06.11.2013 Aufrufe

Festgefügtes im Strome der Zeit - GeneTalogie Arndt Richter

Festgefügtes im Strome der Zeit - GeneTalogie Arndt Richter

Festgefügtes im Strome der Zeit - GeneTalogie Arndt Richter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

S e i t e | 20<br />

Erst eine Reihe Böser o<strong>der</strong> Guter<br />

Bringt endlich das Entsetzen, bringt die Freude<br />

Der Welt hervor.―<br />

Könnte ein mo<strong>der</strong>ner Genealoge o<strong>der</strong> Humangenetiker heute wohl<br />

Trefflicheres poetisch sagen?<br />

Goethes biologisches Ahnenerbe ist schon sehr gründlich von<br />

Psychologen, Vererbungswissenschaftlern (bes. Psychogenetikern) und<br />

Genealogen untersucht worden. Es muß hier auf meine<br />

Zusammenstellung mit genauen bibliographischen Daten und z.T.<br />

kurzem Erklärungstext in <strong>der</strong> Goethe-Genealogie-Internetseite:<br />

Vererbungswissenschaftlich orientierte Goethe-Genealogie-<br />

Literatur:<br />

http://goethe-genealogie.de/literatur/literaturst.html<br />

verwiesen werden. Nur die Titel seien daraus hier in <strong>der</strong> Anlage 1<br />

chronologisch aufgezählt:<br />

Wie versiert Goethe eine bürgerliche „Stammtafel― und ihren<br />

rechtlichen, aber auch biologisch vererbungsmäßigen Wert beschreibt,<br />

lesen wir in <strong>im</strong> ersten Teil von „Wilhelm Meisters Wan<strong>der</strong>jahren“:<br />

―Er fand seine Schwester [des Majors] vor dem Stammbaume<br />

stehen, den sie hatten aufhängen lassen, weil abends vorher zwischen<br />

ihnen von einigen Seitenverwandten die Rede gewesen, welche, teils<br />

unverheiratet, teils in fremden Landen wohnhaft, teils gar verschollen,<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger den beiden Geschwistern, o<strong>der</strong> ihren Kin<strong>der</strong>n, auf<br />

reiche Erbschaften Hoffnung machten. (…) Hilarie trat an ihn heran,<br />

lehnte sich kindlich an ihn, beschaute die Tafel und fragte: wen er alles<br />

von diesen gekannt habe? Und wer wohl noch leben und übrig sein<br />

möchte? – Der Major begann seine Schil<strong>der</strong>ung von den ältesten, <strong>der</strong>en<br />

er sich aus seiner Kindheit nur noch dunkel erinnerte. Dann ging er<br />

weiter, zeichnete die Charaktere verschiedener Väter, die Ähnlichkeit<br />

o<strong>der</strong> Unähnlichkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit denselben, bemerkte, daß oft <strong>der</strong><br />

Großvater <strong>im</strong> Enkel wie<strong>der</strong> hervortrete, sprach gelegentlich von dem<br />

Einfluß <strong>der</strong> Weiber, die, aus fremden Familien herüber heiratend, oft den<br />

Charakter ganzer Stämme verän<strong>der</strong>n. Er rühmte die Tugend mancher<br />

Vorfahren und Seitenverwandten und verschwieg ihre Fehler nicht. Mit<br />

Stillschweigen überging er diejenigen, <strong>der</strong>en man sich hätte zu schämen<br />

gehabt. Endlich kann er an die untersten Reihen. Da stand sein Bru<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> Obermarschall, er und seine Schwester und darunter sein Sohn und<br />

daneben Hilarie.―<br />

(zweites Buch, drittes Kapitel).<br />

In diesem Zusammenhang dürfte auch ein Gespräch Goethes mit<br />

Sulpiz BOISSERÉE vom 2. August 1815 interessant sein, das darüber<br />

hinaus auch noch Goethes großes Interesse für die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Chemie in seinem Herzogtum erkennen läßt.<br />

<strong>Festgefügtes</strong> <strong>im</strong> <strong>Strome</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!