführen,<br />

um festzustellen, wer in der Familie<br />

betroffen ist. Meine Zielsetzung war<br />

es primär, die regelmäßige Vor- und<br />

Nachsorge aufzubauen für FAP-Patienten,<br />

dann da lag noch so viel im<br />

Argen! Kinder und Jugendliche ebenso<br />

wie ihre Eltern waren nicht immer<br />

oder auch nicht richtig über das Erkrankungsrisiko<br />

aufgeklärt, es wurden<br />

zu viele oder zu wenige Untersuchungen<br />

empfohlen – dabei gab es international<br />

bereits einen guten Standard.<br />

Es war zu diesem Zeitpunkt bekannt,<br />

dass die Polypenerkrankung<br />

des Dickdarmes neben dem von Gardner<br />

beschriebenen Syndrom einer <strong>Polyposis</strong><br />

vergesellschaftet mit gutartigen<br />

Knochentumoren und Hauttumoren<br />

wie Fibromen und Desmoiden<br />

Gabriela<br />

Möslein<br />

auch zu anderen Krankheitsmerkmalen<br />

führen konnte. Neu war die Beobachtung<br />

der kongenitalen Hypertropie<br />

des retinalen Pigmentepitels (CHRPE),<br />

nämlich von Pigmentflecken auf der<br />

Netzhaut. Diese konnten recht leicht<br />

von Augenärzten durch eine Untersuchung<br />

mit der Spaltlampe festgestellt<br />

werden. Da die Veränderung angeboren<br />

ist, konnte man somit bereits im<br />

Kindesalter mit einer relativ hohen<br />

Sicherheit vorhersagen, welche Familienmitglieder<br />

die Veranlagung geerbt<br />

haben – weniger sicher war der Ausschluss<br />

der Erkrankung mit dieser<br />

Untersuchung. Es war auch klar, dass<br />

man für betroffene Kinder eine Vorsorge<br />

anbieten musste. In Heidelberg<br />

suchte ich einen engagierten Oberarzt<br />

in der Augenklinik auf und überzeugte<br />

ihn, dass es Sinn macht, die<br />

Augenhintergrunduntersuchung regel-

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