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Heinz R. Pagels Cosmic Code - Globale-Evolution TV

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aum große Segel setzen, die den »Lichtwind« von der Sonne zum Kreuzen zwischen den<br />

Planeten auffangen könnten. Eine solche Regatta mag vielleicht im nächsten Jahrhundert<br />

stattfinden.<br />

Trotz aller Fortschritte in der Physik im 19. Jahrhundert mussten doch erst zwei Dualismen<br />

überwunden werden, ehe sich das moderne Materiekonzept herausbilden konnte.<br />

Da war zunächst der Dualismus von Masse und Energie, die man als getrennte Einheiten<br />

sah. Diesen Dualismus überwand Einsteins Relativitätstheorie durch den Nachweis, dass<br />

sich Masse und Energie ineinander umwandeln ließen; Masse war eine Form von gebundener<br />

Energie. Der zweite Dualismus betraf das Feld und das Teilchen und wurde oft<br />

auch als Welle-Teilchen-Dualismus bezeichnet. Er wurde durch die neue Quantentheorie<br />

überwunden, in der Felder und Teilchen nicht mehr als getrennte, sondern einander ergänzende<br />

Begriffe gesehen wurden.<br />

Vor dem Aufkommen der Quantentheorie stellten sich die Physiker Teilchen und Felder<br />

als deutlich verschiedene Dinge vor. So galten z. B. das Elektron und das Proton, die<br />

zusammen den Wasserstofflern bildeten, als Teilchen, die durch ein elektrisches Feld in<br />

gegenseitiger Anziehung miteinander verbunden waren. Die Teilchen wurden als unverwandelbar<br />

und ewig angesehen. Felder gingen von Teilchen aus und waren für die zwischen<br />

den Teilchen herrschenden Kräfte verantwortlich. Dieses Bild von den Teilchen<br />

und den Feldern als verschiedenen Strukturen schien damals auszureichen, aber da war<br />

noch das störende Rätsel des Einsteinschen Photons - Licht als Teilchen. Wie konnte das<br />

Licht sowohl ein elektromagnetisches Wellenfeld, wie in der Theorie von Maxwell, als<br />

auch ein Teilchen sein, wie es Einsteins Erklärung des Fotoeffekts erforderte? Entscheidend<br />

trug zur Lösung dieser Frage der Vorschlag von de Broglie bei, dass Teilchen, wie z.<br />

B. das Elektron, mit ihnen zusammenhängenden Wellenfelder aufwiesen. Teilchen<br />

konnten sich wie Wellenfelder verhalten, Wellenfelder wie Teilchen. Was sollte das<br />

heißen?<br />

Dem Dualismus von Feldern und Teilchen wurde Ende der zwanziger Jahre ein Ende<br />

gemacht. Mit der Entwicklung der Quantentheorie gewannen die Felder eine neue Bedeutung.<br />

Steven Weinberg erklärte es einmal so:<br />

»1926 wandten Born, Heisenberg und Jordan ihre Aufmerksamkeit dem elektromagnetischen<br />

Feld im leeren Raum zu und ... konnten nachweisen, dass die Energie jeder<br />

Schwingungsart eines elektromagnetischen Feldes gequantelt ist... Damit hatte die Anwendung<br />

der Quantenmechanik auf ein elektrisches Feld Einsteins Vorstellung vom<br />

Photon endlich auf eine feste mathematische Grundlage gestellt... Aber die Welt dachte<br />

man sich immer noch aus zwei verschiedenen Bestandteilen - Teilchen und Feldern -<br />

zusammengesetzt, die zwar beide in Begriffen der Quantenmechanik, aber doch ganz<br />

verschieden beschrieben wurden. Materieteilchen, wie die Elektronen und Protonen, sah<br />

man als ewig an. Auf der anderen Seite sollten Photonen lediglich eine Manifestation<br />

einer Grundeinheit, des gequantelten elektromagnetischen Feldes, sein und frei entstehen<br />

und zerstört werden können. Ziemlich bald wurde aus diesem abschreckenden Dualismus<br />

ein Ausweg zu einem wahrhaft einheitlichen Naturbild gefunden. Die wichtigsten Schritte<br />

dazu standen 1928 in einem Aufsatz von Jordan und Eugene Wigner und dann 1929-30 in<br />

einer Reihe langer Arbeiten von Heisenberg und Pauli. Sie wiesen nach, dass man sich<br />

Materieteilchen als Quanten verschiedener Felder genauso vorstellen konnte, wie das<br />

Photon das Quant des elektromagnetischen Feldes ist. Für jede Art Elementarteilchen<br />

sollte es ein Feld geben. Die Bewohner des Universums dachte man sich als eine Menge<br />

von Feldern - ein Elektronenfeld, ein Protonenfeld, ein elektromagnetisches Feld -, und<br />

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