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Festgefügtes im Strome der Zeit - GeneTalogie Arndt Richter

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S e i t e | 18<br />

keine Philosophieprofessoren―. (Süddeutschen <strong>Zeit</strong>ung vom 3. Mai<br />

2007).<br />

Nun, die Philosophie wird sich wohl als „Königin <strong>der</strong><br />

Geisteswissenschaften― auf den Lehrstühlen behaupten können, aber<br />

wohl nur dann zu Recht, wenn sie sich den neusten<br />

naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht mehr gänzlich verschließt<br />

und zur interdisziplinären Naturphilosophie keine Gegenpositionen<br />

aufbaut.<br />

Daß <strong>der</strong> große Vorahner Goethe hier wohl <strong>im</strong> Wesentlichen recht behält,<br />

zeigen die neusten Ergebnisse <strong>der</strong> neurobiologischen Forschung <strong>im</strong> 21.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t, die <strong>im</strong>mer mehr zur Erkenntnis führen, daß die<br />

Vorstellung vom freien Willen eine bloße Illusion ist. Einer <strong>der</strong><br />

international hier wohl angesehensten Repräsentanten für Deutschland<br />

ist Prof. Wolf SINGER vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in<br />

Frankfurt a.M. (* München 1943).<br />

Wolf SINGER bringt es auf die vereinfachte prägnante „Formel―:<br />

„Keiner kann an<strong>der</strong>s, als er ist―<br />

wobei er aus empirisch-neurowissenschaftlichen Ergebnissen das<br />

bestätigte, was große Philosophen und frühere Denker wie HORAZ,<br />

LEIBNIZ, GOETHE, SCHOPENHAUER und EINSTEIN zur uralten<br />

Frage <strong>der</strong> „Willenfreiheit― schon längst vorausgefühlt und gedacht<br />

hatten.<br />

Dr. Friedrich Reinöhl; in: „Die Vererbung <strong>der</strong> geistigen Begabung―,<br />

Berlin/München 1937:<br />

schreibt:― Die Erziehung kann för<strong>der</strong>n und hemmen, entwickeln und<br />

aufbauen, leiten und lenken, aber nur innerhalb <strong>der</strong> Grenzen, welche die<br />

Anlage setzt. Entscheidend für die Entwicklung des Menschen ist und<br />

bleibt seine erbmäßig gegebene Veranlagung.<br />

Keine <strong>Zeit</strong> und keine Macht zerstückelt<br />

Geprägte Form, die lebend sich entwickelt<br />

(Goethe)<br />

Wir dürfen auch Schillers Wort in diesem Sinn deuten:<br />

Selig, welchen die Götter die gnädigen<br />

Vor <strong>der</strong> Geburt schon lieben. ―<br />

Mit den beiden Schicksalsmächte ΔΑΙΜΩΝ Dämon und ΤΥΦΗ (das<br />

Zufällige) haben sich auch die Entwicklungspsychologen befaßt. Einer<br />

ihrer frühen Initiatoren, William (Wilhelm Louis) STERN, 1871-1938, -<br />

auf ihn geht <strong>der</strong> Begriff des Intelligenzquotienten („IQ―) zurück- hat<br />

einmal knapp formuliert:<br />

Anlage konstelliert – Umwelt realisiert<br />

<strong>Festgefügtes</strong> <strong>im</strong> <strong>Strome</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong>

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