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Heinz R. Pagels Cosmic Code - Globale-Evolution TV

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Wenn dieses sonderbare Experiment durchgeführt werden würde, genügte es sicherlich<br />

Bells Ungleichung. Bei einem Winkel von 2Θ sähe der Schrieb vielleicht so aus:<br />

A: 0010110011111000101010100111101011101000…<br />

↨ ↨ ↨ ↨ ↨ ↨<br />

B: 0010100011011100101010100110101011001100…<br />

Das sind sechs Fehler in vierzig, so dass E(2Θ) = 15% ≤ 2 ∙ 10% = 20%. Bells<br />

Ungleichung wird für dieses Experiment der klassischen Physik erfüllt.<br />

Untersuchen wir jetzt die entscheidenden Annahmen etwas näher, die bei der Ableitung<br />

der Bellschen Ungleichung eine Rolle spielen. Wir sind davon ausgegangen, dass die<br />

Nägel echte Objekte sind, die durch den Raum fliegen und die Orientierung der Nagelpaare<br />

gleich ist. Wir beobachten in Wirklichkeit aber gar nicht, dass die Nägel wirklich<br />

eine bestimmte Orientierung aufweisen, weil sie so schnell an uns vorbeifliegen. Für<br />

Nägel scheint diese Annahme aber gesichert zu sein, obwohl wir uns hier eher eine erträumte<br />

Objektivität geschaffen haben. Wir nehmen an, dass die Nägel so wie normale<br />

Steine, Tische und Stühle existieren. Stellen wir uns vor, wir seien der Beobachter bei A.<br />

Dann nehmen wir an, dass ein auf B zufliegender Nagel, auch wenn B auf dem Mond<br />

liegt, eine definierte Orientierung aufweist. Die Vorstellung, dass Dinge in einem definierten<br />

Zustand existieren, auch wenn wir sie nicht beobachten, ist die Annahme der<br />

Objektivität - und der klassischen Physik.<br />

Die zweite entscheidende Annahme bei der Ableitung der Bellschen Ungleichung bestand<br />

darin, dass die bei A und B erzeugten Fehler völlig unabhängig voneinander sind.<br />

Durch die Verstellung des Polarisators bei A haben wir die physikalische Situation bei B<br />

nicht beeinflusst und umgekehrt - die Annahme der lokalen Kausalität.<br />

Diese beiden Annahmen, Objektivität und lokale Kausalität, sind für die Ableitung der<br />

Bellschen Ungleichung entscheidend. Was passiert, wenn wir jetzt fliegende Nägel durch<br />

Photonen, also Lichtteilchen, ersetzen?<br />

Statt einer Nagelkanone verwenden wir als Teilchenquelle Positroniumatome. Das<br />

Positroniumatom besteht aus einem einzigen, an ein Positron (Antielektron) gebundenen<br />

Elektron und zerfällt manchmal in zwei Photonen, die sich in entgegengesetzte Richtungen<br />

bewegen. Das wichtige Merkmal dieses Positroniumzerfalls liegt darin, dass die<br />

beiden Photonen genau zueinander korrelierte Polarisationen aufweisen, wie vorhin die<br />

fliegenden Nägel. Die Polarisation eines Photons ist die Orientierung seiner Schwingung<br />

im Raum. Wenn ein Photon in einer Richtung polarisiert ist, ist das in entgegengesetzter<br />

Richtung davonfliegende andere Photon in derselben Richtung polarisiert. Die absolute<br />

Polarisationsrichtung der beiden korrelierten Photonen ändert sich zufällig von Zerfall zu<br />

Zerfall, aber die Polarisierung innerhalb eines Photonenpaars liegt fest. Das ist das<br />

wichtige Kennzeichen dieser Quelle; sie entspricht also der Nagelkanone.<br />

Die Photonen fliegen in entgegengesetzter Richtung davon und durchlaufen getrennte<br />

Polarisatoren bei A und B, die weit voneinander entfernt sind und bei denen Beobachter<br />

stehen. Hinter den Polarisatoren befinden sich Fotomultiplierröhren, die einzelne Photonen<br />

nachweisen können. Wenn eine Fotomultiplierröhre ein Photon nachweist, wird<br />

dieses Ereignis mit einer 1 bezeichnet, und wenn es kein Photon nachweist, wird für das<br />

Ereignis eine 0 vermerkt. In der ersten Anordnung sind die beiden Polarisatoren bei A und<br />

B perfekt aufeinander eingestellt. Jetzt soll der Polarisator bei B unverändert bleiben,<br />

während sich der Polarisator bei A frei drehen kann, und wir nennen den relativen Winkel<br />

zwischen den beiden Polarisatoren Θ, so dass in dieser Ausgangskonfiguration Θ = 0.<br />

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