20 Jahre Familienhilfe - Dezember 2011 - Familienhilfe Polyposis ...
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33<br />
bar war mit der der deutschen Normalbevölkerung<br />
in der entsprechenden<br />
Altersgruppe. Im Vergleich zu<br />
Gesunden ergab zwar die Analyse der<br />
krankheitsbezogenen Fragen aus dem<br />
GIQLI über alle beteiligten Patienten<br />
eine etwas geringere Lebensqualität<br />
(112 versus 121 Score-Punkte), allerdings<br />
waren in dieser Auswertung<br />
auch 12 Patienten, die erst sekundär<br />
eine Pouchoperation erhielten, nachdem<br />
<strong>Jahre</strong> zuvor in der ersten Operation<br />
der Mastdarm erhalten worden<br />
war. Diese Patienten schilderten doch<br />
eine deutlich schlechtere Lebensqualität<br />
als die Patienten, bei denen primär<br />
eine Pouchoperation erfolgt war.<br />
Die Patientengruppe unter 30 <strong>Jahre</strong>n<br />
erreichte sogar höhere Score-Werte<br />
als Gesunde. Dagegen schätzten<br />
Patienten, die zum Zeitpunkt der Befragung<br />
über 60 und damit zum Zeitpunkt<br />
der Operation durchschnittlich<br />
knapp 50 <strong>Jahre</strong> alt waren, ihre Lebensqualität<br />
schlechter ein (110,5<br />
Score-Punkte). Ein bösartiger Tumor<br />
zum Zeitpunkt der Operation, das<br />
Vorliegen von Desmoiden oder<br />
schwerwiegenden Duodenaladenomen<br />
hatten keinen Einfluss auf die subjektive<br />
Lebensqualität, wohl aber eine<br />
hohe und hier vor allem die nächtliche<br />
Stuhlfrequenz.<br />
Insgesamt ist die subjektive Lebensqualität<br />
von FAP-Patienten nach<br />
Pouchoperation auch nach zehn und<br />
mehr <strong>Jahre</strong>n sehr gut und erreicht die<br />
der deutschen Normalbevölkerung,<br />
auch wenn sie nicht ganz so gut<br />
scheint wie die von Gesunden. Wichtig<br />
ist nicht so sehr der zeitliche Abstand<br />
zur Pouchoperation, sondern<br />
vielmehr das Alter zum Zeitpunkt der<br />
Pouchoperation.<br />
* Petra Ganschow, Ulrike Pfeiffer, Ulf Hinz, Christine Leowardi, Christian Herfarth, Martina Kadmon<br />
(<strong>20</strong>10) Quality of life ten and more years after restorative proctocolectomy for patients with familial<br />
adenomatous polyposis coli. Dis Colon Rectum 53: 1381–1387.<br />
** Abbildung aus der Promtion von Frau Dr. Irmgard Treiber, Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg