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Festgefügtes im Strome der Zeit - GeneTalogie Arndt Richter

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S e i t e | 14<br />

Je<strong>der</strong> braucht sie, und je<strong>der</strong> ist doch nur auf eigene Weise<br />

Gut und glücklich …-<br />

(3. Abschnitt, Thalia. Die Bürger,<br />

Vers 47-52)<br />

O<strong>der</strong> ebendort <strong>der</strong> <strong>Richter</strong> zu Hermann:<br />

Denn ich habe wohl oft gesehen, daß man Rin<strong>der</strong> und Pferde<br />

Sowie Schafe genau bei Tausch und Handel betrachtet;<br />

Aber den Menschen, <strong>der</strong> alles erhält, wenn er tüchtig und gut ist,<br />

Und <strong>der</strong> alles zerstreut und zerstört durch falsches Beginnen,<br />

Diesen n<strong>im</strong>mt man nur so auf Glück und Zufall ins Haus ein<br />

Und bereuet zu spät ein übereiltes Entschließen.<br />

(7. Abschnitt, Erato. Dorothea,<br />

Vers 176-181).<br />

Natürlich hat Goethes Überzeugung von <strong>der</strong> Beständigkeit des<br />

Charakters seine klassischen Vorbil<strong>der</strong> und Nachfolger:<br />

Zum Beispiel HORAZ (65-8 v.Chr.)<br />

Naturam expellas furca, tamen usque recurret.<br />

Treibe die Natur mit <strong>der</strong> Mistgabel aus,<br />

sie kehret doch wie<strong>der</strong> zurück.<br />

(Epistulae 1, 10,24)<br />

O<strong>der</strong> in mo<strong>der</strong>nster Übersetzung durch den Biowissenschaftler Prof.<br />

Hubert MARKL (Expräsident <strong>der</strong> Max-Planck-Gesellschaft): „Du magst<br />

die Einsicht in die Wirkung <strong>der</strong> Gene noch so oft mit <strong>der</strong><br />

psychosoziologischen Mistgabel verscheuchen, sie wird sich doch<br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> durchsetzen―; in: Wi<strong>der</strong> die Gen-Zwangsneurose: Michael<br />

WINK (Hrsg.): Vererbung und Milieu, 2001.<br />

Ganz ähnlich deutet Friedrich HÖLDERLIN, 1770-1843, in seinem<br />

Gedicht „Der Rhein“ den Zusammenhang zwischen Flußlandschaft<br />

und Lebensprägung;<br />

Denn wie du anfingst, wirst du bleiben,<br />

Soviel auch wirket die Not.<br />

Und die Zucht; das meiste nämlich<br />

Vermag die Geburt<br />

Und <strong>der</strong> Lichtstrahl, <strong>der</strong><br />

Dem Neugebornen begegnet<br />

O<strong>der</strong> Arthur SCHOPENHAUER, 1788-1860, er zitiert diese Horaz’sche<br />

Feststellung in seinen „Aphorismen zur Lebensweisheit“ u.a. mit<br />

folgenden Worten:<br />

<strong>Festgefügtes</strong> <strong>im</strong> <strong>Strome</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong>

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