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20 Jahre Familienhilfe - Dezember 2011 - Familienhilfe Polyposis ...

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Erkenntnisse erzielt. Dies wird zu einer<br />

verbesserten genetischen Diagnostik<br />

und besseren Abgrenzung verschiedener<br />

<strong>Polyposis</strong>-Formen führen. Die Entdeckung<br />

neuer, für die <strong>Polyposis</strong> bedeutsamer<br />

Gene und der beteiligten<br />

Signalwege erweitert außerdem unser<br />

Verständnis der Polypen- und<br />

Krebsentstehung. Durch den Einsatz<br />

Chip-basierter Hochdurchsatz-Verfahren<br />

wird die genetische Routine-Diagnostik<br />

bereits relativ kurzfristig wesentlich<br />

umfassender und teilweise<br />

auch kostengünstiger.<br />

Im therapeutischen Bereich besteht<br />

die Hoffnung, in den nächsten 10-<strong>20</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n verträgliche Wirkstoffe zu entwickeln,<br />

die das Polypenwachstum effektiv<br />

hemmen und Dickdarm-Operationen<br />

damit zukünftig überflüssig<br />

machen könnten. Die <strong>Polyposis</strong> würde<br />

damit zu einer teilweise medikamentös<br />

behandelbaren Erkrankung. Das<br />

immer bessere Verständnis der genetischen<br />

Mechanismen der Tumorentstehung<br />

und der Regulation beteiligter<br />

Signalwege sowie die Entwicklung<br />

zielgerichteter molekularer Strategien<br />

und die Entdeckung neuer Substanzen<br />

geben berechtigten Anlass zu der Vermutung,<br />

dass einige dieser Ansätze<br />

mittelfristig erfolgreich sein werden.<br />

Stichworte in diesem Zusammenhang<br />

sind z. B. die Genabschaltung mittels<br />

RNA-Interferenz (RNAi), die Hemmung<br />

des Wnt-Signalwegs (Tankyrasehemmer),<br />

das Überlesen von Stopp-<br />

Mutationen (PTC124) und die Aktivierung<br />

des programmierten Zelltodes<br />

bei Darmpolypen (TRAIL/RAc). Einige<br />

dieser Methoden zeigten in tierexperimentellen<br />

und zum Teil auch bereits<br />

in ersten klinischen Studien bei anderen<br />

erblichen Erkrankungen ermutigende<br />

Befunde, auch wenn ein<br />

Durchbruch in der Behandlung der<br />

<strong>Polyposis</strong> nicht unbedingt kurzfristig<br />

erwartet werden darf.<br />

Die Fragen stellten Monika Wiedemann und<br />

Michael van den Heuvel.<br />

Autoren:<br />

PD Dr. Stefan Aretz, Institut für<br />

Humangenetik, Biomedizinisches<br />

Zentrum, Universitätsklinikum Bonn<br />

PD Dr. Reiner Caspari, Paracelsus-Klinik<br />

Am See, Bad Gandersheim<br />

Dr. Waltraut Friedl, Institut für<br />

Humangenetik, Biomedizinisches<br />

Zentrum, Universitätsklinikum Bonn<br />

Prof. Dr. med. Dipl.-Chem. Elke<br />

Holinski-Feder, Medizinisch Genetisches<br />

Zentrum München<br />

PD Dr. Martina Kadmon,<br />

Chirurgische Klinik, Heidelberg<br />

Prof. Dr. Gabriela Möslein,<br />

HELIOS St. Josefs-Hospital, Bochum<br />

Prof. Dr. Peter Propping, Institut für<br />

Humangenetik, Biomedizinisches<br />

Zentrum, Universitätsklinikum Bonn

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